Meine Mutter hat in der Klinik infolge einer Herzklappen-OP einen Schlaganfall erlitten und ist seitdem (seit 3 Wochen) in einem schweren Delir, reißt sich alle Nadeln raus etc. Außerdem kann sie nicht mehr sprechen. Nach anfänglicher Stroke-Unit liegt sie jetzt in der neurologischen Abteilung, wo ich sie bisher ca. 2x pro Woche in Ausnahmeregelung besuchen konnte. Sie sieht wirklich erbärmlich aus, wundgescheuert und niemand hat wirklich Zeit, sie lange zu füttern, denn sie hat Schluckstörungen. Sie wird nur ruhig und hat ein paar aufmerksame Momente, wenn ich da bin, sie massiere, ihr gut zurede. Nur ich konnte mir immer über 20-30 min Zeit nehmen und meiner Mutter Brei oder Ähnliches einflößen. Nun hat die Neurologie einen neuen Chefarzt bekommen, der als erste Amtshandlung sozusagen die Ausnahmebesuche verbietet. Ich habe im Sekretariat um ein Gespräch mit dem Chefarzt gebeten, zu dem es hoffentlich morgen kommt. Aber welche Chancen habe ich? Ich bin auch die gesetzliche Betreuerin meiner Mutter und muss eigentlich nach dem Rechten schauen, auch im Hinblick auf die Frühreha, die sich angeblich anschließen soll. Versteht mich nicht falsch: ich bin zum Wohle der Patienten für Besuchsbeschränkungen, bin selbst 3-fach geimpft und mache immer vor Klinikbesuch den obgligatorischen Schnelltest. Im Gebäude FFP2-Maske die ganze Zeit. Aber wie soll ich meine Mutter aus diesem Zustand wieder herausholen, wenn ich sie nicht sprechen (telefonisch geht ja nicht) und sehen kann? Ich könnte die Wände hochgehen.