#1
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo alle zusammen,

ich wollte mich mal erkundigen, wie es bei euch ablief mit den Fortschritten in der Frühreha.
Mein Vater erlitt am 5. Mai eine Hirnblutung im linken Stammhirn. Zum Glück kam Sie noch während er hilflos und allein zu Hause lag zum Stillstand. Nachdem er circa 3 Wochen im Koma lag, begannen natürlich die ganzen Strapazen und Anlegereien mit Schwestern und Personal, was ihr ja schon alles kennt. Nach Wochen, wo eígentlich einiges schon hätte gemacht werden können, kam er endlich in die Frühreha.
Zuvor war er schon ausgerastet, weil er das sinnlose herumliegen nicht ausgehalten hat. Dabei hat er es tatsächlich geschafft die ganze rechte "gelähmte Seite" zu bewegen. In der Frühreha ist dies nicht mehr der Fall. Zur Sicherheit wird der Bludruck unten gehalten (der obere war mal unter 100!!!)
Nun haben sie endlich ein paar Blutdrucksenker weggenommen. Er ist die ganze Zeit schlapp und hat auch schon Kreislaufkollapse hinter sich. Zudem hat er eine schlimme Wunde am unteren Rücken-Steißbein-Bereich, die durch das stracke Rumliegen in der Intensiv und Normalstation enstanden war.
Er ist die ganze Zeit auf eine Weise traurig, die ich vorher nicht kannte.
Der Ergotherapheute und der Logpäde kommen für 20 Minuten rein und machen Übungen, die selbst wir machen können. Und das jetzt seit bestimmt 4 Wochen. Jetzt wird schon über die endende Frist der Reha-Genehmigung gesprochen. :( :(
Ist es nicht normal, das er bei solcher Vernachlässigung, sag ich jetzt mal, keine Fortschritte macht?

Wie lang hat es bei euch gebraucht, bis die gelähmte Seite zumimdest ansatzweise sich wieder bewegt hat? Er hat sie ja bewegt (Beim Ausraster). Heißt dies, dass er durch diesen, den Grundstein für das Erlernen der rechten Bewegungen hat?
Wurde bei euch das Trainig nicht intensiver gemacht (Schwimmbad etc.)?

Schöne Grüße

Tobustus
#2
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Tobustus :)erstmal Willkommen.Ich hatte vor 8 Jahren im Alter von 29 Jahren einen Hirnschlag :(erleiden müssen--da die sogenannten Götter in Weiß mir nur eine 10% Überlebenschance gaben-und heute führe ich mit einer Halbseitenlähmung ein halbwegs normales Leben-nachzulesen auf www.stephan-beer.homepage.t-online.de ---sicher ist es schwer für dich ihn so zu sehen--ich durfte im Jahr 2000/01 2Jahre lang 3 Reha-Kliniken besuchen-und da habe volle Program durchlaufen-Krankengymnastik bekam ich täglich,Ergotherapie 2mal die Woche,Logopädie täglich-und Wassergymnastik 2 mal die Woche.aber ob dein Vater wieder alles bewegen kann das weiß nur der liebe Gott---Laß Dich nicht kleinkriegen-den wen er aus der Reha zu Hause ist fangen die Probleme an--hast Du schon eine Pflegestufe beantragt-in der Sozialstadtion werden Sie Dir Auskunft geben--euer Hausarzt wird euch dann auch die verschiedenen Therapien verschreiben--beantrage auch beim Versorgungsamt einen Behindertenausweis.
Viel Glück das er eine Verlängerung bekommt.Gruss vom Twinspapa ;)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »beersche« (06.07.2008, 12:53)
#3
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Tobustus,

ich glaube wir kennen uns schon aus einem anderen Forum??? Dort hattest du mal ein paar Fragen, das Forum ist aber wegen Wartunsarbeiten momentan nicht erreichbar???

Also, deine Geschichte kommt unserer sehr nahe. Erstmal zu dem Dekubitus, die Wunde am Steissbein/Kreuzbein: Da muss das Wundmanagement her das hat jede gute Rehaklinik! Einfach nur ein wenig versorgen ist da nicht. Bei meinem Mann war das Loch faustgroß, schwarz wie die Nacht und bis zum Knochen offen, der dann auch noch entzündet war. Die Heilung dauert jetzt schon Wochen, Gott sei Dank ist das Wundmanangement in dieser Rehaklinik sehr gut, sodass der Dekubitus jetzt schon um die Hälfte kleiner ist und das Fleisch wieder hochwächst.

Das sie über das Reha Ende nachdenken, liegt nicht daran das dein Vater nicht therapierbar ist, sondern weil er einen Dekubitus hat, der ihn Rehauntauglich macht im Moment (für den MDK zumindest, man kann gewisse Therapien trotzdem machen, nur der MDK will das nicht einsehen) - die gleiche Geschichte wie bei uns. Sprich, er kann nicht noch mehr bewegt werden, damit die Wunde heilt. Das ist leider traurig, aber die Wunde muss zu, sie ist ein großer Infektionsherd. Daher werden sie wohl nur ein Mindestmaß an Therapien mit ihm machen. Ergo kann er aber trotzdem bekommen, sollte er Logophädie benötigen, die kann er auch bekommen, ohne Einschränkungen.

