#1
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Hallo Leute,
einen schönen Sonntagmorgen. Da die Ärzte auf der Station auf der mein Bruder (gerade mal 50)  liegt - Schlaganfall am letzten Mittwoch - nicht so viel Auskunft geben, versuche ich es büer dieses Forum -.
Mein Bruder wurde am Mittwochmorgen 4 Uhr in KRH eingeliefert (50226 Frechen), haben eine Stroke Unit (das erste mal dass ich im Leben davon gehört habe). Am ersten Tag hatte er noch Sprachstörungen, am 2. ging es schon wieder besser. Die rechte Seite ist sehr beeinträchtigt (nicht das Gesicht), was die Bewegungen und Taubheit betrifft. Die rechte Hand kann zwar zufassen, er weiss aber nicht immer so genau wo sich sein Arm bzw. Hand und Finger gerede befinden wenn er nicht hinschaut. Er kann gehen, sogar das Bein anwinkeln, Treppen runterlaufen, das Bein ist aber auch insgesamt taub.

Die Ärzte haben die Ursache noch nicht lokalisiert, CT, Röntgen hat er hinter sich ( Sollte man sich da nicht mit beeilen, die Ursache zu finden betr. der Gefahr eines 2 SA?) Nächste Woche soll noch mal CT und Langzeit EKG gemacht werden ausserdem Augenreflextest, weil er nur sehr langsam lesen kann. er sieht auch insgesamt schlechter als früher, auf BEIDEN Augen, wieso auf beiden?
Sein rechte Seite kribbelt totalt und ich würde gerne wissen ob das ein gutes Zeichen sein kann. kommt da was wieder? Wenn ja, das dauert lange oder??!!
Er hatte gestern Nacht unheimliche Panik weil das Kribbeln auf die linke Kopfseite im Nacken überging, die ja gar nicht betroffen ist. Einbildung?

Ausser den oben schon gestellen sind meine Fragen folgende:
Wie bekommt das Gehirn einen "Schlag"? Warum funktionieren bestimmte Bereiche nicht mehr?
Sind die für immer ausgeschaltet, oder kann es beides sein: vielleicht kommen sie wieder, vielleicht nicht? Wovon ist das abhängig?
Wird das Gedächtnis in Mitleidenschaft gezogen? Scheint mir absolut so, er vergisst Sachen die man 10 Minuten vorher gesprochen hat. Er weiß nicht ob bestimmte Besucher schon mal da waren, und wann genau.
Oder wem er was erzählt hat. etc. etc. Kommt das auch wieder? Kann man das trainieren?
Training: Kann man auch zuviel tranieren beim momentanen Status? z.B. zu viel herumgehen
Welche Klinik ist eine wirklich gute für eine Reha?
Ich bin sehr traurig, denn es trifft leider immer die falschen, mein Bruder ist ein herzensguter Mensch, der es wirklich nicht verdient hat, ausserdem aboslut sportlich, kein Übergewicht, einer an den man bei solchen Themen normalerweise komplett ausschließt. Tja Normalerweise!!! Es wäre eine schlimme Sache für ihn, wenn er kein Sport mehr treiben kann. Wie seht Ihr das?
Vielen Dank für Eure Hilfe!!
Liebe Grüße









#2
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Hallo Bruder, ich kann Deine Traurigkeit verstehen. Das was Du schreibst, läßt mich aber hoffen, dass Dein Bruder eine gute Chance hat, in das "Berufsleben" zurück zu kommen. Die Ärzte im Krankenhaus, versuchen den akuten Fall zu stoppen. Dazu erhält Dein Bruder Blutverdünner, um das Risiko weiterer SA zu reduzieren. Du wirst in der nächsten Zeit viel lesen müssen/wollen, um Dir nötiges Wissen anzueignen. Eine Weisheit möchte ich Dir aber mitgeben. Sport ist nicht geeignet, um gesund zu leben. Bewegung ist es, die den Körper fit hält. Zu viel Sport übersäuert den Körper. Für mich war es früher ein Maßstab, Muskelkater zu haben. Der bedeutete mir viel. Heute weiß ich, welche Strapazen ich meinem Körper damit antat. Zum Gedächtnis - bleibt geduldige Zuhörer deines Bruders. Je öfter er erzählt, desto fester wird sein Gedächtnis trainiert. Besucht ihn sooft es möglich ist, strapaziert ihn und motiviert ihn... die Erfolge stellen sich 100% ein. Haltet Kontakt zu den Ärzten Tillman
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Tillman« (16.03.2008, 10:37)
#3
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Hallo Bruder,
 
