#1
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Bei meiner besten Freundin wurde Ende März nach einem eingerissenen Blutgefäss ein Aneurysma festgestellt. Bei dem Versuch es zu coilen riss es und es kam zu einer akuten Einblutung und einer Not-OP in der ein großer Teil ihrer Schädeldecke entnommen werden musste. Sie wurde ins künstliche Koma gelegt und wir bangten aufgrund der sehr schlechten Prognosen einige Tage um ihr Lebe. Nach 1 1/2 Wochen wurde sie aus der Narkose geholt und nun kam es jeden Tag zu neuen Fortschritten, was einem riesigen Wunder glich, weil es so schnell bergauf ging. Sie konnte relativ schnell wieder sprechen und essen und es blieb kein kognitiver Schaden zurück. Jedoch war ihre linke Seite schlaff. In der Reha in Gerlingen machte sie dann langsame Gehversuche. Der Transfer vom Rollstuhl aufs WC und ins Bett gelang ihr allein. Leider wurde sie dort mit Therapien überschüttet, so dass sie wohl überfordert war. Anfang Juni wurde sie zu ihren Eltern nach Hause entlassen, bis zur OP in der ihr die Schädeldecke wieder eingesetzt wird, da sie zu dieser Zeit keine Fortschritte mehr machte. Bei ihren Eltern bekam sie dann immer häufiger im linken Arm Krämpfe. Jetzt ist sie wieder im Krankenhaus weil die Krämpfe so stark wurden so dass sie extreme Schmerzen hat. Hattet ihr auch so schlimme Krämpfe, bzw. kennt ihr euch damit aus?
Ich würde ihr so gern helfen und kann es leider nicht.

Freu mich über jede Antwort
Grüße keki81
#2
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Unbekannt

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Hallo Keki,
 
 ja, diese Schüttelkrämpfe kenne ich. Die sind ähnlich eines epileptischen Anfalls und werden Klonus genannt.
 
Es gibt Medikamente dagegen, die aber alle nicht wirklich helfen. Bei mir löste schon ein Gähnen, oder Husten diesen Krampfanfall aus.
 
Am schlimmsten war es im Bein, wenn ich mit dem Vorfuß den Boden berührte,das hat mich oft zum Sturz gebracht und das gehen lernen enorm erschwerte.
 
Erst eine Therapeutin, die zu mir ins Haus kommt, hat mich davon befreit, in dem ich mich richtig bewege.
 
Liebe Grüße Manfred
#3
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Unbekannt

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Hallo Manfred!

Danke dass Du so schnell geantwortet hast. Meine Freundin bekommt Loiresal. Zuerst hat sie es sehr niedrig dosiert bekommen und dann wurde es erhöht. Jetzt sind ihre Schmerzen so stark dass sie weder Essen, trinken noch reden kann. Im Krankenhaus wurde per CT geschaut ob es Veränderungen am Gehirn gab. Dies war aber nicht so. Nun wird sie dort eingestellt. Aber eigentlich wäre es so wichtig dass sie weiter therapiert wird aber sie wird gerade so von ihren Schmerzen beherrscht, so dass es gar nicht möglich ist.
Es ist so schrecklich. Sie ist erst 27 und wurde Knall auf Fall aus ihrem Leben gerissen. Am Anfang lief es so gut ein Fortschritt nach dem anderen und jetzt...
Ich weiss man darf nicht zuviel erwarten aber ich habe Angst dass es nicht mehr besser wird.
Da sie ja auch noch auf die OP wartet in der ihr die Schädeldecke eingesetzt wird wohnt sie ja zur Zeit (wenn sie nicht im Krankenhaus ist)bei ihren Eltern. Das ist zwei Autostunden entfernt von mir. Ich versuche sie so oft wie möglich zu besuchen. Manchmal ist es dann wie früher und wir labern und lachen und dann wieder starrt sie vor sich hin. Sie spricht auch nicht wirklich über ihre jetztige Situation und ihre Ängste und ich warte immer drauf weil ich denke dass muss ein ja fast zersprengen. Aber vielleicht ist es ja auch ein Selbstschutz. Ich weiss dann auch immer nicht wieviel ich in die Richtung sagen darf und wann es nicht gut wäre für sie. Auch wenn ich ihr von unserem Freundeskreis erzähle und was wir machen, weiss ich nicht ob es gut ist. Einerseits bleibt sie dadurch doch ein Teil davon, es könnte auch als Ansporn wirken aber auf der anderen Seite könnte es ihre Situation vor Augen führen und ihr zeigen dass es bei ihr noch lange dauern wird bis sie jemals wieder auch diese Dinge erleben kann.

Du siehst ich bin ziemlich verzweifelt und hätte noch soviel zu erzählen.
Aber ich möchte Dich nicht überstrapazieren.

Grüßle keki

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »keki81« (31.07.2007, 17:21)
#4
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Gelöscht

Hallo Keki,
 
klar, deine Freundin hat Angst zu stürzen und macht deshalb falsche Bewegungen. Das führt zu Schmerzen. Die offene Schädeldecke trägt natürlich dazu bei, dass sie Angst vor Stürzen hat.
 
Wartet bis die Reimplantation verheilt ist, dann gehe mit ihr auf die Schmerzambulanz, denn mit Schmerzen sollte man keine Therapie machen.
 
Erst wennSie das alles im Griff hat, wird sie einen Therapeuten brauchen, der auf ihre genaue Bewegung achtet.
 
So bekommt sie den Klonus und die Schmerzen in den Griff.
 
Ich habe darüber ein Buch geschrieben. Wenn Du mir ein Mail schickst, mit deiner Anschrift, dann schicke ich dir das Buch. Deine Freundin wird davon profitieren.
 
manfred.trading@aon.at
 
Liebe Grüße Manfred
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