Die Probleme reissen nicht ab.
Nachdem mein Vater ja mitte August den schweren linksseitigen Schlaganfall hatte, mit dem ganzen Rattenschwanz von Stroke-Unit, Neurologie, Reha und Kurzzeitpflege kam jetzt ganz neu ein weiterer Faktor dazu.
Es lief eigentlich wieder ganz gut mit ihm, im Kopf soweit klar, er konnte sogar mit Gehilfen gehen...
Und auf einmal war es wie abgeschnitten, laufen ging fast garnicht mehr.
Kurz nach seinem Umzug vom Pflegewohnstift nach hause ging es wieder perRTW ins Krankenhaus (diesmal fibrige Harnwegsentzündung) und jetzt, keine vier Wochen später bekam er aus heiterem Himmel einen extremen Zitter und Krampfanfall, schwer und langanhaltend, war dann auch nicht mehr ansprechbar.
Also wieder mit Blaulicht ins Krankenhaus (4 Sanis und Notärztin).
Diagnose erstmal KEIN weiterer Schlaganfall sondern Epilepsie, hervorgerufen durch das vernarbte Hirngewebe.
Er ist im Moment in dem Zustand wie er kurz nach dem Schlag war, also bettlägerig, schlecht ansprechbar, schläft dauernd ein und hat alle paar Minuten einen kurzen Zitteranfall. Wenn das passiert wenn er wach ist sagt er entschuldigend "schon wieder, ich kann da garnichts machen".
Was ich aus dem Netz und mit den Arztgesprächen herausgefunden habe ist:
Erstmal stabilisierung, Medikamentengabe damit das Zittern/verkrampfen und die Anfälle überhaupt aufhören.
Dann zusehen welche (harmloseren) Mittel ausreichend wirken
Sollten die nicht reichen werden schwerere Mittel ausprobiert
Danach bleiben nur noch Epilepsieunterdrücker die die Atmung angreifen können bis zum erstickungstod
Was ich da jetzt über die ganzen Mittel und Nebenwirkungen gelesen habe frage ich mich was wir dann noch längerfristig von ihm haben, er hat eh Demenz und wenn diese Mittel dann noch Gedächnis, kognitive Fähigkeiten und Konzentration angreifen...
Der eine behandelnde Arzt sagte soweit wörtlich "Oberstes Ziel ist natürlich Anfallsfreiheit, wir hoffen dass wir das mit einem Mittel erreichen, sonst müssen wir zwei nehmen aber das ist nur die schlechtere Lösung."
Ich war sehr erstaunt als der Arzt sagte mein Vater könne vielleicht schon zum Wochenende nach Hause.
Hääh? Er liegt wie halbtot im Bett, hat dauernd neue Anfälle, und soll 48 std später nach Hause???
Zumindest ist er nicht an irgendwas angeschlossen, hat nichtmal einen Dauertropf.
Und positiv/optimistisch gesehen tun die so als wenn er dann täglich ein, zwei Pillen nimmt und alles ist wieder gut...
Würd gern dran glauben, aber gestern beim Besuch sah mir das alles ganz anders aus.
So, hat da irgendjemand bereits erfahrungen mit dem Thema Epilepsie nach Schlaganfall?
Soll lt Auskunft von den Ärzten nicht selten oder ungewöhnlich sein.