Liebe Nicole
Was du alles machst für deine geliebte OMa, ist völlig ausreichend. Lass sie nicht noch einmal in ein Krankenhaus überweisen, denn dann beginnt der Lebensabschied am Tropf. Die fatale KOmbination der Diagnosen deutet doch darauf hin, dass sie nicht mehr die nötige Kraft aufbringen wird, obgleich sie bis kurz vorher noch so aktiv war.
Trotzdem versuchst du ja alles mit der Therapie, und ich denke auch, dass nur noch die Physiotherapie, sprich Krankengymnastik, angebracht ist. Da du sagst, deine Oma reagiert nicht mehr so, dann helfen Logotherapie und Ergotherapie auch nicht viel, da sie wenigstens etwas Motivation voraussetzen.
Da du aber nicht genau weißt, ob deine Oma aufgrund des vorher doch wohl robusten Zustandes noch länger leben kann, würde ich eine Pflegestufe beantragen. Die Feststellung dauert zwar recht lange, aber versuchen würde ich es. Aber vielleicht hast du das ja schon gemacht, da du vom Pflegedienst schreibst.
Du solltest auch darauf achten, dass irgendwann deine Oma schmerzlos Abschied nehmen kann. Besprich das gut mit dem Hausarzt.
Ansonsten tu alles, wo du denkst, es könnte deine Oma kurzfristig wacher machen. Aber es ist auch so, dass deine physische Belastung dabei dich nach etwa 3 Wochen kaputt gemacht haben wird, zumal du wohl auch keine wesentlichen Besserungen erwarten kannst, womit deine Motivation dann gestärkt werden könnte und du neue Hoffnung schöpfen könntest. Nimm auch auf dich Rücksicht, es wäre bestimmt auch der Wunsch deiner Oma.
Ein weiterer Gedanke: Der Schlaganfall wird sicher die Wahrnehmung deiner Oma beeinträchtigt haben. Wenn sie jetzt auf ihre Lieblingsenkeling gleichgültig reagiert, wird das darauf zurückzuführen sein und du darfst es dir nicht zu Herzen nehmen.
Liebe Grüße...Arno