#1
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Hallo liebe Mitglieder dieses Forums.
Am 6. Februar dieses Jahres fanden wir meine (alleinstehende) Schwägerin ohnmächtig in ihrer Wohnung. Hirnbluten. Sie wurde notoperiert und lag 2 Wochen im Koma. Nach dem Krankenhaus kam sie dann Mitte April in eine Reha-Klinik. In der Reha durfte sie nur 6 Wochen bleiben. Die letzten 3 Wochen hat die behandelnde Ärztin nur nach Verhandlungen mit der Krankenkasse durchsetzen können......
Und jetzt?  In ihre Wohnung kann sie nicht mehr, da diese sich im 4. Stock befindet und meine Schwägerin rechtsseitig gelähmt ist. Zu uns kann sie nicht: unser kleines Haus hat nicht genügend Räumlichkeiten und wir können sie nicht rund um die Uhr versorgen (Beruf und Kinder). Uns blieb nicht anderes übrig, als sie bei uns vor Ort (wenigstens ist sie in der Nähe und nicht in einem 50 km entfernten Krankenhaus wie bisher) in einem Pflegeheim unterzubringen. Heute war ich das erste Mal mit und bin entsetzt. Eine 51-jährige Frau inmitten von alten Leuten. Sie ist völlig fehl am Platz. Obwohl das Heim sehr freundlich, hell, modern und sehr nett eingerichtet ist. 
Aber WARUM  durfte sie nur 6 Wochen in der Reha bleiben ???? Wie soll denn das Sprachtraining in diesem Pflegeheim gewährleistet werden? oder die Bewegungstherapie ?? Der behandelnde Arzt ist auch unser Hausarzt und wir bekommen schon keine Medikamente oder Behandlungen verschrieben weil er sparen muss. Oder kann er bei so schwerkranken Menschen anders verordnen um sein Budget nicht zu sehr zu strapazieren?? Dieses "nur 6 Wochen Reha" ist im Moment nur schwer zu verdauen und mein großes Problem. Was ich auch nicht verstehe, ist die Art des Sprachverlustes. Sie redet viel, aber nur 1/8 davon kann man gebrauchen oder verstehen. Ich möchte so gerne wissen, ob sie die Worte nur nicht aussprechen kann oder ob sie die Worte nicht mehr kennt. Ich wüsste dann wenigestens besser, wie ich mich verhalten muss.
So, jetzt bedanke ich mich im voraus für eventuelle Ratschläge und wünsche allen nur das Beste.


#2
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Hallo Snoopy,
 
schon schlimm genug, dass deine Schwägerin nach 6 Wochen entlassen wurde, jetzt auch noch mit 51 in ein Pflegeheim!!!
Ich durfte noch ein Jahr Reha haben und zu Hause habe ich einen Teil der Therapie selber bezahlt.
 
Leider verhindert das liebe Geld oft die Heilung, die möglich wäre.
Lies im Google unter Aphasie nach, wie sich das mit der Sprache deiner Schwägerin verhält, du wirst dann einiges besser verstehen.
 
Ich schreibe nicht umsonst in meinem Buch, wie wichtig eine gute Vorsorge ist!!! Nur lesen das die Menschen, wenn es schon zu spät ist!!!
Als junger Mensch interessiert es niemanden und wenn man dann betroffen ist, kann man es nicht mehr. Das ist leider das Problem.
 
Schau, dass sie auf alle Fälle Therapie weiterhin verordnet bekommt, wenn`s der Hausarzt nicht tut, dann vielleicht ihr Neurologe, oder ihr Orthopäde und HNO!!! Das teilt die Kosten auf.
 
Deine Schwägerin ist im eigenen Körper gefangen unter alten kranken Menschen. Sie muss Hoffnung bekommen, dass sie wieder in ihre , vielleicht andere, ebenerdige Wohnung kann. Sonst siecht sie vielleicht noch 30 Jahre dahin.
 
