#1
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Yvonne

Gast

Hallo an alle,
ich bin neu hier. Habe heute bei der suche nach Infos über Schlaganfallpatienten dieses Forum entdeckt und finde es echt toll.
Mein Papa ( 54) hatte vor genau 4 Wochen einen schweren Schlaganfall der linken Gehirnhälfte. Es wurde ihm  der Schädelknochen auf der linken Seite entfernt. Seit einer Woche ist er nun zur Frühreha in einer neurologischen Klinik. Er ist auf der rechten Seite gelähmt und kann nicht sprechen. Allerdings kann er schlucken und mit der linken Hand ist er er auch alleine wenn man ihm alles hinrichtet.
Jetzt haben die Ärzte gestern gesagt dass sie keine große Hoffnung haben dass sein Zustand besser wird, weil der geschädigte Zeil des Gehirns zu groß ist. Jetzt sind wir sehr verzweifelt. Können die Ärzte das nach einer Woche schon sagen dass es nicht besser wird?????? Hat noch jemand die Erfahrung gemacht dass die Ärzte einem keine Hoffnung gemacht haben und trotzdem einiges wieder gelernt wurde???? Wie können wir meinem Papa Mut machen bei der Therapie immer mitzumachen???

Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar, viele Grüsse Yvonne
#2
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Yvonne,
 
mein Papa hatte vor 6 Monaten einen schweren Schlaganfall mit linksseitiger Hirnblutung. Er lag ca. 3 Wochen im Koma. Die Ärtze sagten uns auch damals, ob er uns verstehen würde - könnte man uns nicht sagen, weil es ein schwerer Schlag war. Mein Papa hat die selben Symptome (rechtseitig gelähmt und kann nicht sprechen). Er bewegt heute eine gelähmte Seite, wenn auch nicht kontrlliert, aber er versucht  es immerhin. Er versteht auch alles, obwohl die Ärtze auch Anfangs sagten, er würde uns nicht mal verstehen.
Gebe die Hoffnung nicht auf. Alles brauch seine Zeit und ihr braucht viel Geduld. Ich weiß wovon ich rede.
 
Bitte lasst Euch dadurch nicht die Hoffnung nehmen, wenn die Ärtze "negativ" reden.
 
Alles Gute wünsche ich Dir und Deiner Familie.
 
Herzliche Grüße
Bernadette
#3
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo!
Ich kann Bernadette nur zustimmen. Man kann einfach kaum abschätzen, wie sich so etwas entwickelt. Die Menschen sind so verschieden und die Funktionsweise des Gehirns sicher noch nicht ganz verstanden. Ich weiß nicht, warum die Ärzte solche Prognosen dann überhaupt wagen, aber hier wurde schon von vielen Leuten berichtet, bei denen es sich als falsch herausgestellt hat. Bei anderen leider nicht. Aber das ist eben der Punkt - niemand weiß es vorher.
Bei meinem Vater hat auch keine der Prognosen gestimmt, die abgegeben wurden. Ihm wurde ein Hinvegetieren "ohne Sinn und Verstand" vorausgesagt. Er hat wie Dein Vater einen großen Verlust auf der linken Gehirnseite - rechtsseitig gelähmt und globale Aphasie. Mittlerweile ist er fit und munter. Das Laufen wird er sicher wieder erlernen, da macht er gute Fortschritte. Beim Sprechen nur kleine, da wird man abwarten müssen. Auch ansonsten ist er in vielen Dingen ganz der alte, interessiert sich z.B. für dieselben Dinge etc.
Insofern - nicht die Hoffnung aufgeben. Meiner Meinung nach kann man nach so kurzer Zeit eigentlich noch nichts absehen. Sorge dafür, dass er in eine gute Reha kommt und seinen Lebensmut nicht verliert. Er braucht Eure Unterstützung jetzt ganz doll.
Ich drücke Euch die Daumen und halt uns auf dem Laufenden
Liebe Grüße
Ruth
#4
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Yvonne :)erstmal Willkommen in diesem tollen Forum.als ich damals vor 6 Jahren ein Hirnschlag ;( erlitt gaben mir die Ärzte ein 10% Überlebenschance,dabei hatte ich einige Schutzengel ,während ich in meinem 7wöchigem Koma lag merkte ich rein garnichts-als ich langsam aus dem Koma aufwachte folgte eine bald 2jährige Rehazeit in 3 verschiedenen Kliniken-die erste durfte ich 5 Monate in der Asklepios Bad König verweilen-danach gings gleich für 9Monate nach Bad Salzhausen und zum guten Schluss durfte ich nochmal 3 Monate nach Bad Schönborn-die lange Rehazeit erklärt sich hiermit -ich wurde noch an den beiden Hüften operiert.ich bin jetzt Halbseitengelähmt und musste alles wieder neu erlernen,sprechen,gehen und eben das volle Programm was zu so einem Schlag dazugehört!Als mir das Anorysma platzte war ich gerade 29 Jahre-jetzt bin ich 36 Jahre jung,leide unter einer Halbseitenlähmung fahre aber immerhin wieder Auto.last euch alles genau erklären wenn die sogenannten Götter in Weis wieder eine Prognose aufstellen-ich dürfte "normal"hier überhaubt nicht mehr schreiben.nachzulesen auch auf meiner Hp.   http://www.stephan-beer.homepage.t-online.de   Gruss vom Twinspapa
;)
Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »beersche« (29.06.2007, 14:29)
#5
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Bianca

Gast

Hallo,

also meine Erfahrung mit Neurologen: Toller Job in der Akutphase, aber keine Ahnung davon, was wird!!

