#1
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gabi

Gast

Hallo,
von meinem Partner Robert (51) hatte ich ja schon einmal geschrieben. Er hatte vor fast drei Wochen einen schweren Schlaganfall und wurde schon nach 9 Tagen ohne sichtbaren Folgen aus dem Krankenhaus entlassen.
Schon am selben Tag klagte er über Konzentrationsstörungen. Er kann nicht mehr längere Zeit am Computer sitzen, er kann dort keine längeren Texte mehr lesen und Gesetze, die ihm vorher geläufig waren, versteht er nicht mehr.
Mir fiele danach auch Gedächtnisstörungen auf. Auf meine Nachfrage wußte er weder ob er seine Medikamente genommen hat, noch was er überhaupt einnehmen müsse.
Außerdem ist Robert sehr müde. Er sagt dazu, daß sei erst seit der Entlassung so und vermutet es komme von Aggrenox bzw. Plavix, die er jetzt nimmt. Dazu ist er psychisch sehr angeschlagen. Er wirkt vollkommen teilnahmelos, manchmal desorientiert, zeigt keinerlei Gefühle und reagiert überhaupt nicht auf Ansprache. Vor dem Schlaganfall hatte Robert ja schon psychische Probleme, aber dies war nicht mit heute zu vergleichen.
Sein Neurologe meint dazu nur, er soll Rente beantragen und der Hausarzt ist noch zwei Wochen in Urlaub. Mit seinem Psychotherapeuten will ich morgen noch reden.
An wen könnte man sich denn noch wenden? Ich meine halt, wenn er schon keine Reha bekommt, müßte doch wenigstens möglichst bald eine Therapie beginnen. Nur in welche Richtung diese dann geht weiß ich auch nicht.
Kann einer von Euch mir ein wenig weiter helfen?

Liebe Grüße Gabi
#2
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Gabi,
warum bekommt dein Lebensgefährte keine Reha? Das ist mir nicht begreiflich. Normalerweise hätte er doch direkt von der Klinik aus eine Anschlussheilbehandlung bekommen müssen? Setze dich mit der Krankenkasse noch mal in Verbindung. Wenn er noch im Berufsleben steht ist die BFA für ihn verantwortlich.
Glaube nur nicht, dass dir einer hinterher rennt. Ich habe es jetzt bei meinem Mann erlebt. Wochen, ja monatelang ist nichts passiert. Jetzt hat die Krankenkasse uns aufgefordert bei der BFA einen Reha-Antrag zu stellen. Und siehe da, im Eilverfahren hat er 4 Wochen genehmigt bekommen. Konzentrationsstörungen können genauso gut therapiert werden wie andere Dinge auch.
LG Steffi

Wir sind nur zu Besuch auf dieser Welt, also machen wir das Beste draus.....
#3
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Gabi,
 
bleibe am Ball wegen einer REHA oder versuche Cogpack(Training am PC für daheim zu bekommen, oder zumindestens ambulante Ergotherapie.
 
Hexe
#4
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Gabi,
 
3 Wochen ist ja noch nicht so lange her. Das Gehirn ist noch gereizt und Müdigkeit ist da ganz normal.
Den Rentenantrag würde ich auf alle Fälle stellen. Dazu ist sein Psychologe der richtige Ansprechpartner. Der Hausarzt hilft bei Therapien weiter, nicht bei der Pensionierung.
 
Nun egal, wie auch immer, Fakt ist, dass dein Mann in seinem Beruf nicht mehr wird arbeiten können, auch wenn sich das mit der Zeit bessert, die Pension wäre gerechtfertigt.
 
Liebe Grüße Manfred

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Manfred_Mader« (16.09.2007, 21:47)
#5
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gabi

Gast

Hallo,
ganz lieben Dank für Eure Antworten und Tips.
So wie es jetzt aussieht, müssen wir doch abwarten, bis der Hausarzt wieder da ist. Rente hatte Robert schon etwas früher wegen anderer Probleme beantragt und auch die neuen Tatsachen zwischenzeitlich mitgeteilt.
Die Sozialberatung verweist auf den Hausarzt. Eine Reha käme nicht in Frage, da im Krankenhaus noch keine Folgen offensichtlich waren. Mir ist es ja auch erst daheim immer mehr aufgefallen. Im Krankenhaus muß man sich leider nicht konzentrieren und ruht sowieso viel aus.
Und der Psychotherapeut sagt nur, er war vorher sehr depresiv und das sei doch jetzt wesentlich besser. Ich habe da ein ganz anderes Gefühl. Es kann doch nicht von vornherein nur gesagt werden, dies ist sicher die Psyche. und bei einem Gefühl, daß die Zunge ein Knoten wäre, schon gar nicht.
Morgen mittag hat Robert wieder einen Kontrolltermin beim Kardiologen. Vielleicht kann ich mit diesem besser reden. Der Kardiologe hat vor einer Woche festgestellt, daß Robert's Sprache leicht verändert wäre.
Mir tut nur die ständige Wartezeit weh, weil dadurch ja auch viel verpasst werden kann. Der Hausarzt ist erst in zehn Tagen wieder in der Praxis.
Aber so schnell gebe ich nicht auf!

Viele Grüße Gabi
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