#1
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TinaB

Gast

Hallöchen alle zusammen,
Eine Woche nach der Schädeldecken OP ,die wirklich super verlaufen ist, (mein "kleiner" Bruder sieht wieder richtig fesch aus) wurde heute der Antrag auf die Reha vom Sozialen Dienst bei der Krankenkasse gestellt. Wie es scheint hat er Glück mit der Reha.
Nun kommt aber die nächst Hürde auf uns zu. Auf Anraten des Pychologen in der letzten Reha soll mein Bruder(30 Jahre) danach in eine Behinderteneinrichtung für Körperbehinderte mit Behindertenwerkstatt. Da mein Bruder alleinstehend ist, er lebt zwar im Haus meiner Eltern für die die Situation natürlich sehr schwer ist, bleibt ihm wohl nur das Heim. Der Psychologe meint wir währen mit der Pflege (Linksseitig gelähmt, gehen klappt schon) völlig überfordet, da mein Bruder einen geregelten Tagesablauf und viel Beschäftigung benötigt. Er ist natürlich in seinem Alter sehr aktiv und will noch einiges erleben. Der Psychologe setzt uns ganz schön unter Druck und hat auch schon eine Einrichtung ausgewählt.
Wir haben uns diese Einrichtung auch in der vorletzten Woche angesehen. Sie wurde natülich hochgelobt. Trotzdem habe ich das Gefühl  als würde ich meinen Bruder irgendwie ausliefern. Es ist natürlich auch eine Finanzielle Überlegung, alle seine Ersparnisse währen natürlich futsch (Sozialfall)
So, nun meine Frage: Hat jemand schon Erfahrungen mit Behindertenheimen gemacht oder gibt es vielleicht noch andere Alternativen, vielleicht Wohngruppen oder so hier im Münsterland.
Vielen Dank für eure Bemühungen schon in Vorraus und viele, viele Grüße an Euch alle!  Tina
#2
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Unbekannt

Gelöscht

Liebe Tina!
Ich weiß nicht, ob das vergleichbar ist. Aber meine Mutter (51) hatte Ende Juli 2007 einen schweren Schlaganfall. Sie bekam dann drei Wochen Reha. Eine Rehaverlängerung wurde dann jedoch von der Krankenkasse abgelehnt. Meine Mutter ist jetzt in einem Pflegeheim für Schädel-Hirn-Geschädigte. Ich hatte erst große Probleme damit, weil ich Angst hatte, dass sie denkt, dass wir sie abschieben. Aber dem war nicht so. Sie ist geistig sehr fit und hat auch eingesehen, dass sie so nicht nach Hause kann (besonders, weil das Haus nicht Rollstuhl gerecht ist und sie alleine wohnt). In dem Heim wird sie aber nicht im Stich gelassen. Es finden viele Aktivitäten statt, die sich die Bewohner selbst aussuchen können. So gibt es zum Beispiel einen Chor, eine Kochgruppe, eine Kegelbahn etc. Aber das Tollste daran ist, dass es dort auch weiterhin Therapien gibt und auch einige Geräte, die die Angehörigen mit den Bewohnern ohne Hilfe machen können. Bin positiv überrascht.
Vielleicht ist so was ja auch eine Alternative für euch?! Dein Bruder ist zu jung, als dass er nicht mehr therapiert wird! Oder würde er auch in dem von dir genannten Heim therapiert werden?
Liebe Grüße und ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen!
Kati
#3
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Tina,
 
also ich würde die Behinderten- Werkstatt probieren, vielleicht gefällt es deinem Bruder ja dort und ich denke mit Gleichgesinnten, macht er auch Therapie.
 
Natürlich, wenn es die ganzen Ersparnisse auffrisst, probiert, ob ihr ihn tageweise da unterbringen könnt.
 
Ansonst habe ich mit meiner Therapeutin zu Hause die besten Fortschritte gemacht. Ich beschreibe die ganzen Therapien verständlich in meinem Buch und führe heute ein selbstständiges Leben.
 
