#1
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo ihr lieben!
Meine Freundin von er ich schon oft erzählt habe (März SA) befindet sich nun in einer Fachklinik in der ihre Krämpfe und ihre Spastik behandelt wird. Das tolle ist, dass sie es nach nem Monat endlich geschafft haben ihr die Schmerzen zu nehmen und sich die Spastik langsam löst,nur minimal, aber das ist schon einmal ein Anfang. Ich bin darüber sehr froh! Jedoch fehlt ihr gerade der Lebenswille. Sie isst so gut wie nichts obwohl sie dazu im Stande wäre und es fehlt ihr der Antrieb zu kämpfen. Ich weiss nicht was wir machen sollen! Ihre Eltern die in der nähe wohnen sind jeden Tag bei ihr. Die Fachklinik ist leider ziemlich weit weg  von ihren Freunden deswegen schaffen wir bzw. ich es nur 1 bis höchstens 2 mal die Woche sie zu besuchen. Ich weiss nicht was ich machen kann. Habe schon ein paar Ideen aber ich weiss nie ob es nicht zu heftig ist und es eher nach hinten losgeht. Z.B. Geschichten von früher erzählen, erzählen was die Freunde gerade alles machen, Bilder von ihrer Wohnung,.... Es könnte ihr Mut machen und sie motivieren, dass sie da wieder hin will aber es könnte sie auch traurig machen, ich weiss nicht. Wahrscheinlich könnt ihr mir da auch nicht wirklich weiterhelfen, weil es bei jedem Menschen anders ist aber es tut immer wieder gut das ganze los zu werden.

Liebe Grüße keki
#2
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Keki,
 
das mit den Bildern finde ich gut, mir haben Bilder zum Träumen verholfen und das ist beim Spitalsaufenthalt ein wichtiger Zeitvertreib.
Du kannst auch Bilder von ihren Freunden machen und jeder schreibt was mutmachendes dazu.
 
Die Spastik wird nicht ganz vergehen, aber die Krämpfe werden besser.
 
Nur behandelt sie nicht als arme Kranke, das ist sie nicht, mache Späße wie früher. Wenn du sie zum Lachen bringen kannst, kommt auch der Lebenswille wieder.
 
Ja, das mit dem Essen ist so eine Sache, man hat einfach keinen Apetit. Nur, ich wollte, ich hätte mir das beibehalten, heute habe ich wieder mein Kampfgewicht,- Kampf mit dem Abnehmen!!!
 
Lasse deine Freundin recht lieb grüßen und vielleicht bringt sie ja auch mein Buch dazu etwas zu schmunzeln.
 
Liebe Grüße Manfred
#3
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Manfred!

Vielen Dank für die guten Tips. Wir haben ihr schon mal ein Plakat mit Fotos von ihren nächsten Freunden gemacht aber die Idee mit einer persönlichen Widmung dazu ist nicht schlecht.
Das mit den Späßen da hast Du schon recht. Ich musste nur leider feststellen, dass wenn man bei ihr alleine ist, dies eher schwierig ist. Ist man zu zweit gelingt das viel besser!

Wünsche Dir noch nen schönen Tag
Liebe Grüße Kerstin
#4
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Keki,
 
ich habe damals bei der Hirnblutung meines Mannes noch während er im Koma lag mit den Kindern zuhause ein riesiges Pappherz mit unseren Photos beklebt und jeder hat etwas liebes, persönliches dazu geschrieben. Das Herz hat er heute immer noch neben seinem Bett hängen. Obwohl er sich an die Zeit auf der Intensivstation angeblich kaum erinnern kann, so weiss er, dass die Schwestern sich dort immer mit ihm über seine hübschen Kinder mit ihm unterhalten haben und über unseren kleinen Hund (Chihuahua) gelästert haben, weil das doch angeblich kein Hund sei. Diese Plakate sind nie umsonst. Und mein Mann hat es auch in den 6 Wochen Reha immer neben seinem Bett hängen gehabt.
Die Unterhaltung am Bett empfand ich auch immer einfacher, wenn ich jemanden mit hatte, weil die Unterhaltung mit meinem Mann eher ein Monolog oder Frage und Antwortspiel war. Von ihm selber kamen damals keine Fragen, und so konnte man sich immer noch mit jemanden über irgend etwas unterhalten, wo er zuhören konnte, auch als er noch nicht richtig wach war. Zeig Deiner Freundin, dass das Leben draußen auf sie wartet und sie zurück haben möchte.....
Alles Gute
Steffi

Wir sind nur zu Besuch auf dieser Welt, also machen wir das Beste draus.....
#5
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Kerstin,
 
mich hat meine Tochter immer zum Lachen gebracht, die sagte mir auch ständig, dass ich nicht krank sei,- hast ja kein Fieber! Wenn Freunde zu Besuch waren und die mit einer Trauermine bei mir standen, da konnte auch nicht wirklich der Schmäh rennen.
 
Denise konnte diese Situation gut auflockern.
Schwester habt ihr nicht ein Bett frei unser Freund bricht gleich zusammen. Dann flirtete sie mit den anderen Patienten. Denen tat das auch gut. Und ein Flirt mit den Pflegern, brachte gute Laune in das ganze Zimmer. Irgendwem fällt immer was ein. Es muss nur einmal ein Anfang gemacht werden. Dann beteiligt sich auch deine Freundin wieder daran.
 
