#1
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo ihr Lieben,

ich habe heute dieses Forum gefunden und habe den Eindruck das man sich euch mitteilen kann und hier viel Verstandnis bekommt.

Zu meiner Geschichte:

Vor ca 6 Wochen hat meine Oma (79 Jahre) einen Schlaganfall erlitten. Nach Ihrer Aussage (sprechen kann sie noch ganz gut) lag sie den ganzen Tag in Ihrer Wohnung. Meine Tante hat sie erst gegen Abend gefunden. Sie kam sofort ins Krankenhaus und 1 Woche später zur Reha. Dort konnte man aber nicht mit ihr arbeiten da sie nur weinte und sich gegen alles wehrte.
Jetzt liegt sie in der Neuruppiner Psychatrie wegen Ihrer Depressionen. Seit einer Woche darf man sie wieder besuchen. Ich war jetzt 2 mal dort und es zerreißt mir das Herz sie dort so zu sehen. Sie kann fast nichts mehr alleine. Weder im Bett allein umdrehen noch die Beine anheben oder sonstiges.
Sie weint nur noch und redet nur davon das sie nicht mehr leben möchte. Das letzte mal hat sich mich unter Tränen fast angefleht sie "mit nach Hause" zu nehmen. Und ich kann nichts anderes tun als sie in die Arme zu nehmen und ihr zu erklären das das nicht möglich ist.
Natürlich wünsche ich mir das Sie wieder ihren Lebensmut bekommt und vielleicht durch die anstehende Rhea auch wieder ein wenig Laufen lernt. Aber im Moment hat sie sich komplett aufgegeben. Schon allein weil sie weiß das sie nicht mehr nach Hause zurück kommt und in ein Pflegeheim muss.
Man muss noch beifügen das ich in meinem Leben schon einige schrecklichen Dinge erlebt habe und mich selber grad beim Abschluss einer Therapie wegen Depressionen und Borderlinstörungen befinde. Das ist jetzt für mich ein erheblicher Rückschlag zumal meine Oma die wichtigste Person in meiner .. nunja, mehr oder weniger Familie ist. Ich hätte quasi keinen mehr an den ich wirklich "hänge".
Ich weiß jetzt nicht so wirklich wie ich damit umgehen soll. Soll ich sie ermutigen weiter zu kämpfen oder soll ich sagen das es ok ist wenn sie geht. Ich glaube wenn ein Mensch im hohen Alter gehen möchte und die Familie auch loslässt und nicht noch mit allen Mitteln an ihm zerrt dann schafft er es auch sich von dieser Welt zu verabschieden.
Ich kann es nur im Moment so schlecht einschätzen wie es um sie steht. Für mich sieht es so aus als wenn sie es nicht mehr schafft. Sie ist völlig kraftlos und psychisch sowieso total am Ende. Hinzu kommt noch die Demenz, die laut Arzt in nächster Zeit noch schlimmer wird.
Mir bleibt nun nichts anderes mehr übrig als die Kraft aufzubringen dies durchzustehen und für sie da zu sein egal wie es in nächster Zeit aussieht.

danke im Voraus für jede Antwort

eine trauige Enkelin

Nicole

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Niksi« (17.06.2008, 19:22)
#2
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Liebe Niksi,

