#1
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo liebe Leute,
mein Vati bat mich, hier einmal nachzufragen, wer Erfahrung mit Harninkontinenz nach einem SA hat. Meine Mutti ist seit 12 Tagen wieder nach Reha zu Hause. Durch ihre Harninkontinenz beginnt sie, das Trinken zu vermeiden, weil sie Angst hat, einzunässen. Tagsüber läßt sie sich auf Toilette setzen, doch nachts "schwimmt sie davon". Da helfen die besonders saugstarken Einlagen und Höschen kaum. Also denkt sie, dass durch weniger Flüssikgeitszufuhr auch weniger abgeführt wird. Mein Vati ist darüber fast am verzweifeln, denn sie muß viel trinken. Er wird dann auch ungeduldig und Thema "trinken" ist immer öfter Streitthema.
Hat hier jemand Erfahrung mit dieser Thematik oder vielleicht ein paar Tips, wie sie die Nacht besser übersteht? Kann dies separat therapiert werden? Wird es sich noch ändern?
 
Ich danke Euch schon mal!
Liebe Grüße aus Merseburg

Mit jeder Tür, die sich schließt, öffnet sich eine neue
#2
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corinna

Gast

Hallo
Nicht ungefährlich was Deine Mutter da macht.
Wie lange ist denn der SA her?
Wurde in der Reha Harnkontinenztrainig gemacht?
Gruß
Corinna
#3
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo corinna,
 
der SA war Ende April diesen Jahres. In der Reha wurde kein Training diesbezüglich durchgeführt. Sie ist linksseitig gelähmt und war die ersten 6 Wochen in der Reha durch die Inkontinenz total blockiert und konnte kaum therapiert werden. Die Stuhlinkontinenz hat sie inzwischen im Griff.
Sie hat bereits in der Klinik erfahren, welche Risiken das nicht ausreichende Trinken in sich birgt. Doch sie hat wenig Einsicht diesbezüglich, Sie sagt, unser Papa tut ihr leid, weil er jeden Tag die Bettwäsche wechseln muß!
 
Liebe Grüße aus Merseburg
 

Mit jeder Tür, die sich schließt, öffnet sich eine neue
#4
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corinna

Gast

Hallo
Beim Toilettentraining werden die Betroffenen in anfangs kurzen aber sehr regelmäßigen Intervallen zur Toilette gebracht.
Am Anfang im allgemeinen alle Zwei Stunden.
Alle fünf bis sechs Tage werden die Intervalle etwas verlängert( 15-30 min ).
In der Nacht reicht es aber zwei bis dreimal , das aber möglichst immer zur gleichen Zeit.
Lebt Dein Vater mit Deiner Mutter alleine??
Das wäre für ihn dann ziemlich anstrengend.
Verspürt Deine Mutter noch Harndrang?
Es gibt als Unterstützung auch einen Medikamentenwirkstoff,aber da müsste ich auf der Arbeit nachschauen wie der heißt,.
Kann ich Dir dann morgen schreiben.
Haben wir aber gute Erfahrung mit.
Gruß
Corinna
 
#5
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Corinna,
Toilettentraining wurde mit ihr überhaupt nicht gemacht, aber das ist ne gute Idee, denn tagsüber ist das ja jetzt machbar. Mein Vati lebt mit ihr allein, wir Kinder wechseln uns tagsüber mit den Besuchen ab und versuchen ihm ein paar haushaltstechnische Dinge zu erleichtern bzw. abzunehmen. Er kümmert sich toll, gestern haben beide zusammen gekocht! Mum hat Anleitung aus dem Rollstuhl gegeben und er danach gekocht. War schon süß, denn er hatte ihr ne Schürze umgebunden, damit sie sich so fühlt, als wär sie der Chefkoch! Alledings hat er sich selbst keine umgebunden und durfte sich danach umziehen.( Er hat Kaninchenbraten gemacht)
Danke für Deine Tips und wär lieb, wenn Du das mit dem Medikament mal noch rüberschicken kannst.
Ich bin froh, dass es dieses Forum gibt!!!! (Und mein Paps auch, allerdings sind PC's nicht sein Ding - dafür aber seit gestern Kochen mit seiner "Ulli" *freu*)
 
Liebe Grüße aus Merseburg

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#6
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corinna

Gast

Hallo
Ich sehe schon,Dein Vater hat genau das richtige Händchen im Umgang mit Deiner Mutter.
Respekt an ihn.
Aber auch an euch das ihr Kinder so toll zusammen haltet.
Das Medikament heißt SPASYT,es ist gegen vermehrtes nächtliches Wasserlassen.
Wir haben es jetzt schon längere Zeit nicht mehr im Heim benutzt ( kein Bedarf),aber ich bin sicher das es noch vom Hausarzt verschrieben wird.
Wenn das Toilettentraining anschlägt könnt ihr es auch wieder absetzten.
Noch ein Tip zum Blasentraining:
Wenn deine Mutter gerade am Wasserlassen ist soll sie mal zwischendurch versuchen den Strahl anzuhalten.
Das trainiert ihr Gefühl für ihre Blasenwahrnehmung.
Dieses Forum ist aber wirklich toll,bin auch noch nicht so lange hier aber von Tag zu Tag begeisteter.
Gruß
Corinna
#7
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Unbekannt

Gelöscht

#8
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Corinna und Stephan, :)
 
vielen vielen Dank für Eure Hinweise, ich hab mir jetzt den Link angeschaut und runtergeladen. Werd ihn noch ausdrucken und meinen Eltern morgen bringen. Ich war übrigens bis vor ner Stunde dort und hab den leckeren Kaninchenbraten mit gegessen, bzw. bei der Fertigstellung des Essen geholfen. Echt lecker gewesen!!!!! Meinem Paps war die Lobeshymne fast peinlich *lach*
Anschließend war ich mit meiner Mum spazieren. Sie wollte erst nicht, weil sie immer vor dem Treppenabstieg ( 8Stufen ) Angst hat. Wir haben es aber mit viel Geduld und gutem Zureden geschafft und sie war super stolz auf sich. Sie hatte sich nen dicken Schmatz verdient. Sie machte heut einen sehr glücklichen Eindruck und das macht uns auch glücklich!
Übrigens hat mir Manfreds Buch und auch die Hilfe aus dem Forum bisher sehr geholfen, mit der Krankheit meiner Mum umzugehen zu lernen. Es werden sicher noch viele Fragen auftauchen, aber es gibt ja Euch alle hier !!!!!!
Gott sei dank!
 
Liebe Grüße aus Merseburg

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