#1
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Unbekannt

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Guten Morgen zusammen,
 
ich habe mal wieder einige Fragen.
 
Es geht - natürlich - um Papa. Der SAB ist nun 1 1/2 Jahre her. Papa hat es schwer erwischt. Aphasie, rechtsseitige Lähmung, hat ein PEG und einen Blasenkatheter und ist komplett auf fremde Hilfe angewiesen.
 
Frage zur PEG:
Er kann zwar wieder selbst essen, dennoch verschluckt er sich manchmal und auch das Trinken klappt ganz gut. Aber auch hier verschluckt er sich manchmal. Die Ärztin, die uns das "grüne" Licht gab meint, die PEG sollte auf alle Fälle noch dran bleiben. Ich bin mir nicht sicher... Würde ihm das gerne ersparen, aber verschluckten tut er sich schon noch. Es wird beim Essen/Trinken auf alles geachtet. Aufrechte Sitzposition, etc.. Er ist aber immer so hastig und stopft das Essen regelrecht in sich hinein und wenn man ihm versucht zu erklären, dass er erst schlucken soll, dann kann es auch sein, dass er um sich schlägt...
 
Therapien:
Ich hatte ja schon berichtet, dass Ergo und Logo das Handtuch warfen. Sein Neurologe meint, wir können ihn ja nicht zwingen. Er ist immer aggressiv gegenüber den Therapeuten geworden.
Wir haben neue Therapeuten ausprobiert, das war das gleiche Spiel. Die hat er gleich abgelehnt. Z.Zt. bekommt er nur Physio und das 2 x die Woche.
Ab August wollten wir es wieder mit Logo versuchen (hier habe ich wenig Hoffnung). Die Therapeutin kam jetzt 2 x zum Kennenlernen. Und beide Male ist er ihr gegenüber aggressiv geworden...  ;(
 
Bett:
Papa möchte am liebsten das Bett nicht verlassen. Es ist schwierig ihn da raus zu bekommen. Mama pflegt ihn ja alleine (mit dem PD) daheim. Sie hat einen Patientenlifter. Hiermit bekommt sie ihn gut alleine aus dem Bett (wenn er es auch mal zulässt). Z.zt. ist es so, dass er zwei bis drei STunden im Rollstuhl aushält (drei Stunden sind max.). Aber es gibt leider auch Tage wo er nur im Bett liegt. Er weigert sich dann wirklich mit Händen und Füßen und schlägt um sich... I)
 
Ich weiß, dass die ewige Liegerei seinem Rücken schadet. Aber, was können wir denn machen. Er weigert sich doch und fängt dann an um sich zu schlagen... und das Lagern hasst er auch wie die Pest. Da wird er richtig wütend teilweise.... man man man... was können wir denn tun?
 
Sorry, hab wieder ewig viel geschrieben, aber es beschäftigt mich und ich weiß nicht was wir machen sollen/können.
 
Ach ja noch eine letzte Frage: Es war ja ein Zahnarzt im Hause. Er meinte, dass Papa's Zähne in Ordnung sind. So ganz kann ich es ihm aber nicht glauben. Ich war leider nicht beim Termin dabei. Mein Bruder war dabei. Seine Zähne sehen m.E. gar nicht gut aus. Aber, ich bin ja auch kein Zahnarzt.ICh war am überlegen, ob wir nicht einen anderen Zahnarzt holen sollen. Aber, meine Geschwister meinen, das wäre nicht nötig. Es war ja schon ein Zahnartz da. Bin mir dennoch unsicher....
 
 
Ich wäre Euch sehr dankbar, wenn ich vielleicht Tips o.ä. bekommen könnte und danke schon mal für's lesen bzw. zuhören...
 
