#1
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Bosie

Gast

Hallo Ihr Lieben!
Es ist etwas Schwieriges passiert mit meiner Schwägerin, die ja vor ca. 2 Monaten einen leichten SA hatte.
Sie sollte auf Anregung ihrer Therapeutin hin in einer ambulanten Reha-Gruppe für SA-Patienten mitmachen.
Sie ist hingegangen und hat als erstes Patienten gesehen, die gelähmt sind, im Rollstuhl sitzen und kaum sprechen können.
Sie hat sich offenbar so erschreckt, dass sie aus dem Raum gestürmt ist und völlig verstört wieder hier ankam.
Sie hat völlig verstört immer wieder gesagt, da wären "lauter Behinderte" gewesen und sie selbst sei "doch gar nicht behindert", sie konnte nicht verstehen warum die Therapeutin sie in diese Gruppe geschickt hatte.

Nun meint ihre Therapeutin, es wäre aber wichtig für sie, Kontakt zu anderen Betroffenen zu haben.
Es handelt sich um eine ganz gemischte Gruppe, von sehr leicht bis sehr schwer betroffenen Patienten.
Meine Schwägerin aber gerät außer sich bei dem Gedanken an die Gruppe.
Ihre Therapeutin meint, wir sollten vorsichtig auf sie einwirken und sie zu der Gruppe überreden, da es wichtig wäre, dass sie andere Betroffene kennen lernt zum Austausch.
Meine Schwägerin war aber immer sehr wenig interessiert an jeglichem privaten Kontakt zu anderen Menschen und außerdem denke ich, sie hat Angst vor dieser Gruppe.

Ich möchte sie zu nichts überreden, was sie nicht will, sie allein entscheidet, was sie möchte und was nicht.
Aber wenn es tatsächlich so gut für sie wäre, Kontakt aufzunehmen, dann sollte ich vielleicht doch ein bisschen versuchen, es ihr nahezubringen?
Was meint Ihr?
Sind Kontakte zu anderen Betroffenen wichtig?

Danke und viele liebe Grüße!
:)
Bosie
#2
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Bosie :)sehr wichtig sind die Kontakte zu anderen Behinderten-ich wurde mit 29Jahren auch mitten aus dem Leben gerissen-aufgrund eines geplatzten Anorysma im Kopf-ich schließ mich gleich einer sogenannten Handicapgruppe an-und das mit 29Jahren-ich hatte auch überhaubt keine Berührungsängste-das Leben das ich damals geführt habe ist vorbei und ich habe ein neueres Leben bekonnen-Viele Grüsse von einem Halbseitengelähmten Odenwälder ;)
#3
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Unbekannt

Gelöscht

natürlich ist der Kontakt zu anderen Betroffenen wichtig.
Aber auch ich, obwohl sicher stärker Betroffen als deine schwägerin, habe mich damals keiner Reha - Gruppe angeschlossen.
Und ihre von dir geschilderte Reaktion ist in etwa die, die mich abgeschreckt hat.
Mir war sehr wohl bewusst, das ich behindert war (bin), aber ich hatte schon mehrere Betroffene in der Reha und bei der Therapie kennen gelernt.
Leider waren auch viele dabei, die sich in ihr Schicksal gefügt hatten, mehr so in Richtung Resignation, und davon wollte ich mich nicht runterziehen lassen.
Irgendwann entdeckte ich dann ein Forum für SA Betroffene, es war noch nicht dieses, und es war eine bessere Alternative, mit Betroffenen in Kontakt zu treten.
Ich würde sie nicht in eine Selbsthilfegruppe zwingen, aber sie auf diese oder ähnliche Foren aufmerksam machen.
#4
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kiraluna

Gast

Hallo Bosie,
Mir geht es ähnlich wie Volker,in der Reha und den Krankenhäusern,
habe ich einige Leute mit schlaganfällen kennengelernt.
Und es gibt da halt Leute wie überall, die fügen sich in ihr Schicksal
und jammern nur und es gibt die Kämpfer.
Wenn Deine Schwägerin früher schon wenig Menschenkontakt hatte,
würd ich sie jetzt auch nicht zu so einer Gruppe zwingen.
Ich selber war auch in keiner Gruppe,taste mich halt selbst durchs Leben.
Die Idee mit einem Forum im Internet,würd ich ihr auch versuchen nahe zubringen.
Und es wird immer Menschen geben, denen es schlechter geht,
davon darf man sich nicht runterziehen lassen.
Es ist ein Anfang, zu einem Neuen Lebensabschnitt, der gemeistert werden will.
 
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