#1
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Emyra

Gast

Hallo,
 
ich war auf der Suche nach Antworten im WWW und bin auf dieses Forum gestossen. Mein Schwiegervater hatte am Samstag morgen (oder auch schon in der Nacht von Freitag auf Samstag) einen Schlaganfall. Er wurde mit der Stufe 3 bewertet was auch immer das heißt. Nun liegt er auf der Intensivstation ist halbseitig gelähmt und was besonders seltsam ist (auch für die Ärtzte) er bekommt seine Augen nichtmehr auf. Ein wenig Sprechen kann er. Er ist völlig verwirrt und glaubt manchmal er wäre noch zu Hause. Für die Familie, meinem Mann, meiner Schwiegermutter, meinen Schwägerinnen und mir ist das natürlich ein großer Schock gewesen. Wir alle fühlen uns so hilflos vor allem weil wir gar nicht wissen wie es weiter geht. Nun hat er auch noch Fieber bekommen was uns zusätzlich beunruhigt. Ich weiß uns kann keiner auf diesem Weg sagen wie es weiter geht aber vielleicht könnt ihr uns aus eurer Erfahrung berichten. Kennt einer jemandem mit einem Schlaganfall der seine Augen nicht mehr öffnen konnte? Wie ist das mit der Lähmung, besteht da Hoffnung das es wieder besser wird? Ist es normal das er Fieber bekommen hat? Meine Schwiegermutter ist nervlich völlig am Ende, ich meine sie bräuchte psychologische Unterstützung. Bekommt man die in dem Fall als naher Angehöriger? Wie gesagt es ist alles noch sehr frisch aber diese Ungewissheit macht uns zu schaffen. Die Ärtzte sind sehr Verhalten mit ihren Äußerungen und sagen wir müssen Geduld haben. Sicher, das verstehen wir, trotzdem sind aber so viele Fragen ungeklärt die einem den Kopf zerbrechen. Was z.B. bedeutet Stufe 3 bei einem Schlaganfall? Wie groß sind in dem Fall die Chancen das er wieder am Leben teilnehmen kann? Wie lange besteht Lebensgefahr? Wie ihr merkt sind wir völlig überfordert zumal meine Schwiegermutter sehr unselbstständig ist und immer mein Schwiegervater alles gemacht hat. Sie war zB noch nie bei der Bank und hat Geld abgeholt oder hat sich mit irgendwelchen finanziellen Dingen beschäftigt.
 
Bitte verzeiht mir das ich hier so reinplatze. Vielleicht kann mir jemand von seinen Erfahrungen erzählen und und ein paar Fragen beantworten.
 
Ich danke schon mal im Vorraus!!!!!
#2
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Unbekannt

Gelöscht

hallo,
hier braucht sich niemand zu entschuldigen. wir waren alle zum ersten mal hier.
willkommen im forum. wir sind hier um von unseren erfahrungen mit unserer krankheit etwas abzugeben.
 ich kann zum schlaganfall nicht alzuvien sagen, aber bei den ärzten ist dein schwiegervater bestimmt am besten aufgehoben.eure fanilie müsste sich wenn ich dich richtig interpretiere um die mutter kümmern. die angehörigen haben nach meinen erfahrungen die meisten probleme mit einem schlaganfall.
kein schlaganfall gleicht dem anderen ganz genau. ich wünsche dir und deinem schwiegervater kraft, mut und glück.
margy

margy hat seine geschichte aufgeschrieben unter www.margy-plauen.de
#3
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Emyra!
 
Erst einmal herzlich willkommen hier. Hier im Forum wirst Du viele Antworten auf Deine Fragen bekommen.
Klar, ihr seid alle mit der Situation total überfordert, weil sie Euch völlig überraschend getroffen hat.
 
Dein Schwiegervater ist, so denke ich , erst einmal in guten Händen und wird gut versorgt.
Die Ärzte haben Sprechstunden. Vereinbart einen Termin und schreibt Euch Eure Fragen auf, denn
 
erfahrungsgemäß vergisst man bei so einem Termin vor Nervosität die Hälfte.
Da ich selber Ehefrau eines Betroffenen bin, und auch von einer Sekunde auf die andere völlig alleine
 
da stand, kann ich Euch nur nahelegen, Euch gut um die Schwiegermutter zu kümmern, vor allem, wenn
sie so unselbstständig ist, wie Du erwähntest. Es ist für einen Ehepartner die absolute Hölle, wenn die
 
bessere Hälfte von einer Sekunde auf die andere nicht mehr da ist und man von allen Dingen wie Bank, Versicherungen etc. absolut keinen Plan hat.
 
Vielleicht ist es möglich, dass ihr Aufgaben untereinander aufteilt, also z.B. begleitet einer sie ins Krankenhaus,
während ein anderer die Dinge wie Bank etc. mit ihr erledigt. Zeigt ihr die Dinge, damit sie sie erlernt, denn
 
sie wird noch eine lange Zeit auf sich alleine gestellt sein.
 
