#1
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Hallo Ihr Lieben.
Ich bin grad von meinem Vati aus dem KH wieder da. Ich habe das erste mal auf der ITS gelacht. Mein Vati hat heute das erste mal wirklich auf etwas reagiert. Ich bat ihn die Zunge rauszustrecken und er tat das promt. Er versuchte zu reden, hat man an den Mundbewegungen gemerkt. Ich fragte ihn, ob er mich kennt, er verneinte mit einem schütteln, auch bei meiner Schwester und auch bei meinem Hund. Ich fragte ihn, ob er schlafen will und da nickte er wieder für ja. Ich habe etwas Angst, das er uns viell. nicht mehr kennt, aber er hat auf unsere Stimmen schon angeschlagen. Denk ich, kann es sein, das er uns noch nicht so recht zuordnen kann ?? Ich hatte heute das erstenal das Gefühl, das er "wach" ist.!!!
:)
#2
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Hallo Pitchfork,
 
hören und zusammenhängendes Denken kann er, auch auf Aufforderungen reagiert er.
 
Sprechen kann er nicht und er erkennt euch nicht.
 
Lasst ihm noch etwas Zeit, er muss erst zuordnen können, was mit ihm passiert ist.
 
Er ist jedenfalls wach und seine Reaktionen sind ein gutes Zeichen.
Erzählt ihm viel von seiner Vergangenheit, spielt ihm seine Lieblingsmusik, dann kommen auch Erinnerungen zurück!!!
 
Liebe Grüße Manfred

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Manfred_Mader« (12.07.2008, 22:55)
#3
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Glaubt ihr, das es noch nix zu sagen hat, wenn er verneint, das er uns kennt ? Er ist seit fast 6 Wochen im KH und seit ca. 2 Wochen sind ca. die Schlafmittel fürs Koma abgesetzt !
#4
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Hallo Pitchfork,

das hat wirklich noch nichts zu sagen. Wie Manfred schon schreibt, muss sein Gehirn erst wieder die Zusammenhänge erkennen. Das dauert bei den Patienten unterschiedlich lange. Es kann auch sein, dass er - wenn er dann spricht - da darfst du nicht erschrecken, erstmal einen riesen großen Blödsinn erzählt. Das nennt man Durchgangssyndrom und das hat fast jeder Komapatient und ist normal und gibt sich dann nach einiger Zeit wieder ... manchmal müsst ihr bestimmt lachen, so ging mir das bei meinem Mann.

Er hat bei der Visite, in der auch der Prof. dabei war gesagt: Zitat: Schick dir Ärzte weg, Denise, die wissen alle nix und hole mir bitte Mr. Scatman (der von dem Lied), nur der kann mir helfen.
Das war ein Gelächter kann ich dir sagen ....
So ging das 3 Wochen, dann erst konnte er die Zusammenhänge langsam wieder finden. Er hat dann bei seiner Abizeit angefangen, bis hin zu den letzten Minuten vor der Intubation. Inzwischen weiss er Gott sei Dank wieder alles. Nur das Kurzzeitgedächtnis muss trainiert werden aber auch das ist schon viel besser geworden.

Lass deinem Vater Zeit, er wird alle Zusammenhänge auch wieder finden. Manchmal dauert das ein wenig ...

LG
Denise
#5
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Vielen Vielen Danke, für alle, die mir immer mit ihren Erfahrungen und Tipps weiterhelfen können. Ich bin seit 6 Wochen, wo das mit meinem Vati passiert ist, nur noch am Fragen stellen und ich kann ja von Ärzten keine persönlichen Erfahrungen bekommen.
 
