#1
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Ich hoffe, dass eine/r der selbst Betroffenen einen hilfreichen Tipp hat!
(ich habe die Erfahrung gemacht, dass Nichtbetroffene, auch Angehörige oder die meisten Therapeuten - sofern sie nicht jahrelange Erfahrung in neurologischen Rehakliniken haben - Beigleiterscheinungen einer Lähmung nicht wirklich "nachfühlen" können!)
 
Ich habe eine Hemiparese links. Einigermaßen gehen habe ich bereits in der Reha ziemlich schnell wieder erlernt. Vom ersten Aufsitzen bis zum kurzen Wegen am Stock knapp 4 Wochen. Lag einerseits daran, dass ich durch das wenig hilfreiche Pflegepersonal äußerst motiviert war, viel selbst zu machen (statt jeweils ne Woche lang zu betteln, bis mir jemand unter die Dusche hilft z.B.), andererseits natürlich auch daran,dass die Lähmung bei einem Mediainfarkt im Arm noch ausgeprägter ist. An dem werde ich auch noch Jahre arbeiten, bis ich da wirklich wieder was kann...
 
Aber zum Gehen: Hab schon in der Anfangszeit zuhause  immer "Nagelbettentzündungen" am linken Großzeh behandelt. Jetzt im Sommer ging es. Seit ich aber wieder geschlossene Schehe trage, hab ich die Schmerzen im Großzeh wieder, unter dem Nagel ist auch ein schwarzer (unterbluteter) Fleck. Kürzlich erst gemerkt, dass es daran liegt, dass ich die Zehen schon bei leichter Müdigkeit nach oben an den Schuh drücke. Ich versuche zwar, sie möglichst "einzukrallen", aber das halte ich nicht lange durch. Ich gehe inzwischen auch ziemlich lange Strecken, wenn ich irgendwo hin will, wenn auch mit Stock, und mitunter brauche ich dann einen Tag Erholung. Hatte erst die Ergotherapeutin gefragt, die keinen Rat wusste; sie kannte aber einen anderen Patienten, bei dem sich schon mal der Nagel ablöst deswegen. Die Physiotherapeutin hab ich erst gestern gefragt. Sie meinte, es liegt daran, dass ich ziemlich "gut" gehe, also den Fuß richtig hebe und nicht das Bein rumschwenke; das Hochstellen sei sozusagen eine Überreaktion dabei. Will aber künftig mehr am Gang arbeiten. Bisher legte ja auch ich mehr Wert auf den Arm, der fast gar nichts macht.
 
Dass der Zeh im Sommer gut war, lag natürlich an meinen geliebten Trekkingsandalen!
 
Ich frage deshalb, weil ja manchmal Betroffene, die ein Problem selbst kennen, ganz überraschende Tipps haben.
 
LG Marianne
 

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »Marie2« (16.12.2008, 15:16)
#2
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Hallo Marianne :)ich habe seit meinem Hirnschlag I) eine Hemiparese rechts--bei mir macht die rechte Hand und die Finger überhaubt nichts--die Steuerung ist nach meinem geplatzten Anorysma weg-ich habe 5 Jahre Ergotherapie nach Pr-Perfetti gehabt--aber nichts hat meinen Hand wieder aufgeweckt---ferner wurde ich auch 2mal an den Hüften operiert-habe mir Ortopädische Schuhe machen lassen-eine Zeitlang bin ich auch ohne Stock herumgelaufen--aber dann zur Sicherheit habe ich den Stock wieder genohmen.Du must auch bedenken das die Hand immer ganz zum Schluss kommt-in meinem Fall habe ich wenig Hoffnung das ich je wieder mit Messer und Gabel Essen kann.Viele Grüsse vom Twinspapa auch unter www.stephan-beer.homepage.t-online.de  jetzt mit einem Schlaganfall-Risiko-Test  oder auch unter www.wer-kennt-wen.de
#3
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[quote]Zitat von beersche
die Steuerung ist nach meinem geplatzten Anorysma weg-ich habe 5 Jahre Ergotherapie nach Pr-Perfetti gehabt--aber nichts hat meinen Hand wieder aufgeweckt [/quote]
 