Liebe Grüße Manfred
#4
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Unbekannt

Gelöscht

Hi Tina

Habt Ihr euch schon mal bei einem Pflegedienst erkundigt?Hier bei uns gibt es einen Pflegedienst der auch eine Tagesstätte hat,die Betroffenen werden morgens abgeholt und abends wieder nach Hause gebracht.Dort haben sie den ganzen Tag was um die Ohren.Meine Freundin bekomme ich weder in eine Behindertenwerkstatt noch in eine Tagesstätte sie übt jeden Tag schreiben ,laufen,sprechen usw.Wir schaffen das auch zu Hause und ich würde meinen Floh nie in ein Plegeheim geben.Wir zwei sind ganz alleine und haben weder von Verwandten noch von Freunden hilfe und kriegen das auch hin.Mir kommt es bald so vor als ob der Psychologe  Vorteile davon hat wenn ihr euren Bruder dort unterbringt.Mein Floh und ich halten zusammen und das solltet ihr auch machen.

Liebe Grüße Detlef und sein Floh

...die Hoffnung sirbt zuletzt,die Liebe nie!!!
#5
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Tina !
 
Mir drängt sich die Frage auf, ob der Psychologe Prämien für Heimbewohner-Vermittlung erhält ;)
 
Sicherlich ist die Pflege zu Hause nicht einfach und unter Umständen auch nicht ganztägig möglich, wenn die Familienangehörigen voll im Berufsleben stehen. Aber dafür gibt es ja Tageseinrichtungen, in denen junge Betroffene gefördert werden können.
 
Als ein 30-jähriger Patient kann Dein Bruder noch viele Fortschritte machen, daher würde sich bei mir erst  nochmals die Frage stellen, wie lange die neue Reha-Massnahme ( stationär ) ausgebaut werden kann, nachdem die OP gut verlaufen ist. Der Arzt in der Reha kann diese nach Absprache und bei guter Argumentation nochmals um einige Wochen verlängern, sofern sich weitere Erfolgsaussichten diagnostizieren lassen.
Mein Ex-Freund war knapp 30 Jahre, als er einen SA erlitt. Als er nach Hause kam, sass er noch im Rollstuhl und konnte nur kleinste Wege in der Wohnung laufen - heute führt er wieder selbstständig seinen Haushalt und fährt sein eigenes Auto ( mit Halbseitenlähmung ), kann gewisse Strecken zu Fuss laufen und versorgt sich selbst.
 
Holt Euch auf jeden Fall eine zweite Meinung bzw. lasst Euch über Alternativen zum Behindertenheim beraten und versucht nochmals eine Reha zu erhalten.Alles Gute.  
 
 
 
 

Liebe Grüsse, Jutta -------------* * * * * * * * *--------------- Ein gerader Weg erspart viele krumme Gedanken ( chinesisches Sprichwort )

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal bearbeitet, zuletzt von »kitty« (14.11.2007, 21:37)
#6
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Elli62

Gast

Hallo Tina,
schau doch mal unter www.tragkraft.de
 
Das ist eine Stiftung die Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen hilft!
Die Zielgruppe sind Betroffene zwischen 20 und 55 Jahren!
 
Vielleicht kann man dir dort weiterhelfen?!
 
Auf jeden Fall solltest du alle Möglichkeiten erkunden. Mit 30 Jahren besteht noch sooo viel Aussicht auf Besserung. Lasst euch nicht entmutigen!
 
Ich wünsche alles Gute für dich und deinen Bruder!
 
Liebe Grüße
ELLI
#7
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Unbekannt

Gelöscht

hallo tina,

schau doch mal bei      www.reha-bersenbruek.de

der link ist auch auf meiner page   www.zebingernlach.de.

zg

#8
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Tina,
 
ich schaue gerade auch danach, ob es für meinen Mann nicht besser währe, wenn er in einer
Behindertenwerkstatt arbeiten würde. Dort ist man voll und ganz auf die Problematiken der
Betroffenen eingestellt. Bei meiner Recherche bin ich auf folgende Einrichtung hier bei uns ganz in der Nähe
gestoßen www.wfaa.de . Schau dir das mal an, vielleicht gibt es soetwas auch bei Euch in der Nähe.Mich überzeugt das Konzept total, und der Mensch hat das Gefühl noch etwas wert zu sein.
Alles Gute für Deinen Bruder und für Euch
 
LG Steffi

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