Hallo Mary,
ich kann Vicky da nur zustimmen. Es ist ein verdammt harter Job einen lieben Menschen 24 STd. zu pflegen. Aber wir (Mutter, 2 Schwestern und ich) haben uns auch dazu entschlossen, meinen Vater zu Hause zu pflegen. Er war vollständig gelähmt, konnte nur die Augen bewegen, trug Windeln und hatte eine Magensonde - wir haben ihn alle 3 - 4 Stunden gelagert auch nachts, um bloß jegliche Druckstellen zu vermeiden.
Wir haben zunächst auch nur Ablehnung vom Sozialdienst bekommen, wir durften uns sogar anhören, ob wir denn noch zu retten wären, meinen Vater nach hause zu holen. Zum Glück hatten wir einen sehr verständnisvollen und humanen Arzt, der uns unterstützt hat. Er hat das gesamte Pflegepersonal angewiesen, uns einzuarbeiten. Ich muss dazu sagen, dass wir auch einen kleinen vorteil hatten, weil meine sChwestern beide Altepflegerinnen sind.
Es war eine sehr harte Zeit, die uns oft an unsere Grenzen gebracht hat aber jedes Zwinckern oder Händedrücken hat uns wieder nach vorne schauen lassen.
Ich würde niemals jemandem dazu raten, seinen Lieben nach Hause zu holen, denn jeder ist nicht dazu geschaffen und hält es auch körperlich durch. Aber wie Vicky schon sagte, ich würde es auch zunächst versuchen und schauen, wie es klappt. Auch Hospize greifen Dir gerne stundenweise unter die Arme, damit man ein wenig Freitzeit hat.
nachdem mein Papa gestorben ist, war es für mich ein kleiner Trost, ihm die letzte Zeit im Pflegeheim zu ersparen. Und wir hatten unseren Eltern immer versprochen, dass sie niemals in ein Pflegeheim kommen. Ich persönlich bin sehr froh, dieses versprechen gehalten zu haben.
Aber wie gesagt, es ist eine sehr schwere Aufgabe, die jeder für sich selber entscheiden muss und ich würde auch nie jemandem einen Vorwurf machen, der sagt "ich kann es nicht, ich muss mich für ein Pflegeheim entscheiden".
Ich wünsche dir ganz viel Kraft!
LG
Simone