Hi Stephan,
 
ein Aneurysma wars bei mir auch, im August 2007; aber die Ursache spielt ja für die Schäden keine Rolle, sondern nur, welche Hirnbereiche ausgefallen sind.
Ich krieg immer wieder bestätigt, dass an der Hand schon noch was wiederkommen wird, nur sicher nicht mehr alles. Seit ich im Mai zur jetzigen Physiopraxis gewechselt bin, sehe ich auch Fortschritte, allerdings millimeterweise. Leute, die mich ein paar Monate nicht gesehen haben, finden sie meist sogar ganz toll. Immerhin ist der Arm im letzten halben Jahr ziemlich beweglich geworden (praktisch nutzbar allerdings nur, dass ich seit kurzem die Post auf dem Weg vom Briefkasten zum Fahrstuhl soweit einklemmen kann, dass ich sie nicht verliere). Seit kurzem kommt auch das Handgelenk ganz leicht wieder. Man braucht diese Erfolge ja schon für die Motivation, wie hier schon welche schrieben 🙂
 
Das Bein hab ich aber sicher ein bisschen vernachlässigt, hatte auch bisher nichts gesagt zu den Therapeuten. Der Arm war wichtiger, und meine Gehtechnik sei ja recht gut, nur langsam wirds halt unangenehm.
 
LG Marianne

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Marie2« (12.12.2008, 16:01)
#4
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Hi Marianne,
 
alles was Du Wissen solltest, was Du Falsch machst und wie Du es in den Griff bekommst steht in dem Link:
 
 
 
 
Das bekommst Du Hin   :)
 
 
LG Rüdi
 
  
:)
Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal bearbeitet, zuletzt von »caveman« (12.12.2008, 16:15)
#5
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Danke, Rüdi, ist nett. Bei ner Lähmung funktionieren diese Tipps allerdings kaum, deswegen fragte ich nach Erfahrungen von Betroffenen.
Wenn ich nur soweit gehen würde, wie ich den Fuß einigermaßen locker halten und die Details der Bewegung durchgängig wahrnehmen kann, müsste ich mir jedesmal ein Taxi vor die Tür bestellen 🙂
 
LG Marianne
 
Davon abgesehen, drücke ich die Zehen ja nicht nur beim Gehen hoch, sondern auch bei anderen Anstrengungen. Nur wenn ich auf dem Sofa meinen Arm trainiere, stört es mich nicht!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Marie2« (12.12.2008, 21:03)
#6
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Hallo Marianne,
 
ich bin zwar nicht selbst betroffen und beim Laufen ist Micha auch noch nicht. Wenn ich mir aber dein Problem mit den Zehen durch den Kopf gehen lasse, dann könnte ich mir vorstellen, dass man in dem Fall evtl. auch:
Progressive Muskel Relaxation nach Jacobson anwenden kann.
 
Ich habe jetzt erst für Micha die CD´s bekommen von einer Freundin.
 
Du spannst ja die Zehen an (drückst nach oben) um dich besser halten zu können. Also spannst du dich an. Die müssen entspannt werden. Ich weiss nicht, ob du dich beim Laufen noch sehr konzentrieren musst? Solltest du das nicht mehr müssen, könntest du diese Technik ja eigentlich speziell nur für die Zehen während des Laufens anweden. Natürlich erst Zuhause üben, bis du einigermaßen schnell dabei bist, sprich dieser Prozess in Fleisch und Blut übergeht.
 
Rein von der Logik her, müsste das eigentlich helfen, die Zehen während des Laufens zu entspannen.
 
Einen Versuch ist es wert. Natürlich stellt wird es eine Weile dauern, könnte aber dauerhaft wirksam sein.
 
LG
Denise
#7
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Hallo Marianne,
 
ja, so einen Zeh hatte ich auch. Der stellte sich jedes Mal beim Schuhe anziehen auf und beim Barfuß gehen grub er sich in den Boden.
 
