#1
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo,
 
ich schreibe mal wieder aus totaler Verzweiflung. Wir haben heute erfahren, dass meine Schwester (49) in der nächsten Woche den Schädel geschlossen bekommt. Im Anschluss geht sie wieder zurück in die Reha nach Hattingen aber nur noch bis mitte November. Es sind keine Erfolge mehr zu verzeichnen, das Gehirn ist zu viel geschädigt. Sie wird nie wieder richtig sprechen können und gehen schon gar nicht. Die Ärzte glauben, dass meine Schwester alles mitbekommt, jedoch sich nicht äußern kann. Dieser "Zustand" soll wohl so bleiben.
Dies alles hat man heute dem Lebensgefährten meiner Schwester mitgeteilt.
Ich frage mich nur, wie soll es weitergehen? Man kann sie doch nicht einfach abschieben? So schnell aufgeben?
Ich wäre glücklich und dankbar, wenn mir jemand sagen könnte, an wen ich mich noch wenden kann? Krankenkasse und Reha stellen sich quer. Was kann ich nur tun, damit sie wenigstens noch eine Anschlußreha bekommt?
 
Ich bin für jeden Tipp dankbar!!!
 
Gruß
 
Sabine
#2
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Sabine,
 
Die Krankenkassen versuchen die Rehab abzukürzen, weil das sehr teuer wird. Legt da mit einem Rechtsanwalt !!!Einspruch ein.
 
Die Pflege zu Hause wird auch sehr teuer, aber da bleiben die Kosten an euch hängen. Und im Altenheim die Kosten sowieso.
 
Erkundige dich da sehr genau!!!
 
Was der Lebensgefährte deiner Schwester vor hat, wisst ihr nicht genau. Jedenfalls ist er Vormund, aber will er wirklich das Beste für eure Schwester? Mir kommt das wie ein Abschieben ins Pflegeheim vor und ihr sollt mit in die Pflicht genommen werden, weil er vermutlich die Zahlungen nicht alleine tätigen kann.
 
Liebe Grüße Manfred
#3
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ilf

Gast

Liebe Sabine,
wie ich gehört habe, müsste dann Deine Schwester in eine Pflegestufe kommen. Das bedeutet sicher Heim oder zu Hause. Das ist doch aber nich das "Ende" sie kann doch, wie mir gesagt wurde, wenn sie sich zu Hause oder im Heim  etwas mehr erholt hat, doch später wieder einen Reha bekommen. 
Mir wurde gesagt, wenn der Arzt das befürwortet, kann sie aus der Pflegestufe wieder raus und erneut in eine Reha.
Wenn es wirklich so schlimm bei Deiner Schwester ist, braucht sie einfach nur mehr Zeit. Und diese Zeit kann sie viel entspannter Zu Hause verbringen.
Heim würde für meinen Mann nur infrage kommen, wenn ich da mit hinziehen könnte. Und das gibt es auf jeden Fall !!! Sogar auf Mallorca unter deutscher Leitung!!
Ich bin sicher, Deine Schwester ist eine Kämpferin und schafft das. Sie braucht nur etwas mehr Zeit um dass für die Ärzte unmögliche möglich zu machen.

Ganz liebe Grüsse
Ilf
#4
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Sabine,
 
ich hoffe, dass auch bei Deiner Schwester durch die Schließung der Schädeldecke eine weitere Verbesserung des
Zustandes eintritt. So war es schon bei vielen Patienten (bei meinem Mann auch). Man wählt den
Zeitpunkt der Schädelschließung gerade deshalb zu einem Zeitpunkt, wo der Patient sich in
einem Therapie-Stillstand befindet, damit er sich 1. von der Reha erholen kann und durch
die Schädelschließung eine weitere Verbesserung eintritt.
Ich drücke Euch ganz fest die Daumen, damit die Rehamaßnahme für Deine Schwester weiter geht.
 
LG Steffi

Wir sind nur zu Besuch auf dieser Welt, also machen wir das Beste draus.....
#5
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Unbekannt

Gelöscht

Mensch, lass dich mal drücken!
Oh je, da haben wir ja jetzt schon wieder was gemeinsam. Mama macht auch zu wenig Fortschritte. Sie kommt jetzt auch in ein Heim (anders geht es nicht). Aber das ist erstmal nur vorübergehend und es ist kein Altersheim, sondern eins für Schädel-Hirn-Verletzte.
Liebe Grüße Kati

#6
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Unbekannt

Gelöscht

hallo sabine,

ist sie abhängig von der beatmungsmschine?

will sie wieder berufstätig sein?

ZG

#7
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Ihr Lieben,
 
vielen Dank, für eure zahlreichen antworten. Ich bin echt dankbar, dass es dieses Forum gibt.
 
Manfred du hast wohl recht mit dem was du geschrieben hast, man weiss wirklich nicht, was der Lebensgefährte meiner Schwester vor hat. Will er wirklich nur das Beste? Ich möchte ihm auch nicht Unrecht tun, drum habe ich für morgen (Freitag) einen Gesprächstermin mit einer Ärztin vereinbart, um mich da nochmals zu vergewissern ob alles wirklich so aussichtslos ist. Wir werden auch einen Rechtsanwalt einschalten und verlangen, dass wenigstens nach der OP noch eine Anschluss Reha genehmigt wird. Es ist so widersprüchlich alles. Die Chefärztin hat wohl zu dem Lebensgefährten meiner Schwester gesagt; es ist alles hoffnungslos, der Stand wie er jetzt ist wird bleiben keine Vortschritte zu erkennen und die Oberärztin, mit der ich einen Gesprächstermin vereinbart habe hat gesagt, meine Schwester macht tolle Vortschritte. Nun ja, das werde ich ja hoffentlich morgen alles erfahren.
 
