#1
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chilli82

Gast

Hallo,

meine Mutter wurde mit einem MRSA nach Hause entlassen-das ist jetzt schon über ein Jahr her und noch heute haben wir mit dem MRSA zu kämpfen.Zwischen durch waren die Abstriche auch mal negativ,aber da sie weiterhin häufige Krankenhausaufenthalte hatte,hatte sie sich den wohl immer wieder eingefangen.

Es ist sehr schwer,diesen lästigen MRSA loszuwerden,wir haben es bis heute nicht wirklich geschafft.

Zudem ist auch das Problem,dass die Abstriche wohl ganz schön auf das Budget des Hausarztes drücken und dazu kommt noch,dass man die Produkte für die Dekontamination nur auf Privatrezept bekommt,so ist es zumindest bei uns,was dann wiederum bei uns ganz schon auf den Geldbeutel drückt.
Auch habe ich die Erfahrung gemacht,das der Hausarzt nicht wirklich viel Plan davon hat,wie genau und an welchen Stellen die Abstriche zu machen sind.Es wurden immer zu wenige Abstriche gemacht.

Vor etwa 4 Wochen hatten wir nun endlich den zweiten negativen Abstrich-die Hoffnung war groß.
Dann bekam ich einen Anruf von der Hygieneabteilung des Krankenhauses,in dem sich meine Ma den MRSA gefangen hatte.
Die haben im Moment so ein Projekt am laufen,es geht um die amulante Versorgung von MRSA Patienten durch den hauseigenen Pflegedienst.Die abstriche werden von der Hygieneabteilung des Krankenhasues vorgenommen.Das ganze geht knapp nen Monat und es werden jeden Tag friche Bettwäsche nach Hause gebracht und alle Produkte zur Verfügung gestellt und man bekommt Hilfe und oder  Einleitung durch den Pflegedienst.
Das ganze wird von der Firma Braun finanziert,die ja auch die Produkte herstellt.WEnn das Projekt erfolg zeigt,kann  in Zukunft mit einer Kostenübernahme der KRankenkassen zur ambulanten Weiterversorgung bei MRSA Patienten durch einen PD gerechnet werden und  natürlich auch mit einer Kostenübernahme der dazu benötigten Produkte.

Meine Mutter und wir nehmen an diesem Projekt teil -wären ja auch blöd,wenn wir es nicht tun würden.
Jetzt war es so,dass der erste Abstrich sich komischerweise positiv erwies,obwohl Hausarzt kurz davor 2mal negative machte.
Der zweite Abstrich war nach der ersten Dekontaminationsphase komplett negativ.Dann sollten wir eine Woche Pause machen,dann wurde wieder ein Abstrich gemacht-leider wieder positiv.Der nächste wird am Montag gemacht,wenn der wieder positiv ausfällt,wird das Projekt hier bei uns abgebrochen -ohne Erfolg.

Dann stehen wir wieder mehr oder weniger alleine mit dem Problem da.

Wie sind eure Erfahrungen mit der ambulanten Versorgung bei MRSA?
Wie lange hat es bei euch gedauert ,bis der MRSA weg war?
Was kann man noch tun?

PS.Bin total verzweifelt,weil der Ergotherapeut jetzt wegen  dem MRSA nicht mehr kommen möchte und die wöchentliche Betreuungsgruppe für meine Ma fällt weiterhin flach usw usw...

Liebe Grüße
vicky



#2
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Vicky,
 
das was ich da von Dir gelesen habe läßt mich schon echt verwundern. Ich glaube, dass man in Deutschland noch
nicht begriffen hat, wie gefährlich dieser MRSA-Virus ist. Hier geht man einfach zu lässig mit dieser Problematik um.
Ich habe letzens noch einen großen Bericht über die USA gelesen, die erkannt haben, dass man eine Ausbreitung
nur dann unterbinden kann, wenn man diesen Virus ernst nimmt. Wie kann man dann nur hingehen, und dieses Projekt einfach abbrechen? Da muss doch weiter gemacht werden. Den Therapeuten kann ich es nicht verdenken,
dass sie nicht mehr kommen wollen. Das ist auf der einen Seite schlimm für Deine Mutter, aber man muß sich da auch mal in die Lage der Therapeuten versetzen. Wie geht es denn jetzt bei Euch weiter? Bekommt Deine Mutter irgendwelche Medikamente? (ich weiß, dass dieser Virus fast nicht therapiert werden kann, hat man mir zumindestens damals in der Reha erklärt, als ein MRSA-Patient bei meinem Mann auf dem Zimmer lag). Aber irgendwelche Dinge müssen doch geschehen, vor allem wenn Abstriche schon negativ waren! Ich drücke Euch wirklich von ganzem Herzen die Daumen, dass ihr da doch noch eine Lösung findet, vor allem damit Deine Mama die
so wichtigen Therapien weiter erhalten kann.
 
LG Steffi

Wir sind nur zu Besuch auf dieser Welt, also machen wir das Beste draus.....

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Elfenwiese« (11.11.2007, 11:48)
#3
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Vicky
 
 
Während meiner Zeit auf der Intensiv in FFM habe ich mir auch diese Keime eingefangen.... - eigentlich hatte sie im Laufe des KH-Aufenthalts jeder dort bekommen. Meine Eltern und meine damals schwangere Ex-Freundin durften  mich nur mit Mundschutz, Haarhaube, Kittel und Handschuhe besuchen und danach mussten die Hände desinfiziert werden.
Die Ärzte der Intensiv damals hatte keine Bedenken wegen der Schwangerschaft und waren der Meinung, dass diese Keime für die ungeborenen Kinder keine Gefahr darstellen, da sie  in der Umwelt und in der freien Luft sowieso nicht überlebensfähig sind. In der  Früh-Reha wollten die Pfleger ihr dann als Schwangere den Zutritt in  mein Zimmer verweigern eben wegen dieser Keime. Dennoch hat sie mich immer wieder besucht und sie und meine Kinder haben keinerlei Schaden davongetragen.
 