Ich selbst kämpfe aber auch darum das wir in der Reha bleiben können. Gott sei Dank wächst die Wunde inzwischen zu und er wird täglich rehatauglicher. Wenn diese Rehaklinik ein gutes Wundmanagement hat, dann sollen die bitte damit begründen, dass die Wunde schon besser wurde durch ihre Arbeit. Das muss dann aber auch so sein! Wie sah die Wunde vor der Reha und wie jetzt aus? Dein Vater muss alle 2 Stunden (kontrolliere das bitte) gelagert werden. Je nach dem welchen Grad der Dekubitus hat, darf er nur 90 Grad liegen. Je schneller eine Heilung einsetzt, desto schneller wird dein Vater wieder rehatauglich.

Du musst sehen das er in der Reha bleiben kann. Rede mit der Krankenkasse, die sollen ihrem MDK mal Beine machen. Ausserdem: ein Dekubitus ist ein Pflegefehler, wir waren beim Anwalt. Die Zeit die man dadurch verliert, wie du ja selbst siehst, die ist verloren und je nachdem bringt es schwerwiegende Nachteile mit sich. Erkundige dich - ich würde jederzeit wieder zum Anwalt gehen. (Einen Anwalt der was von Arzthaftungsrecht versteht)

Weisst zu zufällig welcher Schweregrad der Dekubitus hat? Google mal nach dem Begriff und vergleiche. Dort findest du auch viele Infos dazu. Damit du weisst von was ich spreche und welche Auswirkungen das hat.

Ich drücke euch weiter die Daumen ...
LG
Densie

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal bearbeitet, zuletzt von »Peanut« (06.07.2008, 18:35)
#4
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Tobustus,
 
erstmal willkommen im Forum.
 
Auch ich hatte eine Blutung im Stammhirn, nur auf der rechten Seite. Ich war 5 Wochen im Tiefschlaf und musste atmen, schlucken, sitzen, stehen und gehen wieder lernen.
 
Ich war 6 Monate in Frühreha und 6 Monate in Anschlussreha. Nach der Frühreha war ich dann soweit, dass ich in der Anschlussreha vieles schon selber machen konnte.
 
Ich brauchte niemanden für den Tramsfer ins/aus dem  Bett, konnte schon alleine duschen und Klogänge erledigen.
 
Bei mir gab es später auch keine Komplikationen, weil meine Frau ständig an meiner Seite war und auf mich achtete.
 
Heute führe ich ein halbwegs selbstständiges Leben, allerdings die spastische Lähmung habe ich seit fast 12 Jahren.
 
Liebe Grüße Manfred 

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Manfred_Mader« (06.07.2008, 19:01)
#5
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Tobustus,
 
das Bewegen des Armes kann auch davon kommen, dass der Papa die Spannung über die Schulter aufgebaut hat. Ob und wann er denn Arm wieder bewegen kann zeigt die Zeit und wie Stephan schreibt es kann Dir niemand sagen. Aber man sollte die Hoffnung nie aufgeben.
 
Die Rehas bekommen von den Kassen einen Tagessatz, hier von werden die laufenden Kosten und die Anwendungen bezahlt. In wie weit die Zeiten für die Anwendungen berücksichtigt werden, liegt im ermessen der Klinik. Ich würde Dir Empfehlen die einzelnen Punkte aufzuschreiben und diese in einem Gespräch mit dem Stationsarzt zu besprechen.
 
 
Liebe Grüsse von Rüdi
 
 
 
 
:)
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »caveman« (06.07.2008, 19:18)
#6
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo,
 
vielen Dank erst mal für die schnellen Kommentare und Antworten. So schlimm wie bei Peanut ist es mit dem Dekubitus nicht. Du hattest auch Recht. Ich war in dem besagten anderen Forum, das wegen Wartungsarbeiten gesperrt ist. :) 
Ich weiß auch nicht wie es momentan so ist. Vor einigen Wochen, sah es schon ziemlich schlimm aus. Doch Sehnen oder gar Knochen waren noch nicht betroffen. Ich würde es in Grad 2 einstufen, zumindest zum Zeitpunkt als ich es sah. Er hat momentan aber immer noch ziemliche Schmerzen. Da ich immer nur am Wochenende hin kann, wegen Praktikum, müsste meine Mutter sich das mal genauer anschauen. Die Ärzte sind zumindest der Meinung es wäre nicht so schlimm. Er wird aber nie im Leben alle 2 Stunde gewendet, vielleicht alle 4 Stunden, wenn man großzügig ist.
Wenigstens erholt sich der Kreislauf allmählich, soadass er öfters in den Rollstuhl und in Sitzposition gesetzt werden kann. Ich hoffe der Dekubitus spielt da auch mit.
Bzgl. der gelähmten rechten Seite: Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass er beim Ausraster sowohl den Arm bewegt , als auch die Hand gehoben hatte, zudem das ganze rechte Bein bewegt. Wenn er Spannung über die Schulter aufgebaut hat, heißt dies ja, dass er die rechte Schulter bewegen kann. Müsste diese nicht auch gelähmt sein?
Wenn er die rechte Seite bewegt hat, müsste doch der Ansatz für Fortschritte gegeben sein, oder?
 
Manfred, du warst 6 Monate in der Frühreha. Wurden dir durch Fortschritte ständig Verlängerungen genehmigt, oder musstest du auch darum kämpfen?
 
 
Nocheinmal vielen Dank für die Unterstützung!
:)
 
Tobustus
#7
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Tobustus,
 
ja ich machte in der Frühreha gute Fortschritte und deshalb wurde die Anschlussreha befürwortet. Nur ein Jahr Reha bekommt heute wohl niemand mehr. Wie immer,- zuwenig Geld!!!
 
Aber dein Vater wird zu Hause ohnehin die besten Fortschritte machen!!!
 
Liebe Grüße Manfred
1704 Aufrufe | 7 Beiträge