#1
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NicoleB

Gast

Hallo, ich bin neu hier und wollte mich mal kurz vorstellen.
 
Ende November 2007 erlitt ich einen Hirnstamminfarkt.  
Kurz vor meinem 35. Geburtstag.....
Als ich früh im Bett aufwachte und mich bewegte, merkte ich, wie ein Gerinsel aus meinem Herzen geschossen wurde.
Sofort danach trat sehr starker Schwindel auf und ich konnte nicht mehr schlucken.
Da ich allein lebe, hat das erstmal niemand mitbekommen.
Ich dachte auch, das wird schon wieder vorbeigehen.
Als nach 2 Std. aber noch Sprachprobleme dazukamen, wusste ich, das ist ein Schlaganfall!
 
Irgendwie schaffte ich es trotz dem Schwindel ans Telefon und rief meine Schwester (ist meine Nachbarin) an, die dann sofort den Notarzt holte.
Die waren auch sehr schnell vor Ort und haben mich gleich in die nächstgelegene "Stroke Unit" eingeliefert.
 
Dort war ich dann 6 Tage lang, bis sie meinen Blutdruck wieder im Griff hatten.
Nach einigen Tagen im Rollstuhl konnte ich dort auch schon wieder mit Hilfe der Krankengymnasten laufen.
 
Von Schlucken konnte aber keine Rede sein.
Erst hing ich an der Infusion, dann wurde mir eine PEG gelegt.
Das hat mich schon etwas runtergezogen, denn ich esse für mein Leben gern.   
 
Danach kam ich auf die Früh-Reha-Station.
Dort bekam ich Ergotherapie, Logopädie, Massage, Krankengymnastik.
Mein größtes Problem war aber, das ich einfach NIX schlucken konnte.
Das Training war echt sehr mühsam.
 
Dann - vor Weihnachten - wurde ich für 2 Wochen nach Hause entlassen, weil die Tagesklinik über die Feiertage auch zu hatte.
Das mit der PEG-Sondennahrung und der Tablettenauflöserei hatte ich selbst ganz gut im Griff, das man mir das zuhause zutraute.  
 
Anfang Januar ging ich dann in die (dem Krankenhaus angeschlossene) Tagesklinik für Schädel-Hirn Kranke.
Das hat mir sehr gut getan.
Das Schlucktraining wurde nochmals intensiviert, sodas ich bald wenigstens Joghurt, Brei und Wasser schlucken konnte. Auch Sport-, Gehirn-,PC-Training war sehr hilfreich.
 
Anfang Februar war ich soweit, das ich meine Tabletten und breiige Nahrung wieder schlucken konnte.
Endlich konnte mir der Schlauch aus meinem Magen entfernt werden......
 
Es begann die berufliche Wiedereingliederung, die sich bis Mitte März hinzog.
Seit 18. März bin ich wieder gesund geschrieben und gehe wieder täglich auf die Arbeit (Bürojob)
 
Was mir aber viel wichtiger ist:
Ich kann wieder meine Pferde komplett selbst versorgen und bin wieder 24 Std. am Tag für meine Hunde da.
Da ich keinen Partner habe ist das halt meine Familie. Und nach dieser Krankheitsgeschichte ist es natürlich noch viel schwieriger, jemals einen passenden Mann zu finden.
 
Mit dem Schlucken klappt es im Großen und Ganzen wieder ganz gut. Automatisch geht es aber nicht mehr.
Ich muss mich immer drauf konzentrieren und teilweise echt anstrengen, damit das Zeug runter geht.
Nachts läuft mir auch sehr viel Spucke aus dem Mund - trotz Botoxspritzen in die Speicheldrüsen.
Das Mittel wirkt bei mir höchstens 14 Tage - nicht wie angekündigt 2-3 Monate.     
 