Diese Besiedlung ist langwierig und lässt sich nicht so einfach beseitigen, denn  die kleinen fiesen Keime werden relativ schnell gegen eine Antibiotika-Behandlung resistend, so dass auch nach 2 negativen Abstrichen meist der 3. dann wieder positiv ist.
 
Oft kamen die Keime nach einer keimfreien Zeit plötzlich leicht wieder, auch schon, als ich an den Wochenenden zu Hause war. Meine damalige Reha-Klinik war sich dessen bewusst, sah darin aber kein Risiko mehr. Und meine Kinder, mit denen ich in dieser Zeit selbstverständlich schon körperlichen Kontakt hatte, haben das Ganze auch unbeschadet überstanden und blieben keimfrei, wie ein späterer MRSA-Test beim Kinderarzt belegte.
 
Gesunden Menschen können diese Keime nichts anhaben, gesunde Menschen können diese Keime aber u.U. auf Kranke übertragen. Das ist wahrscheinlich die Gefahr, die die Therapeuten darin sehen.
 
Geht mit Eurer Mutter so oft es geht an die frische Luft, wascht die Kleidung bei mind. 40°C mit einem Desinfektionsmittel ( z.B. Sagrotan Spüler ) und dann werden hoffentlich die Keime bald auch bei Euch der Vergangenheit angehören.
 
Alles Gute wünscht der Twinspapa aus dem Odw.
 
 

Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal bearbeitet, zuletzt von »beersche« (11.11.2007, 14:37)
#4
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chilli82

Gast

Hallo Twinspapa und Steffi,

vielen Dank für Eure Antwort.

@Twinspapa:
Seit dem meine Mutter zu Hause ist achten wir auf regelmäßiges Händedesinfizieren,sind ständig am Wäsche waschen und am Umgebung desinfizieren ,doch leider ohne richtigen Erfolg,wie sich ja zeigte.
Ich habe meine Mutter zwischendurch auch immer wieder mit speziellen Produkten versucht zu dekoloniseren,aber es hat
leider nicht wirklich angeschlagen und es kam nach negativen Abstrichen wieder zu positiven.


@Steffi: meine Mutter ist lediglich mit MRSA besiedelt,hat also keine MRSA-Infektion,deswegen braucht sie auch keine Antibiotika.Man versucht bei einer Besiedlung dann mit besonderen Hygienemaßnahem und den Einsatz von bestimmten Pflegeprodukten,Gels und Cremes den Befall loszuwerden.


Eine freudige Nachricht gibt es jedoch-der Abstrich vom Montag war negativ.Heute erfolgte der zweite Abstrich.Das Ergebnis werde ich mitte nächster Woche erfahren.
Drückt uns die Daumen!
Wenn er dann wieder positiv ausfällt,war die ganze Arbeit und der Stess umsonst und dann gebe ich aber auch auf
(erstmal)und werde nur noch normale Pflege machen und hier und da mal nen Abrtrich von Hausarzt durchführen lassen.

Ich gehe auch mittlerweile davon aus ,dass ich selbst besiedelt bin und es womöglich immer wieder an Mutti zurückübertragen habe/könnte.....

lg
vicky
#5
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Vicky !
 
Ich kenne mich als Angehörige mit MRSA-Keimen aus und denke nicht, dass Du selbst damit infiziert bist.
Aber um Sicherheit zu haben, geh zum Hausarzt und lass einen Abstrich machen. Wenn Du ihm die Problematik schilderst, dürfte das kein Problem sein.
Ich drück Euch die Daumen, dass es dieses Mal klappt und die Abstriche negativ sind.
Versucht auf jeden Fall, so oft wie nur möglich raus zu gehen. Ich weis, dass die Jahreszeit nicht gerade zu einem Spaziergang einlädt, dennoch wirkt das mitunter am besten.
Eines noch: Dieser Keim kann im Krankenhaus überleben, gerade WEIL es dort so steril zugeht.  Also solltet ihr zu Hause bis auf das Desinfizieren der Wäsche vielleicht nicht übertreiben !!

Liebe Grüsse, Jutta -------------* * * * * * * * *--------------- Ein gerader Weg erspart viele krumme Gedanken ( chinesisches Sprichwort )

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »kitty« (23.11.2007, 08:20)
#6
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chilli82

Gast

Hallo,

@kitty: danke für deine Antwort.

Wir gehen mit Mutti jeden Tag an die frische Luft,es sei denn es stürmt oder hagelt :-)-wir haben hier vor der Tür einen riesigen Schlosspark mit einem wunderschönen Weiher und vielen Enten.

Aber  leider hilft alles nichts ,Mutti ist wieder positiv...:-((((((((

lg

#7
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Vicky.Du must immer weiter probieren-als ich noch in Bad König gelegen bin war ich 5 Monate issoliert-in der weiterführenden Klinik haben Sie es nicht mehr so ernst genommen und ich durfte mich frei entfalten-wie gesagt ist frische Luft ennorm wichtig :)Gruss vom Twinspapa ;)
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