Herzlichen Dank und viele liebe Grüße aus dem sonnigen FFM
#2
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Unbekannt

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hallo bernadette,

ich werde erst mal nur auf ein thema eingehen. und zwar als ich das essen wieder lernte ist mir eins wirklich als wichtigstes in erinnerung geblieben, der nachschluck ist wichtig.
wenn du dich mal beim essen beobachtest, machst du nach jedem grossen schluck mit essen noch einen kleinen schluck mit übriggebliebenem.
und ausserdem muss er sich dazu zwingen erst den mund leer zu machen bevor er einen weiteren löffel oder happen ineinsteckt.
damit verschwinden die situationen in denen er sich verschlucken könnte.
ich hatte einen luftröhrenschnitt gehabt und mussste alles von grundauf wieder lernen.
reden, atmen und essen und habe mit keinem der dinge probleme.
mit den aggressionen weis ich auch nicht weiter.du gannst aber mal in meiner linksammlung unter www.margy-2.de
nachsehen. da steht unter linkmix 2 ein link-aggressionen in derpflege.
margy

margy hat seine geschichte und viel mehr aufgeschrieben unter www.margy-plauen.de
grüsse aus dem noch schöneren vogtland, wo man sich wenigstens nicht verfährt.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »margy« (30.06.2008, 12:54)
#3
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Bernadette,
 
das Krankheitsbild von Deinem Vater ist ziemlich identisch dem meiner Mutter und ich schaffe es nur mit Druck. Sie weiss halt, bei mir es sind keine leeren Versprechungen. Nur der Vorteil ist halt der, dass Sie therapierbar ist und die Übungen auch macht. Hab auch da die volle Unterstützung der Therapeuten.
 
Zur PEG, man soll Sie noch eine zeitlang auch wenn das Schlucken wieder hergestellt ist als Notlösung falls mal nicht genug Flüssigkeit aufgenommen werden kann im Körper lassen.
 
Ich Lager Sie nicht mehr auf die Schultern sondern unterlager Sie nur noch. Hab mir solche Schlangen besorgt, mit denen kann ich den Druck vom Steiss nehmen. Dadurch können dann auch keine Druckstellen am Steiss entstehen.
 
Was das raussetzen angeht mach ich es genauso, ist zwar unter umständen mit brüllen verbunden, legt sich aber mit der Zeit.
 
Gebt im mal kleinere Portionen beim Essen, dass er Pausen dazwischen bekommt, vielleicht hilfst es.
 
 
Liebe Grüsse von Rüdi
 
 
 
 
:)
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »caveman« (30.06.2008, 14:24)
#4
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Unbekannt

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Hallo Margy,
hallo Rüdi,
 
vielen Dank für Eure Antworten.
 
@Margy: Mein Vater hatte auch einen Luftröhrenschnitt. Er musste auch alles wieder neu lernen (schlucken). Die Ärzte gaben uns wenig Hoffnung, dass er jemals wieder essen kann. Aber DAS kann keiner Papa nehmen. Das ist wenigstens ein wenig Lebensqualität, die er zurückgewonnen hat.
 
@Rüdi: Bei Papa klappt leider nix mit Druck. Dann erst recht nicht. Er war schon immer so ein Sturrkopf und nie der große Kämpfer. Und durch die Krankheit ist es noch schlimmer. Wenn was nicht so klappt wie er will, dann flippt er völlig aus. alles muss immer Zack-Zack gehen..
Am Samstag z.B. habe ich ihm einen Obstsalat (alles extra klein geschnitten) in Joghurt zubereitet. Habe ihm die Schüssel zum essen gegeben. DAnn hat er ohne richtig runter zu schlucken alles in sich hinein gestopft. Als ich ihm gesagt habe, er solle erstmal schlucken, dann den nächsten Löffel nehmen, ist er so wütend geworden, dass er mich ganz wild am Arm gepackt hat und wollte die Schüssel schon umschmeißen.
Das Essen wird ihm so mundgerecht wie wenig zubereitet (auch wenn es ihm nicht passt und er dann große Stücke von Mama's Teller nimmt). Wir möchten dass er selbst ist. Sprich wir wollen ihn nciht "füttern". Er soll etwas Selbständigkeit noch behalten...
 
Bei ihm geht nix mit Nachdruck, das macht ihn alles nur noch wütender. Das Einzige was hilft, ist einfach aus dem Zimmer zu gehen und ihn einfach für sich lassen. Und dann beginnt das Spiel von vorne.
 
Vielen Dank noch mal fürs Zuhören.
 
LG
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