Ich wünsche Euch alles Gute und viel Kraft für den langen Weg, der vor Euch liegt.
 
LG Steffi

Wir sind nur zu Besuch auf dieser Welt, also machen wir das Beste draus.....

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Elfenwiese« (28.01.2008, 15:42)
#4
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Emrya :)sei erst mal Willkommen.das ist im ersten Moment ein großer Schock für euch--als mich damals mit 29 Jahren ein Hirnschlag ;(heimsuchte dachte ich auch wie soll es jetzt mit einer Halbseitenlähmung jetzt weitergehen--aber mit der Zeit Gewinnst Du ein wenig Routine mit der Krankheit umzugehen-sicher braucht ihr jetzt viel Geduld bis sich wieder ein wenig Besserung einstellt-bei mir ist es jetzt 8 Jahre her wie mir ein Anorysma im Kopf platzte-heute fahre ich sogar mit einer Halbseitenlähmung wieder Auto und bin auch noch 2mal Ehrenamtlich unterwegs.Grüsse vom Twinspapa ;) auch unter www.stephan-beer.homepage.t-online.de
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »beersche« (28.01.2008, 16:33)
#5
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Michi

Gast

Hallo Emyra,

also ein bischen Fieber ist egal da brauchst du dir keine Sorgen machen. Das die Halbseitenlähmung wieder weniger bzw. ganz weg geht ist durchaus möglich i.d.r. je länger seit dem SA die Lähmung noch besteht desto geringer die Chancen. Bei meiner Mutti hatt es rd. 6 Wochen gedauert(ziemlich lang). Also zum jetztigen Zeitpunkt besteht auf jeden Fall berechtigte Hoffnung. Statistiken zu Überlebenschancen etc. würd ich mir nicht antun, da wie schon gesagt jeder SA einzigartig ist. Aber wenn die Ärzte von Geduld und nicht von geringen Überlebenschancen sprechen ist das schonmal positiv finde ich. 

Kann er denn sehen wenn mann ihm die Augen öffnet ?

Gruß,Michi
#6
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Emyra

Gast

Hallo,
 
erstmal vielen Dank für die lieben Worte von euch!!!!! Ich weiß ja das wir Geduld haben müssen, aber man möchte sich so gerne an jeden Strohhalm klammmern und sei es nur positive Erfahrungsberichte von andern Fällen. Gestern wurde mein Schwiegervater kurz aufgesetzt. Reflexartig öffnete er das linke Auge aber nur ein kleines bisschen. Das andere blieb zu. Ob er was sieht können wir noch nicht sagen. Er äußert sich noch nicht dazu. Meine Schwägerin nahm seine linke Hand und hatte das Gefühl das etwas mehr Spannung drin war und sie nicht ganz so schlaff runter hing. Es war so ein Gefühl wie gesagt. Da er sich Verschluckt hat und etwas in die Luftröhre gekommen ist hat er nun eine Magensonde bekommen weil es sich entzündet hat. Sein Fieber ist schon etwas runter gegangen. Also insgesamt ist sein Zustand ein kleines bisschen besser geworden. Wir hoffen das er bald die Intensivstation verlassen kann, das wäre der erste große Schritt.
 
Ich wünsche euch allen einen schönen Tag!
 
lg Sandra
#7
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Sandra!
 
Ich wünsche Euch auch alles Gute: ich hatte die Situation mit beiden Eltern. Wir wußten auch wochenlang nicht, wie es weitergeht, 3 Montate Intensivstation usw. Eines habe ich gelernt: es gibt immer wieder Komplikationen, es geht aber meist auch immer wieder ein Stückchen weiter. Meine Eltern konnten anfänglich auch fast nichts mehr. Mein Vater hat erst gar nicht gesprochen, nach 1,5 Jahren spricht er wieder normal. Er hat sich erst gar nicht bewegt, jetzt wieder ein wenig. Leider wird Dir keiner zuverlässig sagen können, wie sich die Situation entwickelt. Fieber hatten meine Eltern auch ständig auf der Intensiv. Ich kann mich gut in Eure Lage hinein versetzen. Man muss auf jeden Fall Geduld haben. Ihr könnt Euch jetzt auch nur von Tag zu Tag und von Ast zu Ast bewegen - so meine Erfahrung. Es sind so viele Faktoren, die den Fortgang beeinflussen können. Wichtig ist, dass der Betroffene Menschen bei sich hat, die ihm das Gefühl geben, nicht allein zu sein. Und es schadet auch nicht, weitere medizinische Schritte kritisch zu hinterfragen und sich selbst über mögliche Rehamaßnahmen zu informieren und entsprechende Gedanken/ Wünsche bei den Ärzten zu äußern. Die Erreichbarkeit der Reha und mögliche Übernachtungsmöglichkeiten für die Familie können auch wichtig sein. Die Patienten werden nämlich recht schnell an Rehas weiterüberwiesen, oftmals noch zu einem Zeitpunkt, wo Angehörige noch völlig überrumpelt sind von der Thematik. Ich drücke Euch von Herzen die Daumen! Beste Grüße, Kate  
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