Natürlich habe auch ich Angst, das es wieder passiert.
Ich habe eine verengte Nacken-Halsschlagader, in der das Gerinsel steckengeblieben ist. (Nicht operabel, da ziemlich heikle Stelle)
  
Ich hoffe aber, das durch meine Medikamente ( div. Blutdrucksenker und  Markumar) die Gefahr relativ klein bleibt. 
 
 
Möchte noch nachtragen das ich mit der Krankenhausbetreuung und dem kompletten REHA-Team wirklich SEHR zufrieden war. Es hat mir sehr viel gebracht!
 
Sogar meine KK hat keinerlei Zicken während der Behandlung und REHA gemacht.
Obwohl es nur eine billige Online-Kasse ist.
Ich hätte sogar noch eine weitere Verlängerung bekommen, die ich dann gar nicht mehr wahrgenommen habe.
 
 
 
So - jetzt wisst ihr alles wesentliche über mich.
Würde mich über eine Diskussion freuen, falls jemand Fragen an mich hat.  
 
 
#2
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo nicole,
 
du schreibst, es schoss ein blutgerinsel aus deinem Herzen.
 
dann hast du doch bestimmt auch ein Foramen Ovale.was ist mit dem?
 
Lg
Karl
#3
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Unbekannt

Gelöscht

Hi Nicole,
 
das Botox war auch ein Thema, hab mich vor 14 Tagen mit einem Therapeuten unterhalten von meiner Mam, der war Abteilungsleiter in einer Reha und ist jetzt Selbständig. Er meinte das es nur entweder auf 2 kleine Muskeln oder einen großen Muskel wirkt. Erkundige Dich mit dem Botox nochmal genau. Ich habs dann gelassen und gebe jetzt Cefaplenat nach Abstimmung mit dem Arzt gegen die Lähmungen und feinmotorische Störungen es soll anregend wirken. Also was den Speichel angeht, wirkt es sehr anregend auf meine Füße muß ständig absaugen, gibt sich vielleicht mit der Zeit. Kann aber noch nichts genaues sagen, da Sie es erst 1 1.5 Wochen bekommt.
 
Auf das was der Therapeut nochmals aufmerksam gemacht hat, wäre Trittico aber dazu kann die Manfred Mader mehr sagen.
 
Schönen Sontag Rüdi

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »caveman« (20.04.2008, 14:25)
#4
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Unbekannt

Gelöscht

hallo nicoleß,

ich hatte vor vier jahren eine hienstammblutung.
ich hab immer zu mir gesagt, ein sa hätte auch gereicht.
wenn man das liest, ist es auch nicht das wahre.
mit dem botox habe ich auch schon versucht, allerdigs in anderen anwendungsbereichen.
bin allerdings davon abgekomen. allerdings jeder krankheitsverlauf kann andere therapien und andere mittel gebrauchen. bei mir musste damals ein eingriff riskiert werden, da es eine blutung war.
hoher blutdruck war auch eine der ursachen.  der blutdruck war nach monaten stabil und steht seitdem wie angenagelt.
dass ich wieder problemlos schlucken kann, verdanke ich einer frau müller, ergotherapeutin aus kreisch bei dresden, die mir das essen und schlucken wieder beigebracht hat.

margy

des weiteren möchte ich die linksammlung die wir unter www.margy-2.de
gesammelt haben empfehlen. einige davon werden dir vieleicht helfen.
meine geschichte und viel mehr habe ich aufgeschrieben unter
www.margy-plauen.de .  

#5
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Nicole,
 
warum Botox?  Botox lähmt ja die Muskulatur und muss mittels Computer gespritzt werden, weil es sonst nichts bringt!!!
Ich war bei Prof. Schnider, der das für spastische Lähmungen entdeckte und die Therapie danach ausrichtete!!!
 Gerade in der Speiseröhre sind die Schluckmuskeln nich gerade dick, so dass dein Arzt wahrscheinlich daneben lag.
 
Rüdi erwähnt mich im Zusammenhang mit Trittico. Dazu will ich gerade in deinem Fall nicht wirklich etwas sagen.
Du hast scheinbar Spastik nur in der Schluckmuskulatur und Trttico ist ein pfanzliches Beruhigungs,- Schlafmittel, das Neurologen nicht gegen Spastik verschreiben.
 
