#1
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Hallo liebe Foris,

heut war ich zum erstmal letzten Besuch in der Reha meiner Schwester.
Es wurden nochmals Untersuchungen durchgeführt um  die Möglichkeit der OP der Halsschlagader zu prüfen.
Dabei wurde festgestellt, daß die Verengung sehr günstig liegt und gut operiert werden kann. Sie kann
nach wie vor nicht laufen, ist harn- und stuhlinkontinent und spricht nur wenn etwas vorgesprochen wird.
An der Mimik ist erkennbar ob sie mit etwas einverstanden ist, denn als Antwort kommt immer naa.
Heut hat der Arzt sie nun nach seinen Ausführungen und Auswertungen gefragt ob sie operiert werden will um eine Verbesserung der Lebensqualität perspektivisch zu erreichen. Sie verzog das Gesicht und sagte auch nein.
Die Logopädin war dabei und hat es ihr nochmals erklärt. Sie kann lesen, liest auch Kurzgedichte klar und deutlich vor und läßt sich auch von der Logopädin verbessern und liest dann weiter. Ich habe mich darüber sehr gefreut.
Dann schrieb die Logopädin "Operation" auf und ja  und nein und sie zeigte dabei eindeutig auf "Nein"
Zum Schluß kam dann noch von ihr "nach Hause".

Ich habe ihr ja schon gesagt, daß sie Rundumbetreuung braucht, aber noch nie so deutlich angesprochen, daß sie erst einmal in einem Pflegeheim leben muß. Das wird nun am 3.4.08 erfolgen. Ich konnte es wieder nicht so direkt sagen. Die Ärzte hatten sie schon informiert, das sie erst einmal in ein Heim muß. Sie hat es aber glaube ich nie so richtig verstanden. Mit brach es heute fast das Herz nach ihrer Aussage "nach Hause"
.
Ich hatte euch schon mehrfach geschrieben, daß ich bedingt durch meine Krankheit sie nicht pflegen kann. Sie hatte auch mehrere Situationen mitbekommen als ich meine Arme nicht heben konnte und nicht in der Lage war zu laufen. Wahrscheinlich denkt sie aber, daß ich sie dennoch pflege. Ich kann es nicht.
Ich werde sie immer besuchen und  wenn es ihr Zustand erlaubt sie zu uns  für ein paar Stunden holen.

Ich hatte so damit gerechnet, daß sie bereit ist durch die OP ihre Lebensqualität etwas zu verbessern. Kann es sein, daß sie sich aufgibt und nur noch darauf wartet, daß der nächste SA sie erlöst????

Warum ist das Leben nur so grausam.

Was mache ich falsch?

Liebe Grüße von Brigitte
#2
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Hallo Brigitte,
 
du machst nichts falsch, außer dass du sie zur Op. überreden solltest.
 
Sprich mit ihrem Arzt über die Risiken und Vorteile einer Op. in der Sprechstunde und dann entscheide, deine Schwester kann es nicht!!!
 
Eine Übergangslösung in einem Pflegeheim, ist gar nicht so schlecht. Sie bekommt dort weiter Therapie und kann sich auf ein selbstständiges Leben vorbereiten.
 
Die Op. wird einen fast sicheren neuerlichen Schlaganfall verhindern, kann aber einen auslösen, das wird dir der Arzt genau erklären.
 
Das Risiko ist jedoch gering!!!
 
Liebe Grüße Manfred
#3
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Hallo Brigitte,
 
unser Los wird einem wohl schon in die Wiege gelegt, nur man merkt es halt immer erst später im Leben was dann auf einen so zukommt.
 
Sie wird wahrscheinlich erst mal in ein großes Loch fallen und vielleicht, wenn Sie mit der neuen Situation umgehen kann, kommt Sie auch hoffentlich wieder heraus. Du solltest dafür Sorgen das es Ihr gut geht und an nichts fehlt. Sie sollte dort eine anständige Betreuung erhalten und für die nötigen Therapien solltest Du sorgen. Das Sie vielleicht später wenn Sie hergestellt ist, nochmals eine Chance hat Ihr eigenes Leben führen.
 
Liebe Grüße
 
Rüdi
 
 
#4
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Unbekannt

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hallo,
du stellst die Frage ,was mache ich falsch
 
ich glaube dein Problem ist du willst niemanden weh tun,besonders nicht deiner Schwester. Deshalb hälst du dich mit der Wahrheit zurück. Genau das ist das Falsche. Du plagst dich jetzt schon mit Zweifel und belastest dich.
 
Spätestens am 3. erfährt deine Schwester, dass es kein Zuhause mehr gibt. Da machst du dir dann wieder Gedanken, denn dieser schwere Moment steht dir noch bevor. Auch wenn es hart klingt, aber du hättest es deiner Schwester sagen müssen, dann ginge es dir besser und die Hoffnung wäre bestimmt größer, dass sie sich operieren lässt. Die Operation hat ja ihren Sinn darin, Ihre Lebensqualität etwas zu verbessern.
 
Versuche in den nächsten Tagen deine Schwester noch um zustimmen.Jetzt habt ihr noch die Unterstützung des Pesronals dort. Wenn sie erstmal im Pflegeheim angekommen ist, wird es wesentlich schwerer.nutze die Zeit.
 
 
#5
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Unbekannt

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Ihr habt ja recht, sicher wäre der direkte Weg von mir besser gewesen ihr das mit dem Pflegeheim zu sagen.
Ich habe ihr gesagt, daß es ihr nach der OP besser gehen wird und das hat auch der anwesende Arzt bestätigt.
Sie ist allerdings sehr stur, das war sie schon immer. Wenn sie etwas für sich festgelegt hat, dann kann sie nichts und niemand umstimmen.
Ich habe dies bei ihr schon erlebt als sie von der Insel Rügen auf den Hunsrück gezogen ist und sie sich eine neue Bank und Ärzt suchen mußte. Sie litt schon seit Jahren unter Depressionen und ihrer Alkoholkrankheit.
Mein Rat eine Patientenverfügung zu machen sowie bei der Bank mit zu unterschreiben hat sie recht böse abgelehnt "sie wäre ja gesund".
Der Oberarzt der sie untersucht hat sicherte mir zu, daß jederzeit die Möglichkeit einer OP bestünde. Nur müßte das dann vom Hausarzt veranlasst werden. Vielleicht bringt die Aufnahme im Pflegeheim für sie in ihren Gedanken doch eine Wendung.
Ich wäre sehr froh darüber.
Morgen werde ich auf jedem Fall nach einmal mit der Ärztin der Reha reden, vielleicht sieht sie nach einer Nacht darüber schlafen noch eine Möglichkeit.

Liebe Grüße und eine gute Nacht von Brigitte
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