#1
Avatar

Mary1963

Gast

Bin neu hier im Chat mein Mann 52 hat im Juli einen Schlaganfall erlitten mit Schädelöffnung weil das Gehirn anschwoll. Seit dem ist er linksseitig gelähmt und wird gelagert in seinem Bett er bekommt zwar bewegungstherapien, ich bin völlig verzweifelt nichts ist mehr so wie es war. Ich kann ihn doch nicht mit 52Jahren in einem Pflegeheim abschieben, am liebsten möchte ich, nach Hause holen nach der Rhea bin aber 1/2 Tage beruftätig und alle raten mit davon ab. Weiß einer Rat oder hat Erfahrung. Liebe Grüße Mary
#2
Avatar

Elli62

Gast

Hallo Mary,
ich möchte dich im Forum willkommen heißen.
Die Verzweifllung in deiner Situation kann ich gut verstehen, und viele hier im Forum die das ebenfalls kennen, können das nachvollziehen.
Nun schreibst du, dass dein Mann im Bett Bewegungstherapien bekommt. Ist er denn in einer Reha-Klinik? - Warum wird nicht mehr gemacht? - Wo genau liegen die Probleme ihn zu mobilisieren? - Vielleicht könntest du mal noch etwas genauer schreiben, damit man sich ein besseres Bild machen kann um die Situation besser einzuschätzen?!
Dein Wunsch ihn nach Hause zu holen ist natürlich auch verständlich. Hier muss man natürlich genau abwägen was wie zu machen ist. Das müsstest du mit Ärzten, Therapeuten, Pflegedienst, usw. genau besprechen.
Ob du ihn wirklich zu Hause versorgen willst und kannst, wieviel Mut und Kraft du da für dich selbst einräumst, das kannst nur du allein entscheiden, und solltest dich da nicht voreilig von anderen entmutigen lassen.
Also Mary, ich hoffe wir lesen noch mehr von dir (euch) und wünsche dir zunächst einmal alles Gute und viel Kraft weiterhin!
Mit lieben Grüßen
ELLI
#3
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Mary,
 
ich hatte mit 44 Jahren eine Hirnblutung, bin auch links gelähmt und hatte das Glück, dass vor 11 Jahren noch ein Jahr Therapie bzahlt wurde, allerdings in Österreich. Ich kenne ein paar Patienten hier im Forum, die das damals in Deutschland auch bekamen.
 
Danach konnte ich zu Hause schon ein zufriedenes Leben führen. Nach einem weiteren Jahr Therapie zu Hause konnte ich mit dem Auto fahren und im Supermarkt einkaufen gehen!!!
 
Nun nach ein paar Wochen Therapie, ist dein Mann noch ein Schwerst- Pflegefall und wenn du nicht rund um die Uhr Zeit für ihn hast, 7 Tage in der Woche und ein ganzes -Jahr, wirst Du um ein Pflegeheim nicht herum kommen.
 
Es gibt zwar Pflegedienste und Therapeuten, die ins Haus kommen, aber ein Jahr , oder länger stehst du das nicht durch. Erst, wenn du deinen Mann nicht mehr lagern musst und er für ein paar Stunden alleine sein kann, wirst du zu Hause mit ihm klar kommen.
 
Versuche so lange Therapie wie möglich ist zu bekommen, damit er das zumindest bald kann.
 
Liebe Grüße Manfred

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal bearbeitet, zuletzt von »Manfred_Mader« (05.11.2007, 13:53)
#4
Avatar

chilli82

Gast

Hallo Mary,

vor genau der selben Sorge/Problematik stand ich auch,als meine Ma mit 53 jahren ihre Hirnblutung hatte.
Hatte übrigens auch einen Mediainfarkt mit Schädeldeckenöffnung ,aber ist rechtsseitig gelähmt.Ich habe auch gesagt,ich möchte Mutti nach Hause holen und hab da keinerlei Unterstützung vom Sozialdienst bekommen.

Ich hatte sehr viele Gespräche und letztendlcih hatten die mich dann überzeugt,Mutti in ein Heim zu geben.
Dort war sie dann ein Monat und ich konnte es nicht mit meinen gewissen vereinbaren,weil da auch vieles abgelaufen ist,was mir nicht passte.So hab ich Mutti dann wieder da rausgeholt.
Es war ein riesen organisatorischer Aufwand,da das Heim auch 100 km von hier weg war.(war ein Heim für junge schwerpflegebedürftige).

Ich kann nur sagen,wenn du den Wunsch hast,deinen Mann nach Hause zu holen,dann tue das auch.
Lass dich nicht vom Sozialdienst "beirren"-folge deinem Herzen.
Sage,klipp und klar,du hast dich entschieden und hoffst nun auf deren Hilfe.
Du brauchst ja auch ein Pflegebett und die ganzen Sachen und es ist ein riesenAufwand das alles selbst zu besorgen und es wäre sehr hilfreich,wenn der Sozialdienst dann alles regelt und die Sachen dann für euch bestellt.

