#1

Silkfisch

Tauberbischofsheim, Germany

ucht. Ich möchte gern den Radius für Unternehmungen erweitern...

Hallo miteinander, Ich stelle hier als Angehörige einfach mal eine Frage in die Runde. 

Mein Mann kann seit einem SA vor knapp 8 Jahren etwa 2 km laufen. Das klingt erstmal viel aber für größere Unternehmungen z. B. Städtetrip ist es zu wenig. Er hat rechts eine Sichtfeldeinschränkung, dadurch braucht er viel "Platz" um sich herum, sonst wird er nervös und unsicher. 

Ich möchte gern unseren Radius bei Unternehmungen erweitern. Wie handhabt ihr das, benutzt ihr dafür einen Reiserollstuhl oder ähnliches? Wir fahren gern und viel Fahrrad (mein Mann hat eine Liegerad) aber damit kann man auch nicht überall hin, z. B. Museen oder Fußgängerzonen.

Auf eure Antworten bin ich gespannt.

#2

Annin

Bayern, Germany

Museen haben immer Rollstühle zum Verleihen. Das ist super und wir haben uns dann mit der Betroffenen abgewechselt und gerade im Museum ist das echt angenehm, wenn man sich zwischendurch hinsetzen kann - auch ohne Schlaganfall.

Ansonsten gibt es beim Outdoor-Bedarf verschiedene faltbare Stühle, die man über die Schulter hängen kann und bei Bedarf kann man sich überall hinsetzen und ausruhen.

Sinnvoll ist beim Spazieren, wenn du auf der Neglect-Seite/schwächeren Seite gehst und ihn so schützt.

#3

jup11

Quarnbek, Germany

Hallo Silke,

mir geht es ähnlich, wie deinen Mann, ich fahre auch Liegerad, längere Gehstrecken sind auch ein Problem.

Eine Bekannte von mir hat einen klappbaren Scooter, den sie auch auf Flugreisen mitnehmen kann. So etwas wollte ich mir auch schon besorgen, aber das funktioniert nur dort, wo es rollstuhlgerecht ist, sobald Treppen zu überwinden sind, geht es nicht mehr, den Scooter die Treppe hoch zu tragen, kann ich mir nicht vorstellen.

Ich nehme an Busreisen teil, bei Stadtbesichtigungen und Führungen habe ich Probleme mitzukommen, bisher jedoch auch keine Lösung.

Jürgen

Drei_Jahre_danach.pdf (schlaganfall-info.de)

 

 

#4

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Germany

 

Eine Bekannte von mir hat einen klappbaren Scooter, den sie auch auf Flugreisen mitnehmen kann. So etwas wollte ich mir auch schon besorgen, aber das funktioniert nur dort, wo es rollstuhlgerecht ist, sobald Treppen zu überwinden sind, geht es nicht mehr, den Scooter die Treppe hoch zu tragen, kann ich mir nicht vorstellen.

Ich nehme an Busreisen teil, bei Stadtbesichtigungen und Führungen habe ich Probleme mitzukommen, bisher jedoch auch keine Lösung.

Jürgen

Drei_Jahre_danach.pdf (schlaganfall-info.de)

 

 

Hallo Jup,

hast Du schon mal über einen E-Reise-Rollstuhl nachgedacht? 

So etwas z.B.: 

Elektrische Rollstühle , schmal und robust (handicap-shop.eu)

Die sind zwar immer noch nicht wirklich leicht (auch wenn da "leicht" drauf steht - es ist halt alles relativ), aber mit ihnen sollte man zumindest einzelne Stufen überwinden können (ganze Treppen stelle ich mir damit aber auch schwierig vor).

Ich habe damit keine Erfahrung, hatte aber ähnliche Überlegungen hing aber noch gedanklich am Rollator mit Fußstütze was für uns jedoch auch keine gute Lösung gewesen wäre.

Im Moment liebäugle ich ich mit dem E-Rollstuhl - habe aber selbst keinerlei Erfahrungswerte und kenne auch niemanden der sie hat.

#5

Angie

Untermettingen, Germany

Ich habe mich damals mit solchen Sachen beschäftigt. Ich hätte eigentlich alles gekauft....

