#1
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bw

Gast

Hallo,

ich hoffe ihr erinnert Euch noch an mich, ich möchte Euch hiermit alle herzlich grüßen und nach langer Zeit nochmal von meinem Vater berichten. Es geht ihm wieder erstaunlich gut.

Nachdem er nach dem Krankenhausaufenthalt die Rehaverlängerung verweigert hat, ist er nun bereits seit 10 Wochen zu hause. Da er in seinem Haus alleine lebt, ist rund um die Uhr jemand bei ihm, entweder einer meiner beiden Brüder, seine Lebensgefährtin oder ich. Morgens kommt ein Pflegedienst zur Hilfe. Ihm wurde die Pflegestufe 3 zugeordnet.
Eine gute Logopädin und ein Krankengymnast kommen 2-3 mal pro Woche für jeweils 1 Stunde. Er kann Wörter und kurze Sätze nachsprechen, er wendet sie aber noch nicht im Alltag an. Mit einem Vierpunktstock kann er ca. 15 Meter langsam gehen, aber es muß immer jemand neben ihm sein, er verliert öfters noch das Gleichgewicht. Als Hilfsmittel zum Treppensteigen haben wir ein Scalamobil bekommen, damit wir mit ihm nach draußen kommen. Ein Badezimmerumbau steht uns noch bevor. Mit dem Essen klappt es auch wieder ganz gut, er möchte nur kein Fleisch mehr. Aber Gemüse, Kartoffeln, Suppen und ähnliches läßt er sich schmecken. Die PEG hat er noch, aber er trinkt jetzt wieder genug, wir lassen sie nur vorsichtshalber noch dran.
Am Wochenende waren wir auf dem Dorffest (10-jähr. Bestehen der Bürgerhalle). Anfangs hatte ich große Bedenken mit meinem Vater dorthin zu gehen. Aber er hatte zugestimmt und deshalb haben wir den kleinen Nachmittagsausflug gewagt. Er hat sich sichtlich wohl gefühlt und sich gefreut, seine ganzen Bekannten und Freunde zu sehen. Seine Musikkapelle hat auch gespielt (er spielte die Posaune) und er hat mit der linken Hand auf das Bein Beifall geklatscht, auch das hat meinem Vater gut gefallen. Von der Bühne aus wurde er namentlich gegrüßt, er hatte beim Bau der Bürgerhalle sehr viel mitgeholfen.
Es geht also alles in ganz kleinen Schritten vorwärts. Zwar ist es manchmal sehr stressig mit Kindern, Haushalt, Arbeit und der Pflege unseres Vaters zurechtzukommen, aber wenn wir unseren Vater und die Fortschritte sehen sind wir uns einig: Es lohnt sich!

Zwei wichtige Dinge habe ich dazugelernt:
- niemals die Hoffnung aufgeben
und
- auch die besten Ärzte können sich irren

Vielleicht konnte ich anderen Angehörigen und Betroffenen hiermit etwas Hoffnung schenken, nochmals viele liebe Grüße

Barbara
#2
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Unbekannt

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Hallo Barbara-auch auf mich gaben die Ärzte keinen Pfifferling mehr-heute 7Jahre nach dem ;(Gewitter im Kopf  führe ich mit einer Halbseitenlähmung ein halbwegs normales Leben-also immer weiterkämpfen-es lohnt sich.Gruss vom Twinspapa ;) :)
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »beersche« (05.09.2007, 12:01)
#3
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo liebe Barbara,
Es freud mich einmal wieder etwas gutes zu hören.Weiter so.
LG Resi
#4
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Unbekannt

Gelöscht

Hi Barbara,
Ja, großartig , eine  tolle  Zustandsbeschreibung. Ja, das macht alle Beteiligten Mut,...
und man kann auf mehr hoffen.

Tschüs, alles Gute und eine gute Zeit.
:)
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