Liebe Ilf: Leider ist es in der Familie nicht gegeben, meine Schwester zu betreuen. Wir haben hin und her überlegt. Wir haben ein kleines Einfamilienhaus. Ich hätte auch ehrlich gesagt keinen Mut dazu.  Man mag mich vielleicht deswegen verurteilen aber ich habe mich dagegen entschieden aus unterschiedlichsten Gründen. Meine Eltern sind zu alt und meine weiteren Geschwister kommen da auch nicht in Frage. Marion braucht eine 24 Stunden Betreuung und das kann ich einfach nicht. Trotz allem auch wenn es sehr widersprüchlich ist, liebe ich meine Schwester sehr.
 
Liebe Elfenwiese
 
Auch ich hoffe, dass ein Wahnsinns Schub kommt der einfach nur positiv ist nach der Schädelschließung. Ich habe schon sehr viel darüber gehört und gelesen. Ich kann einfach nicht verstehen, dass man schon vor der OP so negativ entscheidet. Es ist mir ein wahres Rätsel.
 
Liebe Kati,
 
auch dir möchte ich mein Mitgefühl aussprechen. Es war schön, dass ich dich in Hattingen mal ganz persönlich drücken durfte. Am Liebsten hätte ich mich mit dir in eine Ecke gesetzt und erst einmal richtig losgeheult. Es tut mir sehr Leid mit deiner Mama. Eine Mama ist so unendlich wichtig im Leben eines Menschen. Gebe nicht auf!!
 
Wie bist du an die Adresse gekommen von diesem Pflegeheim? Ich konnte im Netz nichts finden bei uns in der Gegend. Ich werde versuchen es auf jeden Fall zu verhindern, dass meine Schwester in ein Altenheim kommt.
 
Liebe ZG,
 
nein meine Schwester wird schon lange nicht mehr von einer Maschine batmet. Sie sitzt im Rollstuhl, lacht und weint, versucht sich mitzuteilen usw. Das schlimmste ist, dass sie so wie ich es glaube alles mitbekommt. So hätte sie nicht leben wollen, dass weiss ich ganz genau. Am 24.10.07 kommt sie nach Düsseldorf in die Klinik zur Schädelschließung...................
 
Ob sie je wieder arbeiten wird glaube ich kaum. Sie war immer sehr strebsam und fleißig.
 
Ach man ich bin so unglücklich!!!
 
Danke euch Allen fürs zuhören!!!
 
Gruß
 
Sabine
 
 

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Sonne1970« (18.10.2007, 20:26)
#8
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Unbekannt

Gelöscht

Hi Sabine,
die Freundin meines Bruders hat vor etwa einem halben Jahr ein Praktikum im Haus Soteria gemacht, daher kennen wir das auch. Der Vorteil daran ist, dass das Heim ganz in unserer Nähe ist und sie dadurch auch wesentlich mehr Besuch bekommen wird. Wir haben damals nur nie daran gedacht, dass wir das mal brauchen würden. Ich war anfangs sehr negativ eingestellt, aber das Haus hat einen super Ruf und es soll ja auch erst einmal eine vorübergehende Lösung sein. Sie bekommt da weiter ihre Therapien und wenn sie einen Schub bekommt, kommt sie auch wieder in Reha. Meine Ma ist auch sehr einsichtig und möchte dort gerne hin. Das Pflegeheim ist zwar sehr teuer, aber die Pfleger beschäftigen sich viel mehr mit den Patienten als in einer Reha. Zwischen den Therapien gehen sie zum Beispiel auch noch mal mit ihnen ins Bewegungsbad. Das muss wohl sehr oft einfach so zwischendurch stattfinden und sie erzielen damit große Erfolge. Ich werde meine Mama nicht aufgeben. Der Arzt hat zwar gesagt, dass sie für immer ein Pflegefall sein KANN, aber er hat auch gesagt, dass er keine Prognose abgeben will. Es kann auch sein, dass sie in 1-2 Jahren wieder nach Hause kommt.
Versuch du auch weiter optimistisch zu sein. Ich weiß, wie schwer das ist.
Bin am Wochenende wieder in Hattingen (Freitag, Samstag und Sonntag). Vielleicht sehen wir uns da ja nochmal. Ansonsten fühl dich ganz doll gedrückt von mir.
Ich denk an euch und wünsch euch viel Kraft und Glück!
Kati
#9
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Bianca

Gast

Hallo,

zum einen sehe ich es wie Kati: Pflegeeinrichtung bedeutet ja nicht gleich Endstation und vorallem gibt es tolle Einrichtungen, die sich speziell um Schädel-Hirn-Geschädigte kümmern und viel für sie tun.

Mein Vater ist auch in so einer Einrichtung. Meine Mama lebt nicht mehr und mir fehlt ehrlich gesagt die Kraft und der Mut, mit meinen 27 Jahren die Pflege meines Vaters komplett zu übernehmen. Letztes Jahr sagten die Neurologen noch, dass er nie wieder irgendwas können wird, heute putzt er sich die Zähne selber (mit Aufsicht aber immerhin), spielt mit uns Mensch ärgere dich nicht, usw. Nur geistig ist es schwierig, er erkennt keine Gefahren oder ähnliches. Aber ich bin mir sicher, irgendwann kommt er auch wieder nach Hause.

Ich kann dir daher auch nur raten: Nicht aufgeben!!!!

Alles Gute,
Bianca
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