#1
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WinniePuuh13

Gast

Hallöchen,
 
ich heiße Manuela und meine Mutter hat am 14.06.07 einen SA. 2 Wochen Krhs., danach 10 Wochen Reha und jetzt endlich bei uns - als nicht meh therapierbar - zuhause.
Sie ist 68 Jahre, linksseitig gelähmt.......Horror.
Keiner kann natürlich sagen ob der jetzige Zustand bleibt oder nicht. Im Krhs. haben sie damals nach dem CT gesagt, sie wird auf jeden Fall wieder laufen lernen, aber feinmotorische Dinge mit der linken Hand könnte sie wohl nicht mehr machen.
Die haben dort auch am 3. Tag nach dem SA mit Krankengymn. angefangen. Dann kam die Reha. Damit wir sie regelmäßig besuchen konnten - was für sie total wichtig war - haben wir darum gekämpft, dass sie in die Fachklinik Rhein/Ruhr in Essen-Kettwig kommt. Ein fataler Fehler!
In den 10 Wochen der Reha hatte sie nur 2x Krankengymn. für die linke Körperhälfte. Sie hat total starke Antidepressiva bekommen die bewirkten, dass sie total müde und durcheinander war. Hat sie zu Therapiezeiten geschlafen, ließ man sie liegen und die Therapie wurde ersatzlos gestrichen!!!!
Morgens um 6.30 Uhr setzten sie sie in den Rolli und erst abends gegen 18.00 Uhr durfte sie dann ins Bett. Es passierte auch mehrmals, dass sie aus dem Rollstuhl unter den Tisch gerutscht ist und dort 2 Std. saß bzw. lag, bis man sie gefunden hatte.....
 
Nun ist sie zuhause. Wir pflegen sie natürlich - ist ja unsere Mutter. Meine Schwester hauptsächlich und ich so wie ich kann, da ich noch eine 6jährige Tochter habe - die ich ab dem 2 Tag nach dem SA immer wieder mit ins Krhs. genommen habe - und halbtags berufstätig bin. Unser Vater ist ja auch noch da, aber er ist schon 71 und gesundlheitlich auch nicht mehr so gut dabei.
 
Tja, zuhause sieht es jetzt aus wie in einem Krhs.: Toilettenerhöhung, Scala-Mobil, Rollstuhl, elek. verstellbares Lattenrost......etc. Wir haben hart für alles kämpfen müssen.
 
Aber was nützt das alles, wenn unsere Mutter im Moment viel vom Sterben redet und jeglichen Lebensmut verloren hat. Sie war bis zu diesem Tag noch Vollzeit als Selbständige am Arbeiten! Nie krank! Tja, und dann.....
 
Wir gehen viel raus - in den Garten -, denn unter Leute will sie noch nicht weil die ja sowieso alle nur doof gucken - wie sie sagt -.
Der Kopf hat bei ihr gottseidank nicht gelitten, auch nicht das Sprachzentrum.
Set 2 Tagen kann sie jetzt das linke Bein ein Stück bewegen - juchhuuuuu....es lässt uns hoffen. Sie bekommt 2x die Woche Krankengymnastik.
 
Aber diese Ungewissheit. Was wird werden? Sie wünscht sich so sehr, wenigstens ein "paar" Schritte gehen oder auch ersteinmal nur sich alleine im Bett drehen zu können.
 
Es wird wohl ein langer Kampf - ohne einen klaren Ausgang.
 
Ich musste einfach mal meine Gedanken loswerden. Danke fürs Lesen und vielleicht auch antworten.
 
Liebe, liebe Grüße
Manuela
#2
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Unbekannt

Gelöscht

Ich kann gut verstehen wie ihr euch fühlt. Wir sind mit meiner Mutter in einer ähnlichen Situation. Die Reha liegt zwar noch vor uns (soll wahrscheinlich 1 Jahr dauern) und sie soll wohl viel Potential haben, aber niemand (kein Arzt und kein Therapeut) kann uns sagen, was Mama später kann und was nicht.
Es ist wirklich sehr schwer, denn Mama hat ein super normales Leben geführt und war seit langer Zeit mal wieder richtig glücklich.
Ich hoffe für dich, deine Familie und natürlich deine Mutter, dass es aufwärts geht und dass sie vielleicht bald ein Leben führen kann, mit dem sie zumindest einigermaßen zufrieden ist.
Liebe Grüße Kati
#3
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Manuela,
 
