Hallo zusammen,
ich hoffe, hier kann mir jemand meine Hoffnungen unterstreichen...
Meine Mutter ( 57 Jahre alt) hatte am 24.01.2017 ihren bereits 3. Schlaganfall. Alles fing an dem Tag damit an, dass ihr schwindelig war. War bis dahin nichts neues, ab und an war das bei ihr so. Als sie mich dann gegen 11 Uhr vormittags während der Arbeit anrief, teilte sie mir mit dass der Schwindel unerträglich sei, sie nicht aufstehen könne und ständig erbrechen muss. Auch dabei dachte ich mir noch nichts schlimmeres, sondern eher dass sie einen Magendarminfekt hatte. Als ich abends von der Arbeit nach Hause kam, sah ich sie dort sitzen: Augen offen halten ging nicht, aufstehen erst recht nicht und der Schwindel war noch immer da. Ebenfalls gingen ihre Augen unruhig hin und her. Das ganze lies mir keine Ruhe. Zuerst haben wir Blutdruck und Zuckerwerte gemessen. Da war dann auch schon der erste Schreck: der Blutdruck war viel zu hoch! Also habe ich beim KVB angerufen, die dann umgehend einen diensthabenden Hausarzt nach Hause geschickt haben... Dieser meinte, ich solle ihr eine Blutdrucktablette geben und in einer halben Stunde würde sich der Zustand bessern, aber im Gegenteil - es wurde noch viel schlimmer. Danach zögerte ich keine Sekunde mehr und rief umgehend einen Krankenwagen.
Nach dem sie dann die ganze Nacht in der Notaufnahme in diversen Röhren und Röntgengeräten verbracht hatte, wurde sie am nächsten morgen auf die Stroke Unit des Krankenhauses verlegt. Ich erhielt folgende Diagnosen mitgeteilt:
- Ponsinfarkt bds. (links mit frischer Diffusionsstörung) dorsal a.e.mikroangiopathischer Genese dd arterioarteriell bei 50 %iger Abgangsstenose der A. vertebralis auf der linken Seite sowie beidseitigen V4-Stenosen, rechts mehr als links
- Schwankschwindel
- Blickrichtungsnystagmus nach links und spontan upbeat-Nystagmus
- organische affektive Störung, unklarer Schwindel a.e. bei Angststörung
- residuelle spastische Hemiparese links seit zer. Infarkt 2008
Ich bin Laie, habe eigentlich auch keine Ahnung was diese ganzen Fachbegriffe heißen und eine Erklärung habe ich bis heute nicht bekommen. Ich weiß also lediglich dass meine Mutter einen Schlaganfall sowie Durchblutungsstörungen hatte. Die linksseitige Einschränkungen in Arm und Bein bestand schon länger. Sie konnte sich aber mit ihrem Rollator selbst zuhause bewegen.
Sie kam direkt nach einem 10 tägigen Klinikaufenthalt in eine Reha. Dort sollte sie zunächst 3 Wochen bleiben. Währen den ersten beiden Wochen und auch noch in der Klinik machte sie erstaunliche Fortschritte. Sie konnte sich sogar so gut wie selbst aus dem Bett aufsetzen. Aber dann kam unsere Horrorwoche drei. Anders kann man es nicht ausdrücken... Ich war sie zusammen mit meinem Vater am Sonntag besuchen. Sie hing am Tropf und es schien ihr wirklich sehr schlecht zu gehen, denn sie sah einfach nicht gut aus. Als wir fragten was passiert sei, erzählte sie uns dass sie seit nach dem Mittagessen sich ständig übergeben musste. Seitdem hätte sie auch eine Art "Gewitter" im Kopf und sie sieht Doppelbilder. Ich habe mich umgehend um einen Arzt bemüht der erst nach dreimaligem Auffordern kam. Laut der Ärztin sei nichts ungewöhnliches, es würde vom Erbrechen kommen. Erst 2 Tage später, nachdem sie weiter erbrechen musste, wurde sie dann nochmal richtig untersucht. Angeblich kein neuer Schlaganfall und es wäre nur ein Magendarminfekt. Bis dahin konnte meine Mutter nicht mehr aus dem Bett aufstehen. Ebenso hat sie bis zum Entlassungstag auch keine Physiotherapie bekommen. Am Freitag letzte Woche wurde sie dann entlassen. Als ich nach Hause kam dann der Schreck: meine Mutter konnte selbst nicht aufstehen weil sie so schwach war. Laufen ging wirklich nur mit Unterstützung. Auch am nächsten Morgen ging es ihr nicht besser. Sogar so schlecht, dass sie uns nach ein paar Schritten in die Knie sackte. Aus Angst es könnte was ernsteres sein, rief ich also nochmals den Rettungswagen. Den Samstagvormittag verbrachte ich zusammen mit meiner Mutter in der Notaufnahme. Dann kurzes aufatmen: laut der Bilder sind alle sichtbaren Auswirkungen zurück gegangen. Die Schwäche wäre wohl noch vom Erbrechen. Sie durfte also wieder nach Hause. Allerdings wussten wir nicht, wie wir sie unter diesem Umständen allein lassen können, da wir beide wieder zur Arbeit müssen.
Letztendlich blieb uns für den Augenblick nur - so schwer es mir bis jetzt noch fällt - meine Mama in eine Kurzzeitpflege zu geben und zu hoffen, dass sie dort ein paar Kräfte sammelt.
Nun zu meinem Anliegen: kennt sich hier jemand mit den Diagnosen aus? Hatte jemand das selbe oder jemanden der das selbe hat? Kann mir irgendwer sagen ob das wieder einigermaßen wird? Zumindest insoweit dass meine Mutter wieder allein gehen kann?
Vielen Dank schon mal an alle aufmerksamen Leser und die evtl. Antworten!
Ich selbst bin mit meinen Nerven am Ende... Am liebsten würde ich mich in ein Eck zurückziehen und weinen. Hätte ich doch gerne meine "alte" Mama wieder... Ein paar aufmunternde und hoffnungschürende Antworten wären hier wie Balsam für meine Seele...
Liebe Grüße
Anni