Hallo, ich bin neu hier und wollte mich mal kurz vorstellen.
Ende November 2007 erlitt ich einen Hirnstamminfarkt.
Kurz vor meinem 35. Geburtstag.....
Als ich früh im Bett aufwachte und mich bewegte, merkte ich, wie ein Gerinsel aus meinem Herzen geschossen wurde.
Sofort danach trat sehr starker Schwindel auf und ich konnte nicht mehr schlucken.
Da ich allein lebe, hat das erstmal niemand mitbekommen.
Ich dachte auch, das wird schon wieder vorbeigehen.
Als nach 2 Std. aber noch Sprachprobleme dazukamen, wusste ich, das ist ein Schlaganfall!
Irgendwie schaffte ich es trotz dem Schwindel ans Telefon und rief meine Schwester (ist meine Nachbarin) an, die dann sofort den Notarzt holte.
Die waren auch sehr schnell vor Ort und haben mich gleich in die nächstgelegene "Stroke Unit" eingeliefert.
Dort war ich dann 6 Tage lang, bis sie meinen Blutdruck wieder im Griff hatten.
Nach einigen Tagen im Rollstuhl konnte ich dort auch schon wieder mit Hilfe der Krankengymnasten laufen.
Von Schlucken konnte aber keine Rede sein.
Erst hing ich an der Infusion, dann wurde mir eine PEG gelegt.
Das hat mich schon etwas runtergezogen, denn ich esse für mein Leben gern.
Danach kam ich auf die Früh-Reha-Station.
Dort bekam ich Ergotherapie, Logopädie, Massage, Krankengymnastik.
Mein größtes Problem war aber, das ich einfach NIX schlucken konnte.
Das Training war echt sehr mühsam.
Dann - vor Weihnachten - wurde ich für 2 Wochen nach Hause entlassen, weil die Tagesklinik über die Feiertage auch zu hatte.
Das mit der PEG-Sondennahrung und der Tablettenauflöserei hatte ich selbst ganz gut im Griff, das man mir das zuhause zutraute.
Anfang Januar ging ich dann in die (dem Krankenhaus angeschlossene) Tagesklinik für Schädel-Hirn Kranke.
Das hat mir sehr gut getan.
Das Schlucktraining wurde nochmals intensiviert, sodas ich bald wenigstens Joghurt, Brei und Wasser schlucken konnte. Auch Sport-, Gehirn-,PC-Training war sehr hilfreich.
Anfang Februar war ich soweit, das ich meine Tabletten und breiige Nahrung wieder schlucken konnte.
Endlich konnte mir der Schlauch aus meinem Magen entfernt werden......
Es begann die berufliche Wiedereingliederung, die sich bis Mitte März hinzog.
Seit 18. März bin ich wieder gesund geschrieben und gehe wieder täglich auf die Arbeit (Bürojob)
Was mir aber viel wichtiger ist:
Ich kann wieder meine Pferde komplett selbst versorgen und bin wieder 24 Std. am Tag für meine Hunde da.
Da ich keinen Partner habe ist das halt meine Familie. Und nach dieser Krankheitsgeschichte ist es natürlich noch viel schwieriger, jemals einen passenden Mann zu finden.
Mit dem Schlucken klappt es im Großen und Ganzen wieder ganz gut. Automatisch geht es aber nicht mehr.
Ich muss mich immer drauf konzentrieren und teilweise echt anstrengen, damit das Zeug runter geht.
Nachts läuft mir auch sehr viel Spucke aus dem Mund - trotz Botoxspritzen in die Speicheldrüsen.
Das Mittel wirkt bei mir höchstens 14 Tage - nicht wie angekündigt 2-3 Monate.
Natürlich habe auch ich Angst, das es wieder passiert.
Ich habe eine verengte Nacken-Halsschlagader, in der das Gerinsel steckengeblieben ist. (Nicht operabel, da ziemlich heikle Stelle)
Ich hoffe aber, das durch meine Medikamente ( div. Blutdrucksenker und Markumar) die Gefahr relativ klein bleibt.
Möchte noch nachtragen das ich mit der Krankenhausbetreuung und dem kompletten REHA-Team wirklich SEHR zufrieden war. Es hat mir sehr viel gebracht!
Sogar meine KK hat keinerlei Zicken während der Behandlung und REHA gemacht.
Obwohl es nur eine billige Online-Kasse ist.
Ich hätte sogar noch eine weitere Verlängerung bekommen, die ich dann gar nicht mehr wahrgenommen habe.
So - jetzt wisst ihr alles wesentliche über mich.
Würde mich über eine Diskussion freuen, falls jemand Fragen an mich hat.