es tut mir leid, daß Deine Oma momentan so leiden muß & Du hilflos daneben stehen mußt!!!!
Ich weiß wie das ist --- gerade bei einem so geliebten Menschen!!!
;(
Vielleicht hast Du meinen Beitrag " Ich bitte Euch um Eure Erfahrungen..." schon gelesen?
Ich habe meinen Papa gehen lassen müssen, habe aber auch in seiner "harten Zeit" dafür gebetet, daß der liebe Gott meinem Papa sein Leiden nimmt & ihm das Tor öffnet...
Allerdings lag mein Papa zum Schluß auch **nach seinem 16. SA** im Koma & wäre von da an für immer in seinem Körper eingeschlossen gewesen.
Mein Papa hatte -neben seinen zahlreichen SAs- auch die Demenz, die ihm sein Leben zusehends immer schwerer machte.
;(
Ich weiß nun auch nicht, wie es genau um Deine Oma steht und deshalb fällt es mir auch sehr schwer, Dir einen Rat zu geben... Ich finde es aber sehr wichtig, daß Du auf Deine innere Stimme hörst & Deine Oma wirklich wahrnimmst. Wenn sie in ihrem "irdischen" Leben gar keinen Sinn mehr sieht (wegen Pflegeheim, keine Beweglichkeit etc.), solltest Du darüber nachdenken, ob Du irgendwann ein Leben führen wolltest, wie sie es jetzt muß... Denk´ an Deine Oma & laß´ sie los, wenn Du meinst, ihr Lebensunmut liegt "nur" an ihrer Ausweglosigkeit!
 In meinen Augen ist es aber in so einer Situation auch sehr, sehr schwer zu sagen, ob jemand unter einer heilbaren "Depression" leidet, oder einfach wirklich keinen Sinn mehr in seinem Leben sieht, weil dieses Leben in seinen Augen vielleicht nur noch ein Dasein sein mag...
Ich stelle mir vor, Deine Oma war vielleicht eine lebenslustige Person, die gern unter Menschen ging & etwas unternommen hat. Jetzt ist sie aufgrund von Krankheiten an das Bett gefesselt und will so ein Leben nicht lange erleben...?!
Ich habe mich in den letzten Tagen viel damit beschäftigt, welches Leben ich niemals führen möchte, bzw. wann man mich doch besser gehen lassen sollte und das hat mir bei den Gebeten für meinen Papa geholfen!

Ich würde mich wirklich einmal mit den Ärzten auseinander setzen & fragen, ob sie sich sicher sind, daß es sich bei Deiner Oma um eine heilbare Depression handelt und wie die Ärzte diese Depression definieren... Bekommt Deine Oma eigentlich Anti-Depressiva und wenn ja: schlagen sie in irgendeiner Form an?

Liebe Niksi, sei jetzt für Deine Oma da. Zeig´ ihr, daß Du sie brauchst und wenn sie Dich bittet, sie mit nach Hause zu nehmen, sag´ ihr, daß sie doch bitte für Dich gesund werden soll & daß sie deshalb noch im Krankenhaus bleiben soll. Vielleicht ist das ja ein Ansporn für sie?!

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen sehr viel Kraft!! Versuch´ Deiner Oma ein Ansporn zu sein. Sollte aber auch das nicht helfen, versuch´ ihren Wunsch zu akzeptieren, so schwer es auch sein mag!
Ich weiß auch, daß mein Papa immernoch ganz nah bei mir ist & wir uns irgendwann wieder sehen, wenn der liebe Gott das Tor für mich öffnet! Solange ich aber auf Gottes Erdboden verweile, habe ich einen Engel mehr, der auf mich aufpasst....

Ich hoffe, ich konnte in verständliche Worte fassen, was ich fühle & denke und konnte Dir etwas Mut machen...

Alles Liebe & bis bald,
genesisangel
#3
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Nicole,
 
nun, 79 ist ein schönes Alter, aber wenn ich meine Mutter so ansehe, die agil und gesund ist, mag ich mir nicht vorstellen sie so leiden zu sehen.
 
Hilf ihr beim Träumen, Träume haben mir das Leben erleichtert!!!
 
Sei viel bei ihr, jetzt kannst du ihr noch sagen, was sie dir bedeutet. Du kannst dich in gewisser Weise verabschieden.
 
Diese Möglichkeit haben viele nicht!!!
 
Liebe Grüße Manfred
#4
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

halo nicole,
 
es ist schwe gleichzeitig zwei dinge zu tun versuch bitte aber ddie schere zwischen dem lebensmut zusprechen auf der einen seite und dem abschied auf der anderen seite zu finden.
ich hab einen über neunzighjährigen bei einer reha auf dem zimmer gehabt der einen schlaganfall überlebt hat. auf der anderen seite solltest du bdich von deiner oma verabschieden solang sie dich erkennt.
herzlich willkommen im forun.
ich wnsch dir glück und kraft
 
margy
 
margy hat seine geschichte und viel mehr aufgeschrieben unter http://www.margy-plauen.de
1315 Aufrufe | 4 Beiträge