zunächst einmal Willkommen im Forum und dann möchte ich eine Gute Besserung wünschen!
Ich habe ähnliche Probleme mit meinem Gedächtnis. Hier heißt es kämpfen, kämpfen und nochmals kämpfen.
Mein Gedächtnis wurde mit Hilfe einer professionellen ambulanten Ergotherapie fast wieder vollwertig hergestellt. Ohne eigenem Willen, Ehrgeiz  und Eigeninitiative stellen sich selten Erfolge ein. 
 
Unter http://www.schokobaerchen.com kannst Du meine Geschichte Erfahren. Vielleicht hilft sie Euch ein wenig!
 
Viele Grüße und weiterhin alles Gute,
 
Schokobärchen
 
 

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »Schokobärchen« (16.03.2008, 11:35)
#4
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Hallo Bruder,
 
ich bin selber neu hier und kann Dir im Bezug auf Chancen keinen Rat geben. Aber aus meiner eigenen Sicht kann ich Dir sagen das mein SA für die Angehörigen noch schwerer zu verkraften war als für mich.
Ich habe wo ich Anfang 2001 im Krankenhaus lag, nicht gewust das mein Bruder da war, ich habe zwar mit ihm geredet,aber ein paar Tage später dann bei meinem Mann rumgemault " mein Bruder könnte mich ja auch mal besuchen kommen" es war einfach weg.
 
Im Bezug auf seine Hand und Bein hilft es, wenn er die erste Zeit immer genau beobachtet was seine Taube Seite gerade macht. Ich habe in der ersten Zeit immer mit der gesunden Seite wenn möglich  die gleichen Bewegungen gemacht um zu wissen wie es sich anfühlen müste, das hat mir am besten geholfen.
 
Meine Erfahrung ist zuviel zu trainieren ist nicht immer gut,weil bei mir hat sich dadurch die Spastik gesteigert, aber das weis ich jetzt erst. Um weiter zu kommen must er einfach trainieren, er sollte nur auf seinen Körper hören,wenns zuviel ist.
 
LG und viel Glück wünscht Angie

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »sonjake« (16.03.2008, 11:39)
#5
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Hallo Bruder,
 
das mit der 2 CT müßen die machen ist Routine, was jetzt genau betroffen ist , ist etwas eingeblutet. Es dauert fünf Tage bis die Schwellung nach einem SA zurückgeht. So wurde es mir gesagt.
 
Du solltest jetz ganz einfach mal die CT und das EKG abwarten, daß sind Untersuchungen die gemacht werden müßen. Auch wird noch etwas wieder sich zurückbilden, dann muß sich das ganze erst mal wieder beruhigen und heilen und andere Zellen müßen Dinge übernehmen und lernen.
 
Er hat ja den SA links bekommen vielleicht ist da das Kurzzeitgedächnis betroffen, hört sich so an. Es ist halt sehr früh etwas zu sagen. Er sollte auf jedenfall Therapien bekommen KG, Ergo und Logopädie. Macht nächste Woche einen Termin mit dem Oberartzt aus und erkundigt Euch was genau betroffen ist und was den SA ausgelöst hat.
 
Es ist jetzt für Euch wichtig Geduld zu haben oder es zu lernen, er hat ja die nächste Zeit Therapien, Reha da brauch er keinen Sport und was er dann später wieder machen kann, zeigt die Zeit.
 
