#1
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Mein Mann(52J.) hat vor 14 Tagen einen Hirninfarkt beidseitig bekommen, nun ist er so gut wie blind, hat noch einen Restvisus, jedoch ist die räumliche Orientierung ganz schlecht. Andere Ausfälle hat er zum Glück nicht, bis auf den Schwindel und leichtes Kribbeln in der kompletten linken Körperhälfte. Nächsten Donnerstag kommt er in die AHB (reha). Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht? Gibt es Hoffnung auf Besserung was die Sehfähigkeit anbelangt? Wer kennt Nova Vision (ein spezielles Sehtraining). Ein anderes Problem, welches mir zu schaffen macht, sind seine Anfälle von Schüttelfrost mit anschließendem starken Schwitzen.Dieses geht den ganzen Tag so. Er war starker Raucher. Sind dieses nur Entzugserscheinungen?
#2
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Unbekannt

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Hallo moppelflecki,
 
ist wirklich nachgewiesen, dass er fast blind ist, oder handelt es sich vielleicht um eine starke Wahrnehmungsstörung? Mein Mann hat am Anfang auch kaum was gesehen, bzw. hat auf keine Reize richtig reagiert. das hat sich aber im Laufe der Monate gelegt. Er hat z.B. am Anfang seine linke Seite nicht mehr gesehen, weil er sie nicht wahrgenommen hat. Je mehr er die Seite wahrgenommen hat, desto besser wurde auch wieder das Sehen. 2 Wochen sind noch keine lange Zeit, also habe Geduld, es wird sich bestimmt noch einiges bessern. Mit dem Schüttelfrost kenn ich mich leider nicht aus, ob das Entzugserscheinung sein können, da ich überzeugter Nichtraucher bin.
:D  Von Nova Vision habe ich schon mal etwas gehört, habe diesbezüglich hier im Forum auch schon einmal eine Frage gestellt, auf die ich eine positive Antwort bekommen habe. Am besten Du läst dir die Unterlagen wenn es an der Zeit ist mal schicken. Habe sie mir auch schicken lassen, aber vom finanziellen her ist diese Therapie  schon ein dicker  Brocken. Aber ich denke, Du solltest jetzt erst einmal die Reha abwarten. Alles Gute und liebe Grüße
Steffi

Wir sind nur zu Besuch auf dieser Welt, also machen wir das Beste draus.....

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Elfenwiese« (25.07.2007, 21:35)
#3
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Hallo Steffi,
danke für deinen Beitrag.
Seit gestern ist er in der Reha. Viel Hoffnung hat ihm der Arzt nicht gemacht was das Autofahren betrifft und seine Arbeitsstelle. Da er nur Ausschnitte sieht (Puzzleteile), ist die räumliche Orientierung schlecht, aber wir haben festgestellt, dass dieses sich durch Üben bessert. Er erkennt bekannte Gesichter, neue Gesichter kann er sich nicht merken. Farben sehen kann er, Lesen einzelner Wörter geht auch, meistens nur das halbe Wort, je nach Kopfdrehung.
Sollten wir über eine Pflegestufe nachdenken bzw. beantragen; und einen Antrag beim Versorgungsamt auf Sehbehinderung stellen? 

Viele Grüße
Moppelflecki
#4
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Hallo Moppelflecki,
 
das mit dem Lesen hatte mein Mann auch ganz ausgeprägt. Er fing immer in der Mitte an zu lesen. Überhaupt hatte er am Anfang überhaupt Schwierigkeiten etwas zu lesen. Es war ganz fürchterlich, weil man es einfach nicht nachvollziehen kann. Nachher hat er einfach nur in Zeitungen geblätter, aber nie gelesen und immer völlig unkoordiniert mehrere Blätter auf einmal, von vorne nach hinten, zugeklappt und fertig. Heute, 8 Monate später liest er die Zeitung wieder wie vorher von vorne nach hinten, blättert Seite für Seite um, liest wieder Bücher. Ich hätte es nie für möglich gehalten, aber es geht wieder. Das Training ist wirklich ganz wichtig und auch wenn die Ärzte dir keine Hoffnung machen, mein Mann sollte nach der OP Schwerstpflegefall werden. Heute erst sind wir mit dem Hund 10 km spazieren gegangen.......
;)
Das zum Thema Prognosen der Ärzte. Eine befreundete Psychologin hat zu mir gesagt, dass ich erst mal 2 Jahre warten sollte und alles was dann noch nicht wieder da währe, währe dann schwierig. Lass den Kopf also nicht hängen.
Grüße von Steffi
 
Die Pflegestufe würde ich auf alle Fälle schon einmal beantragen, alles was man später nicht mehr braucht, wird sowieso von alleine gestrichen. Wichtig ist auch der Schwerbeschädigtenausweis, denn der braucht (bei uns zumindestens) ca. 1/2 Jahr.

Wir sind nur zu Besuch auf dieser Welt, also machen wir das Beste draus.....

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Elfenwiese« (27.07.2007, 20:56)
#5
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Danke, Steffi, für´s Mutmachen :)

Liebe Grüße

Moppelflecki

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »moppelflecki« (29.07.2007, 19:05)
#6
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Hallo Moppelflecki!
 
Du solltest mit dem Arzt wirklich mal klären, ob es sich um einen Gesichtsfeldausfall o.ä. oder einen sog. Neglect handelt. Das kenne ich nämlich von meinem LG, der einen solchen (sehr extrem) hatte und auch immer in der Mitte zu lesen bzw. mitten auf dem Blatt zu schreiben begonnen hat. Das ist eine Vernachlässigung der betroffenen Seite, die eben zu Orientierungsschwierigkeiten führt, bei den meisten aber nach einigen Wochen bzw. Monaten wieder vergeht. Bei meinem LG ist dieser Neglect leider auch 1 3/4 Jahre nach der Hirnblutung immer noch da, aber in Gott sei Dank in einem nicht mehr so stark ausgeprägtem Maße. Er hat früher links (seine betroffene Seite) alles übersehen bzw. jedes "Hindernis" auf dieser Seite gerammt.
 
Vielleicht googelst du auch mal nach "Neglect", um feststellen zu können, ob die dort beschriebenen Symptome ev. zutreffen.
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