ich glaube, Ihr solltet positiv in die Zukunft sehen. Das was Du da von Deiner Mutter erzählst hört sich für mich garnicht so schlecht an. Mein Mann war auch linksseitig gelähmt und ich muss sagen, dass man in der Frühreha mit dem linken Arm überhaupt nichts gemacht hat. Erst nach ca. 14 Wochen bekam er Physiotherapie verschrieben und es war erstaunlich, was sich durch die gezielte Anwendung gebessert hat. Wenn Du ihn heute (nach 9 Monaten) von hinten siehst, wirst Du am Gangbild nichts mehr erkennen, dass er mal halbseitig gelähmt war und kein Gefühl mehr in der linken Seite hatte. Keine Gangunsicherheit, keine Schieflage mehr nach links. Auch sein linker Arm, der ja erst nach so vielen Wochen gezielt therapiert wurde funktioniert heute fast wieder wie früher. Nur wenn ich manchmal genau hinsehe fällt es mir in manchen Situationen noch auf. Deine Mutter hat mir ihren 68 Jahren auch schon ein Alter erreicht, indem die Dinge nicht mehr von heute auf morgen wieder kommen. Nur Geduld. Was kommt und was nicht mehr kommt, das wird die Zeit zeigen. Das kann in den seltensten Fällen jemand vorher sagen. Und wenn wir doch mal alle ehrlich sind ist es doch die Hoffnung die wir haben, die uns nicht verzweifeln lässt. Alles Gute für Euch und Deine Mäm wünscht Dir
Steffi

Wir sind nur zu Besuch auf dieser Welt, also machen wir das Beste draus.....
#4
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bw

Gast

Liebe Manuela,

ich kann gut verstehen, wie Euch zumute ist. Mein Vater (67, alleinstehend) hatte Mitte Februar einen SA und ist seit 10 Wo. wieder zu Hause.
Der SA Deiner Mutter ist ja noch nicht lange her, was wirklich wird kann Dir weder ein Arzt noch jemand anders sagen. Mein Vater hat in der Zeit zu Hause schon große Fortschritte gemacht, und es geht immer noch sichtbar vorwärts. In Diesem Forum findest Du viele Betroffene, die jahrelang nach ihrem SA noch Fortschritte machen und gerne davon berichten. Und das macht Mut.
Mein Vater wollte auch anfangs nicht unter Leute, ich habe immer Verständnis dafür gezeigt. Auch jetzt will er das nicht immer. Rede Deiner Mutter immer gut zu und bring immer Verständnis dafür auf, wenn sie etwas nicht möchte.
Ihr müßt viel Geduld haben, es braucht alles seine Zeit. Versucht mit Eurer Mutter zu reden und zu lachen, wie Ihr es vorher auch getan habt.

Ich wünsche Euch alles Gute
Barbara
#5
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Manuela,
 
für mich hört sich das schon dramatisch an, auch wenn deine Mutter 68 Jahre ist, so war sie bis jetzt eine gestandene Frau.
 
Deine Mutter braucht die Therapie und die könnt ihr auch zu Hause bekommen. Für einen totalen Pflegefall, ist deine Mutter noch zu jung.
 
Der Hausarzt, oder der Neurologe verordnet euch die nötigen Therapien und diese Therapeuten kommen auch ins Haus.
 
Liebe Grüße Manfred

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Manfred_Mader« (06.09.2007, 17:25)
#6
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Unbekannt

Gelöscht

Liebe Manuela,ich hatte mit 58 meinen SA
die linke Seite ist betroffen.Sicher habe ich in
der Reha Fortschritte gemacht,aber das
meißte habe ich mir zu Hause angeeignet.
Ich habe auch sehr viel geweint und tue
es heute noch und manchen Tag möchte ich
nicht mehr leben.Ich bin jetzt 67 und es gibt
Tage an denen alles schwer fällt,Deine Mama
soll erst einmal die Tabletten absetzen die
müde und depressiv machen.Laßt ihr Zeit
es pendelt sich ein.Ich habe mit 66 Jahren
den Computer erlernt und das Forum kennen
gelernt.Glaube mir sie wird es packen,alles
hat seine Zeit,und wenn sie weint,lass sie
weinen das tut gut und die Tränen werden
immer weniger.Irgendwann wird sie auch
ganz unbewußt mit der linken Hand nach
etwas greifen und einsetzen,das ist der
Anfang und vieles wird folgen.Ich wünsche
Dir und Deiner Mutter alles Gute und viel
Geduld.Maria
#7
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Manuela, die richtige Reha ist Vorraussetzung für gravierende Fortschritte. Ich werde wütend, wenn ich lese, was bei deiner Mutter versäumt wurde. Ich war in Hessisch Oldendorf, dort fing meine Therapie um 8 Uhr30 an und  war um 16 Uhr zuende. Ich war auch linksseitig gelähmt, nach 2 SA. Die Therapien sind so wichtig!!!!! Ich gehe heute am Stock und mein linker Arm hat keine Kraft. Ich war 22 Wochen in H.O. und vorher über 3 Wochen in Coppenbrügge, in der Frühreha. Dienstags und Donnerstags gehe ich jetzt noch zur KG, ohne würde meine Kondition noch schlechter sein. Deine Mutter muss kämpfen, üben,üben üben. Ich wünsche euch viel Glück. LG Marion. 
#8
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Manuela,
 
