#1
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Ihr lieben Foris,
heut versuche ich es wieder einmal etwas ins Forum zu schreiben. Meine letzten Beiträge wurden leider nicht übernommen.
Nochmals zur Situation.
Meine 58-jährige Schwester hatte vor 2 wochen einen Schlaganfall. Die Ärzte diagnostizierten einen Mediainfarkt links mit globaler Aphasie.
Nun besuchte ich sie 2 x die Woche im KH und es hat sich nur dahingehend gebessert, daß sie auf vieles reagiert. Nur mit Mimik oder vereinbarten Gesten wie Hand Drücken oder Augen auf und zu. Sie hat auch schon mehrfach versucht ein paar Laute hervorzubringen, aber leider kommt nur das wort "Ja" über ihre Lippen.
Ich hatte auch geschreiben, daß sie vorher einen Knöchelbruch hatte, der operiert werden mußte. Die Wunde heilt schlecht und ich bin sehr verunsichert, wie dieses weitergehen soll.
Heut habe ich nun von der Klinik erfahren, daß sie morgen in eine REHA verlegt wird.
Nun kann ich damit noch nichts anfangen weil es mir zu früh erscheint. Auch eine Aussage kann mir niemand geben wie lang so eine Maßnahme dauern wird. Sie sagten mir nur, daß erst einmal 2 Wochen genehmigt sind. Ich kann das nicht verstehen. Wie soll es dann weitergehen. Zur einer alleinigen Pflege bin ich nicht in der Lage, da ich auch krank bin. Wer hat Erfahrungen, wie lange eine Rehamaßnahme dauern kann. z.Z. bin ich nur hilflos. Ich möchte doch meiner Schwester helfen um ihr vielleicht doch ein normales Leben wieder zu ermöglichen. Die Behörden zeigen sich nicht informationsbereit, man wird also alleine gelassen.
Schreibt mir was ihr vielleicht für Erfahrungen in ähnlichen Situationen gemacht habt.
 
Liebe Grüße von Brigitte
#2
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Marta,

als aller erstes ruhig bleiben, es wird bei Deiner Schwester einiges noch zurückkommen.

Bei einem normalen Schlaganfall wird nach ca. 14 Tagen entlassen.

Wenn Deine Schwester in der Reha Fortschritte macht bin ich mir sicher das Sie auchverlängert bekommt max. 4 Wochen. Danach bekommst Du von heute auf morgen gesagt Sie kommt nach Hause.

Beantrage in der Reha beim Sozialendienst die Plegestufe und sämtliche Hilfsmittel die Deine Schwester brauch. Wenn die das nicht machen sollten, gehe zur zuständigen Diakonie und mache das mit denen. Bei der Diakonie kannst Du Dir auch alle Infos geben lassen für den den späteren Hausbesuch des MTK brauchst. Oder bestelle den Plegedienst der Kasse direkt in die Reha und lasse die das machen.

Setze dich mit dem zuständigen Versorgungsamt (Amt für soziale Angelegenheiten (Reha-Abteilung) in Verbindung, dürfte Koblenz sein und kläre ob Sie Deiner Schwester helfen. Die Erstaustattung besorge Dir über die Kasse alles andere über die.

Beantrage einen Schwerbehindertenausweiß denn Antrag übers Web runterladen oder beim Sozialamt anfordern. Später immer schön nachhacken sonst dauert es ewig.

Plege:

Frage Familie, Freunde und Nachbarn ob Sie helfen. Versuche auch einiges über denn Hausarzt zu machen wo Du dann den Sozialendienst einschalten kannst Wundpflege etc.

Lass Ihr Heilmittel verordnen Ergo, Logo, KG.
 
Viel Glück
#3
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Carmen

Gast

HalloMarta
auch mein Mann hatte im letzen Jahr im Mai mit 49 Jahren einen Schlaganfall bekommenEr Wurde auch gleich nach sieben Tagen direkt in die Reha verlegt.Ich weiß zwar nicht wo ihr wohnt aber die Schmider-Kliniken haben sich auf Schlaganfälle,Gehirnblutungen usw.spezialisiert und sind eine Chorophäe auf diesemGebiet ( Siehe Internet ).Er wurde rechtzeitig behandelt und kann seit Dezember wieder voll arbeiten wobei ich aber sagen daß wir dass wir noch Glück hatten und bei den ersten Ausfällen gleich in die Klinik gegangen sind ( 1000 m vom Haus entfernt )und nicht erst die Nacht abgewartet haben. Trotzdem war es für mich und meinem Mann ein sehr großer Schock gewesen.Mein Mann war insgesamt 9 Wochen in der Reha und anschließend konnte und durfte er noch die teilstationäre Reha in Stuttgart weitermachen gehört auch zur Schmider-Klinik vielleicht habt ihr auch eine gute Reha inder Nähe.Falls deine Schwester noch in der Klinik liegt setze dich mit der Sozialarbeiterin von der Klinik in Verbindung die kann dir auch helfen und Tipps geben.Mein Mann macht heute immer noch Ergo- und Physio 
therapieund er wird auch dieses Jahr noch eine Anschlußreha beantragen.
Stelle auch bitte einen Antrag auf Behinderung beim Versorgungsamt,weil das Datum der Antragstellung gilt falls er genehmigt wird.Das geht erst ohne Arztbericht weil dieser Antrag dauert bis zu 10 Wochen bis er bearbeitet wird und dann kannst du von der Reha einen Bericht für den Antrag holen. Wir haben es auch so gemacht und mein Mann hat den Behinderten-Ausweiß mit 50 % für immer bekommen.
 
