#1
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tascha

Guest

Hallo zusammen. Ich habe mich hier heute angemeldet, in der Hoffnung dass mir jemand mit eigenen Erfahrungen oder Tipps weiterhelfen kann.
 
Meine Mutter hatte vor ca. 2 Jahren einen Schlaganfall. Nach dem Schlaganfall - welcher glücklicherweise nicht allzu schwer war - hatte sie rechtsseitig motorische Störungen und Sprachprobleme. Sie wurde sehr gut in der Klink versorgt und machte gute Fortschritte.
 
Einige Monate später, traten wieder Symptome eines Schlaganfalls auf und sie wurde wieder in die Klink eingewiesen. Im Zuge der Behandlung des Schlaganfalls wurde jedoch festgestellt, dass sie einen Herzschrittmacher benötigt. Dieser wurde ihr dann auch eingesetzt.
 
Als sie dann wieder zu Hause war, haben wir gemerkt, dass sie nicht mehr alleine raus geht (einkaufen usw.) Wir haben sie darauf angesprochen und sie hat uns gesagt, dass sie sich nicht mehr traut raus zugehen, weil sie Angst hat, dass sie wieder einen Schlaganfall bekommet. Wir haben ihr dann geraten, zu einem Psychologen zu gehen. Daraufhin hat sie dann eine Reha über 6 Wochen mit psychologischer Betreuung gemacht. Danach war alles wieder wie vor dem Schlaganfall.
 
Nach einigen Monaten wurde sie dann wieder merkwürdig. Aber eher in die aggressive, streitsüchtige Richtung. Sie ist bei jeder Kleinigkeit an die Decke gegangen. Wir haben sie darauf aufmerksam gemacht. Danach war wieder alles in Ordnung.
 
Vor ca. 3 Monaten fing sie dann an, sie müsste sich die Gebärmutter entnehmen lassen. Sie brachte das ganze Thema so rüber, dass es den Anschein machte, als hätte sie "einfach mal wieder Lust auf ne OP". Sie hat sich dann einen Termin geben lassen und sich die Gebärmutter entfernen lassen. In der Zeit war sie wieder normal.
 
Seit einigen Wochen hat sie wieder diese aggressive, streitsüchtige Art an sich. Als wir sich abermals drauf ansprachen, sagte sie, dass wir ihr den Samstag kaputt machen würden und wir sie schlecht behandeln. Wir haben ihr dann versucht zu verdeutlichen, dass dies nicht ihrer Auffassung entspricht. Daraufhin hat sie sich wortlos angezogen und war für 2,5 Stunden verschwunden. 
 
Meine Frage ist nun, kann es durch einen Schlaganfall zu "Störungen" in der Persönlichkeit kommen? Hat jemand Erfahrungen/Tipps für mich?
 
Vielen Dank schon mal an alle die antworten!
#2
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Unknown

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Hallo Natascha,
 
sei erstmal herzlich willkommen!!!
 
Ja bei Schlaganfällen kann es zu Persönlichkeitsveränderungen kommen.
 
Wenn du vergangene Beiträge liest, kommt das sogar häufig vor!!!
 
Lies erst mal und dann stelle weitere Fragen. Es gibt hier nur nette Mitglieder und die helfen dir alle gerne weiter.
 
Liebe Grüße Manfred
#3
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Unknown

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;)Hallo Tascha
sei Willkommen hier in diesem tollen Forum.ich habe das Schlaganfallforum auch gefunden als mich im Alter von 29 Jahren ein Hirnschlag ;(heimsuchte-eine Persöhlichkeitsveränderung  trifft man häufig beim Schlaganfall--ich habe hier Hilfe gefunden und Du bekommst auch geholfen.Alles Gute weiterhin wünscht der Twinspapa auch unter www.stephan-beer.homepage.t-online.de
#4
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tascha

Guest

Vielen Dank für eure Antworten.
 
Ich habe mir einige Beitäge durchgelesen und konnte feststellen, dass es bei vielen Betroffenen so ist. Das kann ich auch sehr gut nachvollziehen, dass die Umwelt einem nach einem Schlaganfall nicht mehr so erschein wie vorher.
 
Was ich aber vermisst habe ist, wie SA-Betroffene und ihre Familien mit der Persönlichkeitsveränderung umgehen bzw. wo und wie man den Betroffenen helfen kann.
 
Bei uns zu Hause ist es mitlerweile so weit, dass wir nicht mehr wissen, was wir machen können/dürfen, um meiner Mutter zu helfen. Das ganze ist sehr belasetnd, besonders für meinen Vater, da er alles abbekommt und seine Gesundheit durch die ganzen Auseinandersetzungen nicht grade besser wird.
#5
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Unknown

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Hallo Tascha,
 
bei dem Problem der Reizbarkeit kannst Du event. versuchen über Antidepressiva etwas zu machen. Würde Dir empfehlen mal damit zum Neurologen zu gehen. Auch hatte ich gelesen das man mit Johanniskraut in irgendeiner Studie bessere Erfolge erziehlt hat, als mir Antidep.. Auch das solltest Du abklären. Diese Wesensveränderungen sind meistens auf Schäden im Hirn zurückzuführen, die Deine Ma vielleicht garnicht so wahrnimmt. Versuche auch für Deinen Vater, wenn er damit nicht umgehen kann vieleicht eine Therapie oder ein Beratungsgespräch zu organisieren, sonst bleibt er am Ende dabei noch auf der Strecke.
 