Ich persönlich bin der Meinung, dass wenn man vor so einer Fragestellung steht-ins Heim oder nach Hause- dann würde ich immer sagen,dass man es erstmal Zuhause probieren sollte und wenn es nicht klappt,wenn zuhause alles Zusammenbricht oder die Überforderung zu groß wird,erst dann wäre ein Heim die Alternative.
Ich muss aber zugeben,dass ich als Pflegende auch oft  überfordert bin und da geht es bestimmt vielen genau so,aber wir ziehen es drotzdem durch und die liebe ist die Kraftquelle.
Es ist verdammt nicht einfach und ich hatte mir erhofft,ein gutes Heim für meine Ma zu finden,aber meine Ma ist für ein Heim zu pflegebedürftig.
Würdest du dich denn dann ganz alleine um deinen Mann kümmern?Oder habt ihr noch Kinder oder Geschwister die Euch unterstützen?

liebe Grüße
vicky
#5
Avatar

momo72

Gast

Hallo Mary,
 
ich kann Vicky da nur zustimmen. Es ist ein verdammt harter Job einen lieben Menschen 24 STd. zu pflegen. Aber wir (Mutter, 2 Schwestern und ich) haben uns auch dazu entschlossen, meinen Vater zu Hause zu pflegen. Er war vollständig gelähmt, konnte nur die Augen bewegen, trug Windeln und hatte eine Magensonde - wir haben ihn alle 3 - 4 Stunden gelagert auch nachts, um bloß jegliche Druckstellen zu vermeiden.
Wir haben zunächst auch nur Ablehnung vom Sozialdienst bekommen, wir durften uns sogar anhören, ob wir denn noch zu retten wären, meinen Vater nach hause zu holen. Zum Glück hatten wir einen sehr verständnisvollen und humanen Arzt, der uns unterstützt hat. Er hat das gesamte Pflegepersonal angewiesen, uns einzuarbeiten. Ich muss dazu sagen, dass wir auch einen kleinen vorteil hatten, weil meine sChwestern beide Altepflegerinnen sind.
Es war eine sehr harte Zeit, die uns oft an unsere Grenzen gebracht hat aber jedes Zwinckern oder Händedrücken hat uns wieder nach vorne schauen lassen.
Ich würde niemals jemandem dazu raten, seinen Lieben nach Hause zu holen, denn jeder ist nicht dazu geschaffen und hält es auch körperlich durch. Aber wie Vicky schon sagte, ich würde es auch zunächst versuchen und schauen, wie es klappt. Auch Hospize greifen Dir gerne stundenweise unter die Arme, damit man ein wenig Freitzeit hat.
nachdem mein Papa gestorben ist, war es für mich ein kleiner Trost, ihm die letzte Zeit im Pflegeheim zu ersparen. Und wir hatten unseren Eltern immer versprochen, dass sie niemals in ein Pflegeheim kommen. Ich persönlich bin sehr froh, dieses versprechen gehalten zu haben.
Aber wie gesagt, es ist eine sehr schwere Aufgabe, die jeder für sich selber entscheiden muss und ich würde auch nie jemandem einen Vorwurf machen, der sagt "ich kann es nicht, ich muss mich für ein Pflegeheim entscheiden".
Ich wünsche dir ganz viel Kraft!
LG
Simone
#6
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Mary,
ich kann mich meinen Vorschreibern/innen nur anschließen. Es steht Dir eine ganz harte Zeit bevor, wenn Du Deinen Mann zu Hause pflegen willst. Aber mit einem guten Pflegedienst und hilfsbereiten Angehörigen,soweit vorhanden,kann man viel schaffen. In Deinen Zeilen kann man schon heraus lesen, das Du Deinen Mann nicht so einfach in ein Heim abschieben willst. Dein Mann ist noch recht jung mit 52 Jahren. Da ist bestimmt noch einiges zu erreichen. Das wichtigste ist aber für Deinen Mann, das er im Umkreis seiner Lieben ist.In einem Heim wird er das nicht schaffen,das ist meine persönliche Meinung.
Ich pflege meine Lebensgefährtin seit knapp 2 Jahren zu Hause. Mir macht mitlerweile kein Pfleger oder Pflegerin mehr was vor. Muß dazu sagen , ich bin Rentner und habe die Zeit , um alles zu schaffen. Es hat sich auch nie die Frage gestellt meine LG ins Heim zugeben.
Es gibt sehr viele in diesem Forum , die ihre Angehörigen zu Hause pflegen . Ich würde mich sehr freuen , wenn auch Du zu dieser Gruppe gehören würdest.
Ich denke das Heim sollte die zweite Lösung sein.
Ich verurteile aber keinen , der sich diese schwere Bürde nicht zutraut oder aus anderen Gründen nicht in der Lage ist,seine/n Angehörige/n zu pflegen.
Es ist nunmal eine Krankheit die jeden treffen kann. Und keiner hat um diese Krankheit gebettelt. Ich bekomme immer feuchte Augen , wenn ich an das Leben vor dem SA denke.
Mary, es wäre schön, wenn wir weiterhin von Dir hören, bzw. lesen.

Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit.

Viele  Grüße  Otto

2531 Aufrufe | 6 Beiträge