LG
 
Rüdi
#6
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Leute Ihr glaubt gar nicht wie ich mich über Eure Resonanz freue, da kriege ich eine Gänsehaut, vielen Dank!!!!!

Wir sind jeden Tag bei ihm und lenken ihn ab, fragen ihn, lassen ihn erzählen, holen ihn wieder da raus, wenn er down ist und motivieren ihn. Er hat nun das 24h EKG hinter sich (noch kein Ergebnis) morgen wird das Herz durch die Speiseröhre mit Sonde angeschaut, übermorgen die MRT gemacht, dann wissen wir hoffentlich mehr, da man immer noch nciht weiß was den SA ausgelöst hat.

Sehr wahrscheinlich - wird er keine stationäre Reha bekommen, da er - glücklicherweise - laufen kann und die linke Seite funktioniert. Hat jemand Ahnung wie dann die ambulante Reha abäuft?
Gibt es da mehrere Anwendungen täglich?
Da er ja kein Auto fahren kann, muß er dann zusehen wie er mit öffentlichen Verkahrsmitteln da hin kommt - oder gibt es einen Abholservice.?Der Arzt nannte mir die Rehaklinik NIB BmbH & Co.KG in Köln. Hat dort jemand schon Erfahrugen gemacht oder gehört?? Wir würden natürlich gerne vorher wissen ob er da gut aufgehoben ist.

Danke und noch mal Danke für Eure Teilnahme und Antworten, Anregungen, Eure Hilfe!

Liebe Grüße
Der Bruder


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@bruder
ein schneller Tip,
falls Du darauf noch Einfluß nehmen kannst, lass statt einem MRT ein MRTA machen.
Beim MRTA wird Kontrastmittel injiziert, die Aufzeichnungen sind aussagekräftiger.
Hätte man das bei mir gemacht, wären mir 2 Schlaganfälle erspart geblieben.
(hat aber nur mit meiner unerkannten Dissektion zu tun)
Obwohl ich laufen konnte, und beide Arme benutzen konnte, war ich in einer stationären Reha.
Geht im Krankenhaus zum Sozialdienst, die unterstützen euch!
Ob er "gehen" oder "fahren" kann, ist kein Kriterium für Entscheidung, ambulante oder stationäre Reha.
Entscheidend ist, alle Handicaps so schnell und umfassend wie möglich zurückzubilden.
In einer stationären Reha hat er Gleichbetroffenen um sich herum, erlebt sie auch in der Freizeit, kann sich austauschen, sich vergleichen, Mut schöpfen, Erfahrungen sammeln.
Fahrt lieber Ihr zu ihm in seine Rehaklinik, denkt an seine Genesung.
Schon die Fahrstrecke ist ihm nicht zumutbar! 100% auf stationäre Reha drängen!

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal bearbeitet, zuletzt von »Tillman« (18.03.2008, 19:46)
#8
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[quote] Hat jemand Ahnung wie dann die ambulante Reha abäuft?
Gibt es da mehrere Anwendungen täglich?
Da er ja kein Auto fahren kann, muß er dann zusehen wie er mit öffentlichen Verkahrsmitteln da hin kommt - oder gibt es einen Abholservice.?Der Arzt nannte mir die Rehaklinik NIB BmbH & Co.KG in Köln. Hat dort jemand schon Erfahrugen gemacht oder gehört?? Wir würden natürlich gerne vorher wissen ob er da gut aufgehoben ist.
[/quote]
 
Ich hatte dort mal angerufen, weil ich damals "einzeln" Egotherapeuten suchte - eine ambulante Rehabehandlung bekam ich nach de stationären nicht mehr - Ergotherapie war aber völlig ausgebucht. Sehr empfohlen wurde mir aber das NTC, auch im Stadtzentrum, ein Nachbar war da jahrelang wegen einer anderen Erkrankung. Du kannst den Arzt dort anrufen oder erst mal auf der Website nachgucken. http://www.ntc-koeln.de
Ob die jemanden in Frechen abholen können - keine Ahnung.
 
Alles Gute!
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