Gruß Carmen
 
PS Die Reha so früh wie möglich anfangen eigentlich gleich in der Klinik da mit beginnen :Logopädie,Ergotherapie Physiotherapie Krankengymnastik
#4
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Unbekannt

Gelöscht

Danke für die Antworten. Heut ist meine Schwester nun in die Reha verlegt worden.
Die dortige Ärztin hat mich auch gleich angerufen, damit sie sich auch über die Vorgeschichte ein Bild machen konnte. Der sie im KH behandende Arzt hat Urlaub, so daß ihr damit einige Informationen fehlten.
Meine Schwester wäre über die Verlegung sehr froh gewesen. Sie reagiert ja auch auf Ansprache mit ja oder nein.
Auch bei den Hilfestellungen macht sie mit.
Die Ärztin sagte mir auch, daß sie schwerst betroffen ist und sie wohl ständig auf Pflege angewiesen sein wird.
Leider kann ich dies nicht zu Hause übernehmen, auch nicht mit Pflegestationen usw. Ich muß sie in ein Pflegeheim geben und kann nur hofffen, daß sich ihr Zustand dann noch verbessern wird um sie dann vielleicht doch wieder in Ihre Wohnung zu holen. Viel Hoffnung habe ich allerdings nicht. Sicher könnte man sagen, die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich habe jedoch keine Person, die mich unterstützen könnte. Meine Mutter ist 86 Jahre und meine Tochter ist alleinerziehend mit 2 Kindern und übt eine Vollbeschäftigung aus. Ich kann durch viele Bandscheibenvorfälle auch keine Pflege übernehmen, da ich stellenweise auch nicht laufen kann und dann auch auf Hilfe angewiesen bin. Bisher ging es bei mir immer gut, in der Perspektive habe auch ich die Prognose im Rollstuhl zu landen. Es ist schon alles bescheiden. wir hatten uns so auf noch schöne gemeinsame Jahre gefreut. Aber der liebe Gott will es wohl nicht so, er hat anderes mit uns vor.
Morgen gehe ich dann das 1. Mal in die REHA, mal sehen wie sie sich fühlt.
Bis mal wieder liebe Grüße von Brigitte 
#5
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Unbekannt

Gelöscht

Liebe Brigitte!

Euch hat es ja wirklich erwischt, das tut mir sehr leid zu hören.
Aber nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird, oder wie sagt man.... Die Reha wird normalerweise alle 3 Wochen verlängert oder eben abgebrochen. In dem Rythmus checken die Ärzte, ob noch signifikante Verbesserungen erwartet werden können. Das heißt aber natürlich nicht, dass danach keine Fortschritte mehr kommen! Manche Leute erzielen zu Hause sogar mehr Erfolge, weil sie sich wohl fühlen. Bei meinem Vater (60 beim SA) wurde alle 3 Wochen verlängert und er war etwa 4 Monate in der Reha. Das ist wohl aber schon relativ lang, haben die Pfleger damals gemeint. Aber ein paarmal Verlängerung wird Deine Schwester sicher auch kriegen, zumal wenn sie gut bei den Therapien mit macht. Achte darauf, dass sie genug Therapien bekommt, nicht bloß eine am Tag oder so. Papa hatte damals volles Programm.
Meiner Mutter haben sie auch erst gesagt, sie schafft das nie zu Hause. Aber mein Vater ist wieder recht fidel (kann aber auch nicht sprechen) und kann sehr gut mithelfen, wenn es ums Umsetzen z.B. vom Rollstuhl ins Bett oder so geht. Dabei wird der Rücken meiner Mutter nicht so doll beansprucht - aber sie hat auch keine Bandscheibenprobleme. Jedenfalls wenn der Pflegedienst die morgendliche Wäsche etc. übernimmt, ist es u.U. gar nicht sooo anstrengend. Kommt halt drauf an, was Deine Schwester noch alles wieder erlernt in der Reha.
Mit uns hat man in der Reha auch so eine Art "Pflegetraining" gemacht, d.h. wie helfe ich möglichst effizient und rückenschonend jemandem vom Rollstuhl auf die Toilette oder so. Vielleicht kannst Du sowas auch machen und mal testen, ob Du es schaffen kannst oder nicht.
Allerdings finde ich, Du mußt kein schlechtes Gewissen haben, wenn Du sie nicht aufnimmst. Wenn Du es körperlich nicht kannst, dann mußt Du zunächst mal drauf achten, dass Du selber gesund bleibst. Bin mir sicher, Du würdest Deine Schwester oft im Pflegeheim besuchen kommen 🙂
Drücke Euch die Daumen, liebe Grüße
Ruth

