#1
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Unbekannt

Gelöscht

Guten Tag miteinander,

hoffentlich mache ich das hier richtig, bin neu hier..

Vor einem Jahr erlitt ich an meinem 30. Geburtstag einen Kleinhirninfark. Bei den Untersuchungen stellte sich ein PFO (Loch im Herzen, wodurch ein Embolus ins Hirn gelangen konnte) heraus. Dieses Loch habe ich flicken lassen und ist nun zu.

Ich hatte grosses Glück, keine bleibenden Folgen davonzutragen.

Anfangs litt ich unter Schwindel, zeitweise stärker manchmal nicht so stark. Da dieser Schwindel im Frühling sehr ausgeprägt war, machte ich noch ein MRI zur Kontrolle. Es hiess, dass kein neues Ereigniss stattgefunden hat und die alte Schlaganfallstelle am abheilen sei. Danach ging es plötzlich besser mit dem Schwindel.

Nun habe ich seit ca 2 Monaten anfallsweise so ca 2-3 Minuten ein komisches Gefühl auf der betroffenen Kopfseite, es fühlt sich an als würde mann eine Muschel ans Ohr halten. Jetzt breitet sich dieses Gefühl schon weiter aus als nun beim Ohr und kommt häufiger vor... Kennt das jemand?

Wie erleben es die Personen die einen Schlaganfall erlitten haben, kommen bei Euch nachträglich noch neue Folgen dazu? Ich finde es so unglaublich schwierig einzuschätzen, was nun bei mir "normal" ist und was nicht. Mit was muss ich in Zukunft rechnen, was gehört dazu nach einem Schlaganfall?

Bestimmt ist die betroffene Stelle empfindlicher als die andere Seite, oder?  Wie erlebt ihr das? Wann sind Kopfschmerzen "normal" wann als gefährlich einzuschätzen?

 Was fühlen Leute die "keine Schäden" (sorry weiss mich nicht anders auszudrücken), davongetragen haben? Es ist ja trotzdem etwas kaputt im Hirn.

Was ich fühle nach dem Infarkt, ist dass ich nicht mehr schwere lasten tragen kann, das Schreien der Kinder geht wie ein Blitz in mein Kopf und alles Schauckeln oder auch Gondelfahren bekommt mir nicht, da wir mir sofort schwindlig.

 Ich kann mich mit niemandem austauschen und bin total verunsichert. Fühle mich irgendwie alleine gelassen.

Kann übrigens morgen zum Arzt und der will mich anschauen.. Muss aber dazu in ein Notfallzentrum, ich habe keinen Neurologen oder so der wie für mich zuständig ist, habe leider keinen Vertrauensarzt.

Ganz lieber Gruss aus der Schweiz,

caja.

#2

Maxi11

Gifhorn; Braunschweig; Wolfsburg, Deutschland

Hallo Caja!

Ich lebe jetzt seit 2,5 Jahren mit dem Schwindel. Der SA schlug zwischen Klein- und Stammhirn zu. Genau dort werden alle Informationen zu den einzelnen Regionen verteilt. (Wallenbergsyndrom).

Leider kann man einen Schwindel schlecht jemanden beschreiben und sehen kann man es nur, wenn ich durch die Gegend wackele. Im Liegen habe ich es nicht. Ich kann aber Rad fahren und auch Motorrad (also Leichtkraftrad und nur sehr selten), denn mein Reaktionsvermögen ist überdurchschnittlich gut (mehrere Testergebnisse), aber Leitern sind eine Herausforderung, der ich mich sehr oft stelle. 

Das ist jetzt nur eine Beeinträchtigung, mit ein paar anderen habe ich mehr Probleme. Aber auch die kann man nicht sehen.

LG.


Liebe Grüße, Maxi

#3
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Unbekannt

Gelöscht

hallo caja,

wenn man tausend Kleinhirninfarkte vergleichen würde wäre jeder anders als der andere.
man kann sie nicht vergleichen.
es ist nicht gut so viel in sich hineinzuhorchen, denn man interpretiert auch ganz normale signale mitunter falsch.
du bist medikamentös eingestellt, die ursache deines schlaganfalls ist weggeräumt.
da macht man sich oft unnötig sorgen.

l.g.margy

#4
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Unbekannt

Gelöscht

Bei mir reicht es schon, den Blick etwas länger auf ein Vögelchen oben im Baum zu richten.
Dann habe das Empfinden, ich nähere mich wieder einem SA an.
Kann mit dem Kotzgefühl aber einigermaßen umgehen.

Leitern sind jedoch eine Herausforderung: Nix mehr, mit einer 9 m-Leiter von außen aufs Dach steigen; geht nur noch übers Dachfenster.
Bäume u. hohe "Sträucher" im Garten beschneiden geht gerade noch; für Außenstehende sehe ich da jedoch sicher etwas "merkwürdig" aus
Generell habe ich das Optimum 4 Jahre nach dem SA überschritten, jetzt geht's wieder abwärts.

Aber:
Immer über das freuen, was noch geht, und NIEMALS jammern, was nicht mehr möglich ist!!!
So ist in jeder Situation ein erfüllten Dasein möglich.

Sepp

#5
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Unbekannt

Gelöscht

Vielen herzlichen Dank für Eure  Berichte und Erfahrungen! Sie sind sehr hilfreich für mich!

Ich wünsche jedem von Euch das aller Beste!

Lieber Gruss,

caja.

 

 

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