 
Wünsche Euch viel Glück und Kraft
 
LG von Rüdi 

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#6
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Unknown

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[quote]Zitat von caveman
bei dem Problem der Reizbarkeit kannst Du event. versuchen über Antidepressiva etwas zu machen. Würde Dir empfehlen mal damit zum Neurologen zu gehen. Auch hatte ich gelesen das man mit Johanniskraut in irgendeiner Studie bessere Erfolge erziehlt hat, als mir Antidep.. Auch das solltest Du abklären.[/quote]
Mit Johanniskraut wäre ich vorsichtig, wenn sie noch andere Medikamentenimmt, die werden damit angeblich schneller abgebaut. Sonst ist es sicher gut.
 
Dass man sich durch einen Schlaganfall fast immer verändert, hatte ich schon lange vor meiner Erkrankung gehört. Mein Mann weist mich dann eher humorvoll darauf hin "schon wieder genervt, weil nicht alles zackzackzack funktioniert?"
 
Dass ein Arzt "einfach so" die Gebärmutter entfernt, glaube ich nicht. Eher so, dass sie schon jahrelang Beschwerden hatte und es vor sich hergeschoben hat, etwas zu tun, aber neben den Problemen durch den SA wird das dann alles zuviel...
#7
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Unknown

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hallo tascha
es ist unbestritten dass ein sa bersöhnlichkeitsveränderungen mit sich bringen kann,bei einem mehr ,bei anderen weniger.bei uns ist es eher schlimmer.ich habe seit dem sa meiner frau am 29.12.2005 schwer mit dem fenomehn zu kämpfen. die stimmung ändert sich manchmal innerhalb minuten ins gegenteil.mich belastet das auch sehr und kann auch nach 2 jahren noch nicht damit umgehen.ich habe aber eines gemerkt, ablenkung ist manchmal sehr hilfreich.ansonsten muss mann es halt aushalten und hoffen dass es vorüber geht.so eine phase kann allerdings bis zu 3 wochen dauern.es ist wichtig nicht auf irgendwelche negative euserungen einzugehen,es schaukelt sich sonst auf und am ende bleibt nur blanke verzweiflung.
nur mit dem wissen dass das nicht die wirklichen empfindungen des betroffenen gegenüber seiner angehöhrigen
sind kann man das aushalten.
darum "augen zu und durch" es kommen auch andere zeiten.
gruss leon
#8
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huhu
also ich kenn dein problem recht gut, denke ich.
mein dad ist seit seinem sa vor einem jahr auch oft aggresiv und wird gleich laut.
er ist total ungeduldig und man kann ihm nichts recht machen.
redet einfach mit ihr. sagt ihr, dass ihr nicht sofort springen könnt, wenn sie etwas von euch will und bittet sie etwas mehr geduld zu haben.
auch wenn sie euch, vor allem deinen vater ungerecht behandelt müsst ihr ihr das immer wieder sagen.
mein dad macht meine ma auch oft fertig und nörgelt nur rum. wenn sie ihn aber dann mal anmacht, dass ihr das weh tut wie er mit ihr umgeht und das er sich gefälligst besser benehmen soll, weil er sonst irgendwann alleine da steht ist es wieder eine zeitlang besser.
also bei meinem dad ist es so, dass er die konsequenzen von seinem handeln nicht mehr so abschätzen kann.
also sagt er einfach was ohne darauf zu achten, dass er damit vielleicht jemandem gehörig auf den fuss tritt.
aber um das wieder zu lernen muss man ihm eben immer wieder sagen, wenn er zu weit geht.
wenn deine mutter also mal wieder ungeduldig ist, sagt ihr, dass ihr ihr ja gerne helft, aber eben auch nicht zaubern könnt und eben erst mal etwas anderes fertig machen müsst.

ansonsten würde ich euch auch empfehlen mit ihr mal zu einem neurologen zu gehen.
dort bekommt sie ein anti.depr. dass ihr vielleicht auch hilft.

#9
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Unknown

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Hallo Tascha,
 
ich selber betroffen, denke, dass sie sich vielleicht teilweise auch über sich slber ärgert und das dann an Euch auslässt, ich z.B. habe gestern mal wieder den Haustürschlüssel einfach vergessen, als ich aus dem Haus ging, wenn Ihr solche Sachen jetzt auch passieren, oder sie ärgert sich darüber, dass Sie vielleicht etwas nicht mehr so kann wie früher(nicht äußerlich erkennbar z.B. Rätseln). Ich würde einerseits ernst mit Ihr darüber reden und fragen, was der Grund ist warum sie so reagiert und später dann würde ich es auf die spassige Art machen "Mama hast Du mal wieder Deine fünf Minuten, sage mir doch wenn diese vorbei sind". 'Ich selber bin sicherlich nicht mehr so quirlig wie früher kann aber auch an meiner immer noch bestehenden Halbseitenlähmung liegen
:)
#10
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Hallo Natascha,
 
deine Mam ist im Stadium eines Kleinkindes, das im Trotzalter ist. Wie würdet ihr mit so einem Kind umgehen, das lernen muss, dass es nicht nur nach ihrem Kopf geht.
 
Sprich mit einem Psychologen darüber.
 
Meine Erfahrungen sind dabei,- Ablenken!!!
 
Liebe Grüße Manfred
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