Du lockerst die Zehe wirklich mit der richtigen Bewegung, das heißt Hüfte absenken und nicht hochziehen beim Schritt!!!
 
Wenn ich das Bein beim Schuhe anziehen über das Andere schlage, dann ist sie auch zum Anziehen bereit und locker.
 
Eine Pflegerin hat mir beim Schuhe anziehen den großen Zehennagel weggerissen und mein Schuh war dann voll mit Blut.
 
Seit ich die Hüfte nicht mehr hochziehe habe ich mit dem Zeh keine Probleme mehr, nicht mal beim Nägelschneiden!!!
 
Liebe Grüße Manfred
#8
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Hallo Marianne,
ich hatte auch diese Verkrampfung am Zeh.
Ich habe einen Fußheber bekommen, so eine kleine Plasikschiene, die unter dem Fuß und dann bis zur Wade reicht.
Heute brauche ich sie nicht mehr,sie hat mir aber geholfen. 
Vor allem bei "Überanstrengung" krümmt sich der Zeh zusammen und durch den Heber wurde die Sohle nach oben gedrückt.
Kann ja sein, daß dir das hilft.
L.G. Marion
#9
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Kann sein, daß Ihnen diese Schiene Erleichterung verschafft. Wahrscheinlich ist es eine Nancy-Hilton-Schiene.

:) Mesa


Wer auf meiner Website stöbern mag, findet dort ein kleines Schlaganfall-Lexikon, Tipps zu Feinmotorik, Reha, Sensibilität, Einhänderschleife, Fotos aus der Aktivitäts-Therapie mit Hund in der Natur und was mich sonst noch interessiert.

Liebe Grüsse an Alle von Lieschen, John und Mesa :-)

#10
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Danke erst mal! Wenns anders nix wird, werde ich versuchen, an so eine Schiene zu kommen.
 
Am eigentlichen Bewegungsmuster liegts nicht. Jeder neue Arzt oder (bessere) Therapeut guckt sich erst mal mein Gangbild genau an; bis jetzt fanden es alle sehr gut (obs das noch ist, wenn ich in der Stadt eine Stunde rumlaufe, um was zu suchen, ist allerdings ne andere Frage, aber das sehen die ja nicht). Auch der Fußheber geht sehr gut, nur durch Anstrengungen auf der gelähmten Seite kommt eben ne Art Spastik in den Zeh. Übrigens auch im Sitzen oder Liegen, wenn ich nur intensiv mit dem lahmen Arm arbeite. 
 
@Denise: Das klingt nett. Ich würde aber gern sehen, wie du WÄHREND einer Anstrengung in dem gerade beanspruchten Körperteil Entspannung abrufst! Wenn ich mich hinsetze und auch nix Größeres mit dem Arm mache, kann ich Entspannung auch so sehr gut abrufen. Da wird sogar die Hand weich, wenn ich den Arm im Sitzen ruhig auflege (bei der jetzigen Kälte allerdings nicht).
 
Ich hab inzwischen den Rat bekommen, mich beim Gehen mehr vorzubeugen, das scheint etwas zu bringen. Ich merke, dass ich dann die Ballen stärker belaste, und da bleibt auch der Zeh weitgehend unten. Samstag gings zumindest ne ganze Weile beim Rumlaufen in der Stadt, aber die ganze Zeit halte ich es noch nicht durch - vielleicht mit zunehmender Übung.
Ganz entspannt gehen funktioniert mit einer Lähmung leider nicht. Deswegen brauche ich auch immer den Stock dabei. Denn selbst im Stehen ist es mir schon passiert, dass ich unvermittelt anfange zu wackeln, wenn ich abgelenkt bin und nicht auf meinen Körper achte. Das letzte Mal, als ich mich (aus Eitelkeit?) ohne Stock wo angestellt hatte, weil ich dachte, ich bin gut ausgeruht, das geht. Peinlich, es ging leider nicht 😞
 
LG Marianne

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Marie2« (15.12.2008, 19:01)
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