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ich habe gestern geschrieben, dass ich weiterschreibe. hierist teil 2 weitere fortsetzungen findt ihr in margys blog, dem kleinschreiberBlog.
 
 
ich lag also im künstlichen koma und bekam von allem nichts mit. als ich in der drestner h.n.o.-klinik erwachte, hatte ich wieder viel mist geträumt, wieder eine kanüle zum atmen im hals und wieder eine woche verschlafen.
danach vergingen noch ein paar tage in der h.n.o.-klinik, von denen ich nicht viel mitbekam. dann ging es wieder nach kreischa auf die intensivstation, wieder die ganze prozedur von vorn. also drei schläuche aus dem körper, einen für beatmung, einen für ernährung und einen für entwässerung.
ich glaube,wenn sich da der verstand oder besser gesagt, das bewusstsein gnz öffnen würde, man würde verrückt werden.
wenn man es nicht schon ist.
ich vermute, dass auszutesten, also inwieweit das gehirn bei dem vorfall in mitleidenschaft gezogen wurde, war die aufgabe der neurologen.
das vermute ich hinter so unsinnig scheinenden fragen wie nach dem datum oder welche zahl der vier nachfolgt. die frage nach dem datum kann ich auch heute oft nicht beantworten,dass liegt aber viel mehr daran das jeder tag gleich ist. die wochentage unterscheiden sich nur durch die therapien und ansonsten gibt es so highlights wie arztbesuche oder den tag an dem es rente gibt.
Der Mensch ist ein komplexes Gerät, dass in seiner Gesamtheit nur sehr schwer zu beherschen ist.
verstehen tun das nur leute, die das als job machen, leute die das sollen weil es zum lehrplan der 5. klase gehört und diees auch mehr oder weniger verstehen, bei mir traf das damals eher weniger zu,oder leute die es müssen,weil sie über das anspannen eines muskels genau nachdenken müssen, wie kranke meiner krankheit. das sind ja meistens mehrere muskeln und mehrere dinge gleichzeitig zu tun das fällt männern bekantlich schwerer als frauen es sei denn du heißt DANIEL, sogar ich musste das lernen.
das ahnte ich jetzt, als es darum ging das essen zu lernen ohne mich dabei selbst umzubringen.
das ist nämlich keine so einfache sache zwischen speiseröhre und luftröhre auszuwählen. beim gesunden menschengeht das automatisch. aber bei mir .
das musste ich dann noch oft erfahren, dass vieles nicht so einfach ist wie es scheint.
es ging dann los mit physiotherapie aber spätestens als sie mich aufs laufgestell hängten,wurde es mir zu bunt, ich brach mit schmerzen in den hüften und den knien zusammen.
es kam dann irgendwie nachts zu einer lungenentzündung, wobeimir erbrochenes in die lunge geraten war. ich musste daraufhin auch wieder beatmet werden. meine frau veranlasste dann die verlegung nach pulsnitz. in der dortigen klinik gab es dann erst einmal keine unliebsamen zwischenfälle.
danach weis ich nicht mehr viel.
nur noch dass meine muter sich ein zimmer in einer pension in pulsnitz genommen hat, mein vater ein wochenende da war, meine frau und  mein freund tommy einen tag da waren, aber den nächsten tag auch noch in pulsnitz gesehen worden sind, meine mutter mir viel vorgelesen hat und wie sich mein sohn die abwesenheit eines erziehungsberechtigten zunutze gemacht hat und sich die katze tipsy zulegte.
dann kam schon der tag an dem der doktor schulz, der sich damals sehr um die schmerzende hüfte kümmerte, feststellte, die hüfte löst sich in teilen auf. ich wurde sofort an die uniklinik dresden überwiesen und die entfernten mir in einer notoperation teile der oberschenkelknochen.
das war dann mein geschenk zu sankt nikolaus.
als ich aus der narkose erwachte waren die schmerzen weg.
andere schmerzen wie wundschmerzen von den op-narben waren dafür da. aber die gingen auch wieder weg. es ist schwer vorstellbar, aber ich glaube der mensch kann sich mit dauerschmerz arangieren, wenn er es muss. man kann ja nicht davor weglaufen. also bleiben nicht mehr viele optionen ausser vieleicht freiwillig schluss zu machen. aber das ist ein ganz anderes thema mit dem man sich auseinanderzusetzen hat.
es gibt viele dinge, mit denen ich mich auseinanderzusetzen habe. zum beispiel möchte man doch meinen, nachdem man mich zerstochen hat bis zum geht nicht mehr, nachdem die schwestern keine stelle zum blut nehmen fanden weil eben alles zerstochen war, muss doch die angst vor spritzen,die schon einer phobie glich weg sein, aber weit gefehlt,sie ist noch da.
 

also durfte ich vor weihnachten das erste mal nach hause und das erste mal begann ich nachzudenken, langsam reiften mehrere erkentnisse heran.
1. ärzte sind auch nur menschen.
genauso wie wir alle menschen sind, menschen sind nun einmal komplexe systeme und wie alle komplexen systeme fehlerhaft und leicht durch fehler im system aus dem konzept zu bringen. durch fehler lernen wir und fehler zu machen gehört zum leben. hätte niemand je den fehler gemacht in eine flamme zu fassen, wir wüßten bis jetzt nicht, dass feuer heiss ist.also - der mensch ist lernfähig und darf fehler machen - solange niemand geschädigt wird.
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