PS das Leben kann so grausam sein... Meine Eltern hatten sich auch auf die gemeinsame Rente gefreut und dann das....! seufz....

#6
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Unbekannt

Gelöscht

Liebe Brigitte,
 
auch ich möchte dir gerne Mut machen. Meine Schwester(49) hatte im Juli 07 einen schweren Reitunfall. Schwerste Hirnverletzungen, Hirnblutung, Entdeckelung, Schlaganfall, Aphasie. Es schien auch für uns alles so Auswegslos. Ich war auch sehr sehr verzweifelt, denn ich konnte und wollte mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass meine Schwester in ein Pflegeheim kommt.
 
Meine Schwester ist heute noch in der Reha nur in einer anderen. Sie war drei Monate 100 KM von uns entfernt. Diese Reha war wie eine Aufbewahrungsstation und man hatte sie dort sehr schnell abgeschrieben. Man hatte uns damals gesagt, "das gibt nichts mehr, suchen Sie einen geeigneten Pflegeplatz.........
 
Nun ist sie Heimatnah, es ist eine andere kleine Reha aber Pfleger, Ärzte und Therapeuten haben viel Zeit. Meine Schwester hat enorme Fortschritte geamacht. Was ich einfach nur sagen will ist, man darf nicht alles glauben was man so aufgetischt bekommt. Wichtig ist, dass deine Schwester immer wieder neu motiviert wird, dass sie auch die Anwendungen und Therapien mitmacht. Das ist sehr, sehr wichtig. Es wird nach einem bestimmten Punktesystem bewertet.
 
Ich drück euch die Daumen.
 
Liebe Grüße
 
Sabine
#7
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Unbekannt

Gelöscht

Vielen Dank für eure Antworten,
gestern  warten wir in der REHA in der meine Schweste seit 2 Tagen war. Das Problem war noch ihr nicht heilender operierter Fuß. Nach unseren Besuch fand ein Konsil mit einem Unfallarzt statt und der hat angewiesen, daß sie wieder zurückverlegt wird in die Klinik in der sie operiert wurde. Nun ist sie seit gestern Abend wieder in unserem KH, ist auch schon operiert, d.h. die Platte ist entfernt worden. Nach Aussage des Chefarztes ist dieses Metallstück immer ein Keimträger, wenn es sich um eine offene Wunde handelt. Nun hoffen sie, daß die Wunde zuheilt. Ich habe sie heut auch 2 x mal besucht und wir kommen ganz gut klar. Sie will auch immer etwas sagen aber das ist noch nicht möglich, ja und nein und das ist, sagt sie mehr nicht. Ich werde mit ihr auch sprechen üben, denn ich glaube,daß sie das auch möchte. Heut bin ich nach dem Dienst noch mal dortgewesen und da wollte ich ihr nur eine gute Nacht wünschen. Da hat sie mich wieder zurück auf den Stuhl gedrückt, daß ich noch ein bischen bleibe.
Ich freue mich schon, daß sie eigentlich alles versteht.
In die Reha kommt sie dann, wenn die Wunde weitgehend verheilt ist. Sicher ist die Krankengymnastik in KH nicht effektiv aber sie werden sie auch mobilisieren. Ich werde am Ball bleiben.
Auch ich habe festgestellt, daß man sehr schnell abgeschoben wird. Man darf sich nichts gefallen lassen.
Ich möchte doch auch, daß sie wenigstens weitgehend selbständig wird. Das sie für immer meine Hilfe brauchen wird,  glaube ich schon aber damit kann ich ganz gut leben.
Jetzt bin ich erst einmal optimistischer und bete, daß sich alles weiter bessern wird.
 
#8
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Brigitte,
 
geh in die Sozialstation in der Klinik und erkläre dein Problem, die helfen im Allgemeinen gut weiter.
 
Liebe Grüße Manfred
#9
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Manfred,
 
Ich habe schon einen Gesprächstermin mit der Sozialarbeiterin der Klinik. Es ist eben Wochenende und da passiert nichts. Mal sehen wie es am Montag aussieht, vielleicht kann ich dann einiges klären.
 
Schönes 'wochenende und liebe Grüße allen die mir geantwortet haben.
 
Eure Brigitte
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