Danke an euch alle 
#6
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Hallo Pitchfork

mein Bruder ist jetzt in der fünften Woche nach einem 14 tägigen Koma. Er hatte einen Hirntumor und während der OP drei kleinere Hirninfarkte erlitten.
Er hatte starke Halluzinationen, erkannte Familienmitglieder auf Fotos nicht wieder und erzählte, hier und dort unterwegs gewesen zu sein.
Ganz langsam glaube ich, das es besser wird, wenn auch immer noch Wahnvorstellungen vorhanden sind. Er sah sich Do Abend bei meiner Mutter - statt in der Reha Klinik.
Und natürlich frage auch ich mich, ob das alles noch "normal" ist und sich wieder geben wird. Von Durchgangsyndrom will ich nach 5 Wochen auch gar nicht mehr sprechen....
Man kann immer nur hoffen und versuchen, dem Familienmitglied so viel Unterstützung wie möglich zu geben.
Manchmal fühlt man sich ein wenig alleine gelassen und bekommt von den Ärzten wenig Auskunft.
Wenn dein Vater zur Reha kommt, wird das u.U. nicht besser. Seit mein Bruder in Flechtingen zur Reha ist, bekomme ich kaum noch Informationen; die dusselige Stationsärtzin meinte, sie würde sich schon melden, wenn was gravierendes sei (wir wohnen 130km entfernt und können nicht täglich dort sein)

LG und alles Gute für deinen Dad!
Chantay
#7
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Liebe Chantey,

nur um dich zu beruhigen, das Durchgangssydrom kann auch noch 5 Wochen noch sein.

LG
Denise
#8
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Hallo Pitchfork,
 
ich war Wochenlang nicht wirklich in der Realität und glaubte ich lebe auf meinem Schiff. Ich verlangte von meiner Tochter Seekarten aus der Karibik und das Steiner Fernglas. Wir wollten ja den Atlantik überqueren.
 
Meine Familie hielt mich für verrückt, die Seekarten aus der Karibik fanden sie nicht und brachten mir die Jugoslawische. Ich wunderte mich nur über meine Tochter, weil sie als Kapitän nicht die richtigen Karten auseinand halten konnte. Ich saß tagelang vor einer Zeitung und studierte die Wetterkarten, wegen Hurrycans.
 
Da war ich nicht mehr auf der Intensivstation.
 
Dass ich nicht mehr arbeiten konnte, realisierte ich erst nach 3-4 Monaten.
 
Es kann also noch etwas dauern, bis dein Vater ganz da ist. Das hat wirklich nichts mit Blödheit zu tun, man ist einfach in einer anderen Welt.
 
Ihr braucht jetzt nicht mehr zu hoffen, helft deinem Vater besser da raus zu finden. Um so schneller ist er in der Realität.
 
Liebe Grüße Manfred
#9
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War heute wieder bei meinem Vater ! Als ich ihn wieder fragte, ob er mich kennt, verneinte er wieder. Aber als ich ihm sagte, das er langsam machen soll beim atmen ( er ist jetzt schon seit 36h ohne Beatmungsgerät ) weil immer soviel Schleim durch die Lungenentzündung kommt und weil er sich immer so schnell aufregt, dann nickt er, das ers verstanden hat. wenn man ihn bittet, die Zunge rauszustrecken, dann macht er das auch. :D
Meint ihr, nacxh allem, was er jetzt schon mitgemacht hat und mit seinen 67 Jahren und vielen Krankheitsvorgeschichten, das er den Wille hat und deshalb schon "soweit" gekommen ist ??
#10
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Ich bin verunsichert ! Mein Vater versucht immer irgendwas zu sagen und versucht mit den Händen zu erklären ! Laut den Schwestern, versucht er auch immer Schläuchte und Kabel abzumachen ! Wenn die Physiotherapeutin kommt, würde er sie weg schubbsen und nicht mitmachen wollen. Wenn man ihm ein ein Bild von seinem Hund hinhält, weiß er einmal wer das ist und ein andermal nicht ! Er wirkt etwas aggressiv. Wir wissen auch nicht, ob er uns erkennt. Manchmal meint er ja, manchmal nein !
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