E-Rollstühle sind nur sinnvoll, wenn er gar nicht mehr mitkommt. Wurde mir vom Krankenhaus gesagt. Sie haben auch eher den ganz gewöhnlichen Rollstuhl bevorzugt, besonders wenn man nicht dauernd schiebt, sondern nur die eine Seite etwas ausgleicht. Durch die Bewegung der Arme findet gleichzeitig auch eine bessere Durchblutung und Stärkung der oberen Körperhälfte statt. Da gibt es leichtere Modelle, wie Annin und Amsel schon schrieben.

#6

jup11

Quarnbek, Germany

Hallo Petra,

ich mache ja häufiger Busreisen, war erst gerade auf Frankreich Rundreise, da kann ich einige Sachen nicht mitmachen, weil die Wege zu beschwerlich sind oder ich zu langsam gehe. Auf diesen Reisen werden oft mittelalterliche Städte besucht, die ganz und gar nicht behindertengerecht sind, es sind häufig steile Anstiege/Abstiege oder schwierige Treppen zu bewältigen, ich benutze denn einen Gehstock, aber oft hilft das auch nicht mehr und alles was auf Rädern ist, geht auch nicht mehr.

Jürgen

#7

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Germany

 

E-Rollstühle sind nur sinnvoll, wenn er gar nicht mehr mitkommt. Wurde mir vom Krankenhaus gesagt. Sie haben auch eher den ganz gewöhnlichen Rollstuhl bevorzugt, besonders wenn man nicht dauernd schiebt, sondern nur die eine Seite etwas ausgleicht. Durch die Bewegung der Arme findet gleichzeitig auch eine bessere Durchblutung und Stärkung der oberen Körperhälfte statt. 

Wenn man vor hat diese Rollstühle auch im Alltag zu verwenden, dann mag an der Aussage etwas dran sein. Vor dem Hintergrund der Frage: "was tun, um Ausflüge wieder zu ermöglichen (und ich ergänze: auch wieder genießen zu können und nicht nur gestresst zu sein weil man hinterherhechelt, angestrengt ist und doch nicht mithalten kann)" halte ich diese Aussage für zu kurz gesprungen.

Zumindest mir geht es darum mit meinem Mann wieder entspannt einen Ausflug machen zu können. Und das gilt für ihn, als auch für mich. Mein Mann verwendet z.B. keinen Rollator, kommt auf kurzen Strecken eigentlich gut klar, aber selbst 2km Städtebummel würden ihn sehr anstrengen und vom eigentlichen Ziel, nämlich Eindrücke sammeln und genießen zu können, nur ablenken. Ich bin ja wirklich eine Angehörige die den Partner antreibt und aus vielem im Alltag eine Übung macht. Aber selbst ich denke: irgendwann ist auch mal gut. Irgendwann sollte etwas auch einfach nur "schön" sein dürfen. 

Deshalb der Gedanke: E-Rollator.

Jups Hinweis bezüglich Altstädte ist aber (leider) nicht von der Hand zu weisen. Daran hatte ich gar nicht gedacht. Klar, 1-2 Stufen bekomme ich das Ding auch hoch und wenn es danach eben weiter gehen würde, hätten wir dennoch beide etwas gewonnen. Aber alles dürfte sich in der Tat dennoch nicht erschließen.

#8

Amsel

Main-Tauber-Kreis, Germany

Auf diesen Reisen werden oft mittelalterliche Städte besucht, die ganz und gar nicht behindertengerecht sind, es sind häufig steile Anstiege/Abstiege oder schwierige Treppen zu bewältigen, ich benutze denn einen Gehstock, aber oft hilft das auch nicht mehr und alles was auf Rädern ist, geht auch nicht mehr.

Jürgen

Hallo Jürgen,

da hast Du einen wichtigen Hinweis gegeben. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Mir schwebten (erst einmal) nur normale Städte vor, evtl. noch mit etwas Kopfsteinpflaster - aber eben hin. An die verwinkelten Gässchen mit Steigung und Treppchen hatte ich nicht gedacht, das wäre aber vermutlich auch irgendwann auf der Wunschliste gestanden.

Na ja, andererseits - besser einige Städte wieder besichtigen können als gar keine, oder? 

Mein Mann käme zwar die Treppen ohne Gehstock hoch insofern wäre das bei uns weniger das Problem. Dennoch müsste der Rollstuhl ja auch nach oben gebracht werden und das stelle ich mir dann dennoch schwierig vor. 

Bei meinem Mann ist es einfach die Tatsache, dass ihn lange Strecken nicht nur körperlich, sondern dann auch irgendwann kognitiv anstrengen. 

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