Liebe Grüße Manfred

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Manfred_Mader« (02.06.2008, 13:20)
#3
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hallo snoopy ,
 
es hat nicht jeder das glück wie ich fast ein jahr auf reha zu verbringen, wenn ich das auch mit dem verlust der hüftköpfe bezahlt habe.
fortschritte habe ich erst nach dem jahr gemacht.
ich habe meine rezepte auf mehrere ärzte verteilt. wendet euch an einen neurologen, überweisung vom ha genügt, der neurologe verschreibt mittel gegen spastik und bei mir 2x wöchentlich physiotherapie.
der ha verschreibt acc vegen chronischer verschleimung der atemwege und
blutdruckstabilisierende medikamente. sowie 2x wöchentlich ergotherapie.
dann habe ich per überweisung eine hno-ärztin, die 1x wöchentlich logopädie verschreibt.
versichert bin ich bei der ikk.
interessant dürften die links sein, die ich unter www.margy-2.de
gesammelt habe.
 
margy
 
margy hat seine geschichte und viel mehr aufgeschrieben unter http://www.margy-plauen.de

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »margy« (02.06.2008, 12:21)
#4
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Hallo Snoopy ;)erstmal Willkommen.ich durfte nach meinem Hirnschlag ;(den ich im Jahr 2000 erlitt bald 2 Jahre in 3 verschiedenen Rehakliniken sein-da war ich 29 Jahre jung--versuche über den Hausarzt und Neurologen die richtigen Therapien ;) :)zubekommen-währe Dich dagegen und mach ruhig den Mund auf wenn Dir irgentwas missfält.Gruss aus dem Odenwald sendet der Twinspapa auch unter www.stephan-beer.homepage.t-online.de ;) oder www.wer-kennt-wen.de
#5
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Hallo Snoopy,
 
ich weiss nicht was für eine Pflegestufe Sie hat, aber als Schwerstpflegbedürftige wird Sie aus dem Budget des Arztes  rausgerechnet. Desweiteren fallen Heilmittel nicht in das Budget des Artztes der einzigste Kontrollmechanismus ist die Kassenärztliche Vereinigung und diese verhängt Strafen and die Praxen. Es ist aber immer auch eine Begründung was der HA im Befund angibt. Such Dir am besten eine grössere Gemeinschaftspraxis wenn möglich wo mehrere Ärtze sich zusammengeschlossen haben. Dort dürften Dir diese Probleme nicht gemacht werden und teile die Heilmittel auf wie Margy es beschrieben hat.
 
Eine Reha wird abgeprochen wenn der behandelte Artzt kein weiterkommen in die nächste Stufe mehr sieht, es dann nicht mehr unterstützt, oder die KK nicht mehr mitmacht.
 
 
Liebe Grüsse von Rüdi
 
 
:)
#6
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Hallo, Snoopy
 
Zu den Sprachstörungen deiner Schwägerin. Da sie halbseitig gelähmt ist, denke ich, dass bei ihr auch die "Sprechwerkzeuge" und die entsprechende Muskulatur im Mundbereich teilgelähmt sind. Das muss nicht notwendigerweise auf der Seite der sonstigen Körperlähmung sein. Meine Frau hat nach einer Gehirblutung auch eine Teillähmung der rechten Körpgerseite, ihre Gesichtslähmung ist aber auf der linken Seite und entsprechend auch die Muskellähmung der Sprechmuskulatur auf der linken Seite.
Sie kann alles ausdrücken, nur eben nicht verständlich artikulieren, so dass ich nur etwas verstehe, wenn sie in Silben langsam artikluliert. Ich muss sie immer wieder, manchmal 3 oder 4 Mal, auffordern, langsam und bewußt deutlich zu sprechen - und das nach ca. einem Jahr.. Die Betroffenen mit dieser Schädigung merken meist nicht, dass sie unverständlich sprechen, auch wenn sie in der Logopädie und auch sonst dazu angehalten werden. Eine Besserung bei Aussprache einzelner Laute ist zwar meist zu erziehlen, in der "normalen" UNterhaltung merkt man das aber nicht unbedingt, da die Betroffenen zu schnell und "wie vorher" sprechen und alles zu "flach" artikuliert wird. Ich halte es so, dass ich selbst auch in Silben langsam spreche, wenn ich mit meiner Frau rede. Das hilft oft.
Im allgemeinen ist bei solchen Störungen auch eine Schluckstörung vorhanden. Das Schlucken und auch das deutliche Sprechen ist dann mit größeren Anstrengungen verbunden. Nur das langsame und überdeutliche Sprechen in der normalen Unterhaltung bringt dann eventuelle Fortschritte neben der Logopädie.
 
Lg Arno
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