#1
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Huhu Ihr Lieben,
 
wollte mal kurz über Papa berichten. Seit dem Klinikaufenthalt ist Papa teilnahmlos geworden. Er hat nur noch schlechte Laune und mag nicht mehr. Vorher hat er sich wenigstens mal gefreut, wenn man das Zimmer betreten hat und hat auf seiner Art&Weise gegrüßt. Aber das ist nicht mehr... I)
 
Ich kann ihn ja verstehen, wer will denn schon so leben? Ich würde es jedenfalls nicht wollen. Wenn ich nur noch auf andere angewiesen wäre (gewindelt, PEG-Sonde, Blasenkatheter, Hilfe beim Umdrehen etc.)
 
Er sitzt bzw. liegt nur noch traurig vor sich hin... oder er wird aggressiv (wieder häufiger). Die Versuche zu sprechen, die gibt es auch nicht mehr. Jetzt hört man ihn nur noch: "hm hm hm" sagen... teilweise schaut er einen gar nicht mehr an.
 
Man, das macht mich so traurig ihn so zu sehen. Meine Ma, die ihn ja daheim mit dem Pflegedienst pflegt, ist auch total verzweifelt - sie vermisst ihn (wie wir - seine Kinder) immer mehr....
 
Ich weiß, niemand kann hier was machen. Es ist halt seine Art damit umzugehen....
 
In zwei Wochen haben wir einen weiteren Termin mit dem Neurologen, mal sehen, was der meint. Wahrscheinlich wird die Dosis seiner Anti-Depressiva erhöht... Wenns hilft...
 
Sorry, musste diese Traurigkeit mal von der Seele schreiben...
 
Liebe und sonnige Grüße aus Frankfurt....
#2
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Unbekannt

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Hallo Bernadett.ja es ist schwer einen geliebten Menschen so teilnahmslos da liegen zu sehen--ich dachte bei euch hat sich alles ein wenig eingespielt--weiß nur zu gut wie es ist auf "andere"angewiesen zu sein--bin letztlich wegen meines Bandscheibenvorfalls in Erbach zur Akupunktur gewesen-habe das Auto abgeschlossen und wollte die paar Meter zur Praxis laufen--als ich mein Bein nicht mehr spürte bin ich hingefallen und :O2 Omas ;)stellten mich wieder auf!Alles Gute weiterhin wünscht der Twinspapa aus dem Odenwald auch unter www.stephan-beer.homepage.t-online.de
#3
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Unbekannt

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Hi Bernadette,
 
solche Schwankungen sind nicht einfach und ich bin der Meinung, daß Sie den Angehörigen mehr ausmachen als dem Betroffenen. Er nimmt es nicht so war, für Ihn ist es normales Verhalten. Nur Ihr solltet versuchen, herauszufinden auf was er reagiert. Meine Mutter hat nach dem ersten Sa nur gerufen max. 1 Std. Schlaf pro Nacht über 5 Wochen dann hat es sich gelegt, muß dazu sagen mit leichter Anti Depress. für die Nacht. Nach dem zweiten SA über Wochen nur gebrüllt und geschrien Tag und Nacht. Was ich geändert habe damit es aufhört, viel Besuch, viel raussetzten, event. auch Druck aufbauen, am Leben aktiv Teil nehmen auch mit schwerst Behinderung , ihr ganz einfach trotz Krankheit klar gemacht das es in ihrem Leben auch noch eine gewisse Ordnung gibt. Sie bekommt nur Nachts 15 Tropfen leichtes Anti Depress. Vielleicht kannst Du / Ihr ja etwas von dem was ich Dir geschrieben habe gebrauchen.
 
 
Viele Grüße von Rüdi
 
 
 
:)
#4
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Unbekannt

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Menno, ich habe gerade so fleissig getippt und dann war mein Text verschwunden...
 
Ich versuch es noch mal.
 
Danke an Beersche & Rüdi für Eure Antworten.
 
Ja, Beersche: Wir hatten die Situation tatsächlich soweit im Griff und alles hatte seinen Lauf (mit den üblichen täglichen Hindernissen). Aber im Großen u Ganzen hat alles ganz gut geklappt.
 
Die letzte Zeit war einfach zu anstrengend. Papa war ja wieder in der Klinik, dann war er zwar daheim aber wieder Krank. Das alles nimmt ihn natürlich mit. Aber seit dem ist Papa nur noch traurig. Er mag einen gar nicht mehr anschauen, seine Enkelkinder, die er so liebt, sind ebenfalls uninteressant. Er wird sogar manchmal richtig böse, wenn er nur ein Kind in seiner Nähe sieht (auch wenn das Kind wirklich ruhig ist und eigntlich Opa nur einen Kuss geben will). Nix macht ihm Freude. TV schauen mag er auch nciht.
 
Mama setzt Papa - dank Patientenlifter - auch in den Sessel im Wohnzimmer, damit wir alle zusammen TV schauen könne oder uns einfach unterhalten, Kaffee trinken etc. An schönen Tagen sitzt er mit Mama auf dem Balkon od. Mama versucht mit ihm spazieren zu gehen (auch das wird seltener - denn sobald es richtung Tür geht, macht er regelrecht einen Aufstand...etc.... Damit er am Leben teilhaben kann. Zum Essen sitzt er mit uns am Tisch (auch wenn er es da oft nicht aushält). Alles muss immer schnell gehen, sobald Papa satt ist, muss der Tisch gleich abgeräumt werden, sonst fliegen die Sachen... od. er haut dermassen auf dem Tisch, dass wir teilweise echt angst haben, dass er sich die Hand bricht (noch eine Sorge mehr...)
 
Naja... diese Phase wird auch vorüber gehen (hoffentlich bald)...aber schön ist es gar nicht ihn so zu sehen. In letzter Zeit ertrag ich es einfach nciht ihn so zu sehen... Mich nimmt das alles dermassen mit, dass ich auch ständig krank werde (vorher hatte ich, wenn überhaut 1 mal im Jahr eine Grippe) - nun habe ich ständig Fieber etc. Auch wenn ich versuche abzuschalten, irgendwas ist immer.
 
Solange ich auch die Betreuung habe, werde ich stets mit der Krankheit konfrontiert. (will nicht heißen, dass ich sie abgeben möchte, auch wenn es manchmal einfach too much ist...)
 
Danke fürs Zuhören, Ihr Lieben
 
Herzliche Grüße aus Frankfurt sendet Euch Eure z.Zt. kraftlose B.
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