Mir hat Trittico meine gesamte, starke Spastik gelindert und ich bin eher durch Zufall draufgekommen, dass mir das hilft.
 
Du bist wieder im Berufsleben, da brauchst du kein Mittel zum Entspannen und Schlafen. Das schlucken mit Spastik im Hals, wird aber immer besser. Ich hatte ein paar Monate danach keine Probleme mehr.
 
Sprich aber mit Deinem Neurologen darüber!!!
 
Liebe Grüße Manfred

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Manfred_Mader« (20.04.2008, 18:02)
#6
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NicoleB

Gast

Das Botox wurde mir in die seitlichen Speicheldrüsen gespritzt, damit sie gelähmt werden und der Speichelfluss reduziert wird. Wie gesagt - hat ca. 14 Tage was gebracht. Danach war es wieder genauso.
 
Vorallem Nachts ist das halt lästig, weil mir ständig die Soße aus dem Mund läuft
;(
#7
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NicoleB

Gast

"
dann hast du doch bestimmt auch ein Foramen Ovale.was ist mit dem?  ""
 
 
 
was ist ein Foramen Ovale?
 
 
Sie haben bei mir alles von Kopf bis Fuß untersucht.
Mit meinem Herzen ist alles in Ordnung. Es wurde auch ein Ultraschall von der Rückseite gemacht.
Auch meine Blutwerte waren (und sind) top.
 
Ich habe keine Ahnung, warum sich ein Gerinsel gebildet hat.
 
 
Ich weiss nur, das ich mir einige Wochen vorher den Hals verrenkt hatte.
Ich hatte schon Tage vor dem Hirninfarkt ständig starke Schwindelanfälle, wenn ich meinen Kopf schnell bewegt habe. Ging dann aber immer schnell wieder vorbei.
Wäre ich gleich zum Doc gegangen, hätte man den SA vielleicht verhindern können.......
 
Mit dem Blutgerinsel hat das aber auch nix zu tun.
#8
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Unbekannt

Gelöscht

#9
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Unbekannt

Gelöscht

@Nicole
ich vermute, du hast Dir beim Halswirbeleinrenken die

http://de.wikipedia.org/wiki/Arteria_vertebralis

verletzt. Die schlängelt sich ziemlich durch die Halswirbel hindurch.
Die Ursache für deinen SA war also eine Dissektion.
Was gibt Dir die Gewissheit, das Gerinnsel hätte sich bei Dir im Herz gelöst?

Eigentlich, falls nicht eine neue Verletzung hinzugekommen ist, sollte die Dissektion in der Zwischenzeit abgeheilt sein? Arzt fragen.

Ich bin nach meinen Dissektionen, 1. Untersuchung im November 2006 links Arteria carotis 100% Verschluß, rechts Arteria carotis 70% verschluß, die bei der 2ten Untersuchung im Januar 2007 abgeheilt und nicht mehr nachweisbar waren. (Mehr dazu in meinem Profil)

Der hintere Kreislauf in der Blutversorgung des Gehirns weist von Mensch zu Mensch Variationen auf.
Viele Personen haben eine einseitig schwach oder gar nicht angelegte Wirbelarterie. Diese Varianten sind an sich ohne Krankheitswert und werden beim Gesunden voll kompensiert, gelten aber als Risikofaktor für Schlaganfälle.

Wie sieht der Verlauf der Arteria vertebralis bei Dir aus?


Blutversorgung des Gehirns

Liebe Grüße
Tillman

Dieser Beitrag wurde bereits 11 mal bearbeitet, zuletzt von »Tillman« (20.04.2008, 22:01)
#10
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Nicole,
 
ich habe den Speichelfluss mit hochgestellten Kopfteil in den Griff gekriegt und ich schlafe auf dem Rücken.
 
Liebe Grüße Manfred
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