Warum soll man nicht andere Patienten auch einbeziehen, egal wie alt die sind. Schmäh führen kann man auch mit 80 jährigen. Deine Freundin wird sich auch im Zimmer wohler fühlen. Denn der Schmäh rennt dann auch ohne Euch. Du musst nur versuchen das "Eis" zu brechen. Sind ja alles Langzeitpatienten und jeder hat das Problem.
 
Ich hatte auch Spaß mit den Putzfrauen, mit den Krankenschwestern sowieso.
 
Wenn deine Freundin keine Schmerzen mehr hat, kommt auch der Apetit wieder und der Lebenswille sowieso.
 
Schick ihr ein Küsschen von mir.
 
Liebe Grüße Manfred

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Manfred_Mader« (03.09.2007, 17:55)
#6
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo zusammen!
Die gleiche Idee mit dem Herz hatte ich damals auch. Als meine Freundin noch im Koma lag habe ich ihr auch unsere Fotos auf ein riesen Herz geklebt und darunter die Namen geschrieben. So dass sich die Schwestern mit ihr über ihre Freunde unterhalten konnten und es aber auch ihr die Menschen gezeigt haben, die sie lieb haben und die mit ihr kämpfen wollen.

Das mit dem einbeziehen der anderen Patienten ist schwierig, weil meine Freundin in einem Einzelzimmer liegt. Ich war gestern wieder bei ihr und am Anfang konnte ich richtig taff vorgehen und gutgelaunt auch Späßchen mit ihr machen, wobei nie eine großartige Reaktion zurück kam aber man hat gemerkt, dass sie zugehört hat.
Bei ihr ist es dann immer ab nachmittags so, dass sie sehr müde ist und viel jammert. Ich habe es dann versucht zu "ignorieren" und Späßchen zu machen und habe versucht sie mit vorlesen abzulenken. Sie hat wieder viel "gejammert" das sie Schmerzen im Arm hat. Doch als ich draußen war, war sie still.
Sie spricht auch generell, wenn sie mal spricht, in einem weinerlichen Jammerton. Ich sage ihr dann immer, dass ich sie so nicht verstehe und sie es normal sagen soll und reagiere eben dann nur drauf wenn sie es normal sagt. Was ihr morgens noch recht gut gelingt, nur abends nicht mehr.
Als ich ging hat sie sich bei mir entschuldigt und meinte, dass sie alles falsch machen würde. Ich habe zu ihr gesagt, dass das nicht stimmt und dass sie nun mal jetzt ne schwere Zeit zu überwinden hat und ich mich nicht wirklich in sie hinein versetzen kann. Aber wir sie bei allem unterstützen und sie diejenige ist die jetzt kämpfen muss.
So jetzt habe ich euch wieder genügend zugetextet. Es bleibt mir nur mal wieder zu sagen, wie dankbar ich für dieses Forum und für eure Antworten bin, denn ich möchte nicht immer meine Freunde und meinen Freund mit meinen Gedanken belasten und ihr könnt vieles besser nachvollziehen und verstehen. DANKE!
Liebe Grüße keki
#7
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo keki ;)hier in diesem Forum kannst Du niemanden zu texten-wir haben alle mehr oder weniger schwere Zeit hintersich gebracht-Du stößt hier immer auf ein offenes Ohr-den die "Gesunden"können sich gar nicht in uns "Kranke" reinversetzen.Grüsse vom Twinspapa :)
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »beersche« (03.09.2007, 14:58)
#8
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Kerstin,
 
ich war nie so krank, dass mir ein Einzelzimmer wichtig gewesen wäre, da kommt man nur auf blöde Gedanken!
 
Vielleicht kannst du anregen, dass sie in ein Mehrbettzimmer verlegt wird, wenn das medizinisch vertretbar ist. Einen Virus wird sie ja nicht haben?
 
Nur, Isolation ist ganz einfach schrecklich und teuer obendrein.
 
Liebe Grüße Manfred
#9
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Manfred!
In der Reha in der meine Freundin ist, gibt es nur Einzelzimmer. In dem Krankenhaus, in dem sie zuvor war, lag sie zu Beginn in einem Doppelzimmer. Aber ihre Mitpatienten hielten es nicht lange aus, da sie viel schrie.
Ihre Schmerzen haben sie ja jetzt so einigermassen im Griff und ich denke da wäre ein Doppelzimmer schon förderlich, in dem sie sich etwas zusammenreissen müsste aber auch Ansprache hätte. Nur leider ist das nicht möglich. Den einzigen Kontakt zu Mitpatienten hat sie zur Zeit im Speisesaal. Aber ich hoffe dass sich das ändert wenn sie jetzt auch häufiger Therapie bekommt. Die Patienten die ich jetzt gesehen habe waren halt alle so zwischen 60 und 80 und meine Freundin ist 27. Nicht das sie mit ihnen nicht reden könnte aber ich denke mit Betroffene die etwa in ihrem Alter sind bzw. jünger als 60 wäre der Austausch sinnvoller. In der zweiten Rehaklinik in der sie war, waren einige Betroffene um die 30- 40 mit denen sie viel Kontakt hatte.

Liebe Grüße
keki
1382 Aufrufe | 9 Beiträge