Mein Paps hat es leider vor einem Jahr getroffen, erst ein Schlaganfall und danach eine schwere Hirnblutung mit rechtsseitiger Lähmung und Aphasie. Die Fortschritte, die er in den 14 Tagen dazwischen gemacht hatte, sind alle weg. Es ist sogar viel schlimmer geworden, er lag im Koma und brauchte Monate um wach zu werden. Er hat ein sehr krankes Herz und als wir im Herbst deswegen noch mal in der Uni waren (da hatte er hohes Fieber und konnte wirklich nur noch mit den Augen rollen), wurde meine Frage nach Therapie so beantwortet: "Therapie?? Also wir hatten hier einen Spezialisten von der Neurologie, der sich ihren Vater angeschaut hat und der hat gesagt, da kommt sowieso nichts mehr." Wow, da war ich baff und wußte gar nichts drauf zu sagen....

Wir konnten ihn leider nicht mit nach Hause nehmen, haben aber eine Pflegeeinrichtung mit Langzeitrehabiliations-Angebot gefunden, welch ein Glück! Denn heute spielen wir Mensch ärgere dich nicht oder 4 gewinnt, er wäscht sich morgens selbst, wenn er ins Badezimmer gebracht wird, antwortet auf Fragen mit ja und nein, er bedient eigenständig die Fernbedienung,kann auch einige Wörter nach sprechen und seit kurzem bekommt er auch wieder weiche, pürierte Nahrung statt/zu der Sondenkost. Ok, mit dem stehen und gehen ist es schwierig, aber dafür gibt es ja den Rollstuhl.

Die Pflegedienstleitung kommt von einer Neurochirurgischen Intensivstation und staunt nach einem dreiviertel Jahr immer noch Bauklötze, wenn sie die Fortschritte der Bewohner sieht. "Solche Fälle hätten die Ärzte auf meiner Station aufgegeben...."

In dieser Einrichtung ist auch ein Arzt aus der Neurochirurgie ehrenamtlich tätig. Er kommt alle ein bis zwei Woche nund schaut sich die Patienten an, hält Veränderungen fest und empfiehlt Medikamente (worüber die Hausärzte recht dankbar sind). Papa lag mit der Hirnblutung auch auf seiner Station und da hat er mir gesagt, dass das Gehirn ganz komplex ist und dass die Zeit zeigt, was wieder kommt und was nicht.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig Mut machen und wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft und Geduld!!

Viele Grüße,
Bianca


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Unbekannt (Gast)« (29.06.2007, 16:37)
#6
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Neisi

Gast

Hallo,
 
lass Dich ja nicht unterkriegen von irgendwelchen Prognosen. Finde ich überhaupt mutig von den Ärzten sowas zu sagen, denn es KANN ÜBERHAUPT KEINER SAGEN. Ich selbst arbeite beim Neurologen, mein Chef hat mal in einer Reha gearbeitet, er sagt es ist total unterschiedlich, er hatte mal einen Patienten mit einem großen Medianinfarkt, der hatte gar keine Defizite!!! Was das Hirn dann letztendlich macht und wo sich was neu "verkabelt", das wird die Zeit zeigen. Alles ist möglich. Nie aufgeben!
 
Kopf hoch!
 
Birgit
#7
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Yvonne

Gast

Hallo an alle,

vielen Dank für die vielen netten und aufbauenden Antworten. Ihr habt mir wirklich mut gemacht die Hoffnung nicht auzugeben und daran zu glauben dass es wieder etwas besser wird.

Viele Grüsse Yvonne
#8
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo,
es ist sehr schwer und deprimierend solche Auskünfte von den Ärzten zu bekommen. Aber der SA ist noch sehr frisch. Man muss abwarten, wie sich alles entwickelt. Ich würde die Hoffnung nicht aufgeben. Es kann nur besser werden. Auch ich hatte einen schweren SA vor 8 Jahren. Auch zu meiner Frau hat man viel gesagt und ihr fast keine Hoffnung gemacht. Es kommt auch ein kleines bißchen auf den Patienten an. Er muß wollen. Ich wünsche Euch viel Kraft!
Gruß Friedrich
 

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Friedrich« (02.07.2007, 09:54)
#9
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Yvonne ;)sieh Dir mal Wickys Blog an-Sie berichtet u.a das Sie wieder Fahrrad fährt und nach 25 Jahren nach dem Schlaganfall ihre betroffene Hand wieder einigermaßen einsetzten kann-mein Hirnschlag ;( jährt sich jetzt das 7 Jahr und glaube mir es wird jeden Tag ein bisschen besser.es grüsst ein Halbseitengelähmter Odenwälder
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