#1
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Hallo Ihr Lieben, ersteinmall möchte ich mich für dieses tolle Forum bedanken. Ich lese seit dem Schlaganfall meiner Mutter (75) oft Eure tollen und geduldigen  Antworten. Also,  vor acht Wochen hatte meine Mutzter einen Schlaganfall in Ägypten und lag dort 10 Tage unversorgt im Krankenhaus. sie ist seitdem halbseitig links gelähmt. Sie kam dann für acht Wochen in die Reha und danach noch für sechs Wochen in die Kurzzeitpflege. In dieser turbulenten Zeit gestalteten wir  ihre Reihenhausscheibe behindertengerecht (Treppenlifter etc.) um und organisierten eine polnische Kraft, da wir 250 km entfernt wohnen und sie gern wieder nach Hause wollte. Mein Problem ist nun, dass die polnische Kraft am 15. August eine Woche Urlaub hat. Meine Mutter will nicht, dass sie wiederkommt und besteht darauf, eine ambulante Pflege anzustellen. Obwohl sie kleine Fortschritte gemacht hat, ist sie aber nach wie vor ein Vollzeitpflegeall. Sie selbst ist davon überzeugt, dass sie bis dahin alles hinkriegen würde. Meine Mutter ist geistig durchaus  fit, aber in dieser Angelegenheit ist sie bockig wie ein Maulesel und verlangt von mir , dass ich der  polnischen  Kraft kündioge. Auf der einen Seite kann ich das nicht verantworten, auf der anderen Seite kann ich doch nicht über  ihre Zukunft bestimmen. Ins Heim will sie auf keinen Fall. Habt Ihr einen Tipp?

Herzliche Grüße Barbara

#2
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Hallo Barbara,
 
lass deine Mutter in der Woche, wo die Pflegerin Urlaub macht, alleine mit Pflegedienst versuchen. Ihr werdet sehen, ob sie dann zurecht kommt.
 
Für deine Mutter wäre es nicht schlecht, wenn sie Selbstständigkeit wiedererlangt.
 
Liebe Grüße Manfred
#3
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Hallo Barbara,
 
erkundige Dich bei der Diakonie in Eurer Gegend nach Haushaltshilfen in Verbindung mit Pflegkraft zum pflegen. Das Du zu bestimmeten Zeiten die Haushaltshilfe einsetzt, zu anderen die Pfegekraft.
 
 
Liebe Grüsse von Rüdi
 
 
 
:)
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »caveman« (06.07.2008, 11:42)
#4
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Hallo Ihr Lieben, vielen Dank für die Antworten. Die Idee von Manfred, es einfach ersteinmal für eine Woche zu versuchen, ist für mich sehr reizvoll und ich habe darüber nachgedacht. Vielleicht mit einer Haushaltshilfe, ist es nicht unmöglich. Das Problem ist nur, dass meine Mutter nach wie vor  sehr unstabil ist und ihre linke Seite zu wenig fokussiert. Sie kann nicht allein auf die Toilette und und auch nicht in den Treppenlifter. Ich habe da so ein Gefühl, als ob ich siedan kalte Wasser schmeissen würde. Aber vielleicht ist das ja auch nicht das Verkehrteste, zumal sie dies ja auch selber will. Nochmals herzlichen Dank und liebe Grüße Barbara

#5
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Hallo Barbara!
 
Ehrlich gesagt wäre es mir zu riskant, sie eine ganze Woche sich selbst zu überlassen. Sprich doch mit einem Pflegedienst und bitte diesen, evtl. 3 x täglich vorbeizuschauen - damit hast Du zwar nicht den ganzen Zeitraum abgedeckt, kannst aber sicher sein, dass sie "überwacht" wird und man ihr im Notfall hilft.
 
Eine andere Alternative wäre vielleicht jemand aus dem Bekanntenkreis Deiner Mutter, der "auf Abruf", also wenn sie irgendwelche Probleme hat, bereit stünde. Das würde allen Beteiligten ein gewisses Maß an Sicherheit geben.
 
Auch wenn Deine Ma bockig ist, solltest Du die Konsequenzen bedenken, die ein möglicher Sturz mit sich bringen könnte - das würdest Du Dir doch nie verzeihen... (mir ginge es zumindest so).
 
LG und alles Gute!
 