sucht Euch einen Neurologen, der Deiner Mutter KG und Ergo verschreibt, auch ich mache heute nach 2,5 Jahren immer noch Fortschritte. Ich schließe mich meinen Vorgängern an "Tablettenreduktion"WELCHE SIE MÜDE MACHEN UND DIE MEDIZINISCH NICHT UNBEDINGT NÖTIG SIND UND AMBULANTE tHERAPIE8#zEITLICH MÖGLICHST SO GELEGEN; DASS dEINE mUTTER FIT IST; Z🅱 NACH EINEM mITTAGSCHLÄFCHEN: Euch wünsche ich alles Gute
 
 
P.S. Ich habe bislang noch keinen SA Betroffenen getroffen, der nicht zumindestens wieder ein wenig am Stock laufen konnte
:)
#9
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WinniePuuh13

Gast

Hallöchen,
ich habe endlich ein wenig Zeit, mich zu melden.
Meine Mutter war ja nach ihrem Aufenthalt in der Reha 14 Tage zu hause und was soll ich euch sagen: sie hat wahnsinnige Fortschritte gemacht. Sie kann das linke Bein langsam bewegen und endlich schon einmal frei sitzen, Wahnsinn. Aber jeden Tag sagte sie, dass ihr der Rücken so schmerzte. Es wurde von Tag zu Tag schlimmer. Tramal-Tropfen hatte meine Schwester abgesetzt, weil meine Mutter davon total durch den Wind war. Der Arzt verschrieb ihr daraufhin Tramal-Tabletten. Nun gut. Die Schmerzen wurden unerträglich für sie, sie schrie regelrecht, sobald man sie bewegte. Nicht nur das: aufeinmal konnte sie auch keinen Urin mehr lassen. Wir haben nicht lange überlegt und sie ins Krankenhaus gebracht. Da liegt sie jetzt seit letzten Donnerstag und bekommt jeden Tag Tropfs mit Tramal und anderen Schmerzmitteln. Essen und Trinken will sie im Moment auch nicht mehr, wie sind am verzweifeln. Eine Diagnose seitens der Ärzte wurde noch nicht gestellt außer, das die Wirbelsäule, die Blase und auch der Bauchraum keine Veränderungen ans Licht gebracht haben.
Unser Hausarzt sagte, dass es eine Nachwirkung des SA sein könnte; d.h. das eine Störung des Schmerzzentrums vorliegt und jeder kleiner Schmerz zum großen Schmerz wird oder das Gehirn halt Schmerzen signalisiert, wo keine sind.
Hat das jemand schon mal gehört?
Über Antworten würde ich mich wie immer freuen.
Ich wünsche allen einen schönen Tag und sage
bis bald
Manuela
#10
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Manuela,
 
ja, wenn der Thalmus betroffen ist, sind Schmerzen solcher Art möglich.
 
Mir tut eine Berührung auf der gelähmten Seite schon weh. Das kann echt unangehm sein.
 
Zudem lernen dann unsere grauen Hirnzellen, das muss so sein.
 
Geht auf eine Schmerzambulanz, die testen aus, was bei deiner Mutter wirkt, sonst kriegt sie die Schmerzen nie los.
Schmerzen sind ein heikles Thema bei Schlaganfällen, weil da Nerven abgestorben sind, die erkannten, das momentan keine Schmerzen nötig sind und die neuen Zellen lernen gerade Schmerzen müssen sein.
Und das einmal gelernte, ist schwer umzulernen.
 
Das ist wie beim Tennisspielen, hast du dir einmal einen schlechten Schlag angewöhnt, dann bringst du ihn schwer wieder weg.
 
Liebe Grüße Manfred
 
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