Hallo Suse,
auch von mir herzlich willkommen im Forum! Ein Schlaganfall ist immer ein totaler Schock und da ist es schön, sich mit anderen Betroffenen austauschen zu können.
Ich finde es gut, dass in der Reha schon gleich aktiv mit Deinem Opa gearbeitet wird, auch wenn er noch nicht so fit ist. Wie meinst Du das eigentlich, dass er die Augen nicht auf hat? Er ist doch bei Bewußtsein, oder? Setzt man ihn trotzdem in den Rollstuhl? Reagiert Dein Opa denn auf Sprache, Berührungen?
Wenn er rechts gelähmt ist, könnte es sein, dass auch sein Sprachzentrum betroffen ist und er eine Aphasie hat. Versuche mal, mit ihm zu sprechen. Durch Drücken der linken Hand kann er ja oder nein ausdrücken, wenn er vielleicht nicht sprechen kann.
Lungenentzündungen, Mageninfektionen etc. sind leider keine Seltenheit in einem solchen Fall, da können viele hier ein Lied von singen... So eine Pilzinfektion hatte mein Vater auch, ging aber nach wenigen Wochen weg.
Der Schlaganfall ist ja noch nicht so lange her, da ist es nicht verwunderlich, dass die Besserungen noch auf sich warten lassen. Man braucht bei so etwas leider sehr viel Geduld, das Gehirn muss sich neu sortieren, Gehirnteile müssen neue Aufgaben erlernen (Bewegen der Gliedmaßen z.B.). Das dauert verständlicherweise, besonders bei älteren Menschen. Du wirst aber sehen, dass einiges auch "einfach so" wieder zurück kommt. Bei meinem Vater war das auch so, es braucht halt etwas Zeit.
Also nicht die Geduld verlieren! Sei so oft wie möglich bei Deinem Opa, damit er merkt, dass er nicht alleine ist (vielleicht versteht er ja noch gar nicht so richtig, was mit ihm passiert ist), bring ihm vielleicht Musik mit, die er mag, sprech mit ihm, lies ihm was vor....
Und lass Dich von den Ärzten informieren, was genau Sache ist. Z.b. Wie schwer der Schlaganfall war etc. Die erzählen nicht immer von alleine so viel (Zeitmangel), da muss man oft nachhaken.
Ansonsten müßt Ihr irgendwann anfangen zu überlegen, ob seine Wohnung umgebaut werden muss (wenn er im Rollstuhl bleibt), ob er überhaupt zu Hause wohnen kann (Ich will Dich jetzt nicht schocken, aber wenn er fürs Erste halbseitig gelähmt ist, stellt sich die Frage, ob er noch eine fite Frau hat, die sich um ihn kümmern kann, ob er zu einem der Kinder ziehen kann o.ä.), Pflegegeld beantragen etc. Aber das solltet Ihr langsam angehen. Erkundigt Euch in der Sozialstation der Reha mal, was man in welcher Reihenfolge machen sollte, die kennen sich da aus. Wenn Dein Opa nicht selbst Entscheidungen treffen kann z.Z. braucht Ihr auch einen gesetzlichen Betreuer (der medizinische, finanzielle Entscheidungen für ihn treffen darf). Bei meinem vater hat das einfach meine Mutter übernommen, aber das muss man beim Amtsgericht beantragen. Alles nerviger Papierkram...
Also, es kommt sicher einiges auf Euch zu, aber eins nach dem anderen...
Geb nicht den Mut auf, das Gehirn ist sehr flexibel und auch bei alten Menschen kann da noch sehr viel zurück kommen. Hängt halt davon ab, wie groß der SA war und wie motiviert Dein Opa bei den Therapien ist.
Ich drücke Euch die Daumen!
Viele Grüße
Ruth