Babsie
 
PS: Hast Du mal mit Deiner Mutter gesprochen, warum sie so gegen die polnische Kraft ist? Stört es sie, einen fremden Menschen im Haus zu haben, oder kommt sie vielleicht einfach mit der Frau als Mensch nicht zurecht? Ich habe da inzwischen schon viele schlimme Geschichten drüber gehört und würde diesen Aspekt in der ganzen Diskussion auch nicht außer acht lassen...

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Babsie« (08.07.2008, 13:44)
#6
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hallo barbara,

es ist so dass angehörige oft dazu neigen den pflegefall micht das zutrauen was aber geht wenn man die zeit dazu gelasse bekommt.
 meistens dauern anderen dinge die man machen will zu lange und da greifen sie schnell mit zu.
das führt nicht nur dazu, dass man es später wieder erlernt, sondern auch zu verunsicherungen in bezug auf das verhalten sich etwas zuzutrauen.
 ich bin deshalb der meinung von manfred,dass ihr es versuchen solltet.
ein paar pannen sind dabei einzuplanen. wo gehobelt wird fallen späne.

margy

auch unter www.margy-plauen.de
#7
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Hallo Ihr Lieben1

Herzlichen Dank für Eure Antworten. Meine Mutter kommt gut mit der polnischen Kraf zurecht. Sie ist eine ganz liebe Frau und es hat bis jetzt auch alles super geklappt. Es ist nur so, dass meine Mutter das Gefühl hat, nicht weiter zu kommen, solange sie "in Watte gepackt" wird und wir aus Bequemlichkeit weiterhin darauf bestehen, dass diese Frau sie betreut.

Natürlich habe ich eine Heidenangst, dass ihr in dieser Woche oder auch später etwas passiert und ich mir das dann schwer verzeihen könnte. Sie bekommt jetzt so einen Alarmknopf, den sie um den Hals tragen kann. Außerdem werde ich mich um eine Pflegekraft und Haushaltshilfe kümmern. Leider kann ich gerade in dieser Woche aus beruflichen Gründen nicht zu ihr, sonst gäbe es dies Problem nicht.

Liebe Grüße Barbara

#8
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[quote]Zitat von margy
es ist so dass angehörige oft dazu neigen den pflegefall micht das zutrauen was aber geht wenn man die zeit dazu gelasse bekommt.
 meistens dauern anderen dinge die man machen will zu lange und da greifen sie schnell mit zu.[/quote]
Hallo zusammen,
 
mag sein. Es ist aber leider oft auch so, dass sich die Patienten mitunter mehr zutrauen, als sie können. Sehe ich an meiner Schwester, die hat auch ne Hemiparese nach Aneurysmablutung, so wie ich, es geht ihr aber körperlich/geistig/psychisch schlechter. Will unbedingt immer allein zur Toilette, obwohl sie das nicht mehr kann. D.h., sie stürzt mindestens einmal täglich und kommt nicht mehr hoch, hat sich dabei auch schon den Arm auf der gelähmten Seite gebrochen. Oder will sich was kochen und vergisst die Sachen auf dem Herd, bis alles kokelt...
Der Herd hat nach ein paar solchen Sachen jetzt einen "Geheimschalter", an den sie nicht rankommt, es gibt aber noch mehr solcher Sachen.
Ist also nicht ganz einfach, man muss schon gucken, was wirklich alleine geht.
 
LG Marianne
#9
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[quote]Es ist aber leider oft auch so, dass sich die Patienten mitunter mehr zutrauen, als sie können. [/quote]

Das sehe ich auch so, aber wie bringe ich es meinem geliebtem Partner nahe, dass er eben diese eine Sache nicht kann, ohne ihn zu verletzen?

Mit liebem Gruß
#10
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Hallo ihr Lieben,

möchte mich an dieser Stelle auch mit "einklinken", denn wie macht man es seinen Lieben klar, dass sie sich schon zuviel zutrauen, ohne sie zu verletzen?? Ich bin gerade mitten im Papierkram für die Zeit nach der Reha meiner Mama und es bleibt uns vorerst nur das Pflegeheim...
Nach kurzer Andeutung heute bei ihr, hat sie so arg geweint, dass ich auch nicht mehr anders konnte, außer mit heulen.... Wie bringt man das seinen Lieben schonend bei??

Liebe Grüße,
Biggi
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