#1
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Marko1974

Gast

Meine Oma (88) hatte am Samstag einen Schlaganfall.
Sie konnte sich bisher immer noch perfekt alleine versorgen und auch die täglichen Dinge wie einkaufen, Wohnung putzen, kochen etc. erledigen.
Mehrmals am Tag rief sie an. Einmal jedoch leider nicht. Wir haben uns aber nichts dabei gedacht, da wir mittags noch telefoniert hatten. Gegen Abend war nur noch ein Freizeichen zu hören. Als nach einer Stunde immer noch niemand ans Telefon ging, fuhren wir vorbei. Oma lag hinterm Schrank. Zitterte, blau angelaufen hatte sich auch noch übergeben. Wir riefen einen Notarzt. Leider kamen nur ein paar Sanitäter - die einen Oberschenkelhalsbruch diagnostizierten. Nach Einlieferung in die Uni-Klinik war die Diagnose Schlaganfall jedoch klar.
Oma hatte nur noch 35,6 Körpertemperatur, weil Sie von Mittags bis Abends auf dem Boden lag und sich nicht rühren konnte.
Sie bekam Infusionen.
Den rechten Arm kann Sie gar nicht bewegen, das rechte Bein auch nicht. Im Gesicht hängt aber nichts. Dort sieht sie ganz normal aus. Oma spricht leider nicht. Manchmal habe ich auch das Gefühl, dass sie die Umgebung nicht richtig wahrnimmt. Sie schaut dann apathisch irgendwohin.
Als ICH sie im Krankenhaus besucht habe, hat sie gelacht. Sie hat mich angefasst. Sie hat getrunken, wenn ich ihr etwas gegeben habe. Ich mag die Schnabeltasse nicht, daher hab ich ihr einen Strohhalm gegeben. Weiß nicht ob das gut war, denn wenn sie trinkt, dann trinkt sie hastig und verschluckt sich dann.
Mache ich den Fernseher an, starrt sie lange drauf und ist total weg.
Ich habe aber das Gefühl, sie versteht mich, denn wenn ich einen Witz mache lacht sie. Ganz normal, wie sie es immer gemacht hat.
Ich will Oma nicht aufgeben - ich glaube auch nicht, dass sie sich trotz des hohen Alters aufgeben will.
Ich will es morgen mal mit kleinen Bildtafeln versuchen, obwohl ich nicht glaube, dass es klappt.
Aber vielleicht ist ihr ja kalt oder sie hat Hunger, obwohl es keiner weiß.
Glaubt ihr, sie kann damit etwas anfangen?
Der Logopäde war einmal da. Ansonsten läuft nicht viel. Sie möchten gern eine Sonografie vom Herzen durch den Magen machen, um zu sehen ob dort ein Blutgerinsel ist.
Das ist Omas erster Schlaganfall. In der Virgeschichte hatte sie  schon 2 Mal Ausfälle, wo sie dann gefallen ist, aber 2 Sekunden später wieder ganz normal war.
Sie wird jetzt bald eine Reha bekommen. Schön ist, dass die Ärzte die Hoffnung wenigstens nicht aufgegeben haben.
Meine Eltern glauben nicht daran, dass sie wieder so wird wie vorher. Ich glaube aber, je mehr man sich mit ihr beschäftigt, desto schneller geht alles.
88 ist natürlich ein Alter......
Hat jemand ähnliche Erfahrungen?
Wäre schön, wenn mal jemand zurück schreibt!
 
Grüße!
Marko
 
#2
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simeon

Gast

Hallo Marko,
 
schön, dass Oma so einen Enkel hat. Meine Mutter hatte vor 14 Tagen einen Schlaganfall, wird in diesem Jahr auch 88 und kommt am Donnerstag in die Reha. Du machst alles richtig. Auf keinen Fall die Hoffnung aufgeben. Wenn Deine Oma in die Reha kommt, dann ist bestimmt "Potential" da, wie die Ärzte es so schön sagen.
 
Jeder Schlaganfall ist ein bisschen anders und jeder wird anders damit fertig und die Folgen sind entsprechend unterschiedlich. Im Forum liest Du oft den Satz: Nichts ist mehr wie war. Ich meine, da ist schon etwas dran.
 
So, jetzt muss ich zur Arbeit. Schreib einfach mal wieder iwe es Deiner Oma geht. Ich wünsche Deiner Oma und Dir viel Kraft für die kommende Zeit.
 
Liebe Grüße
Simeon
#3
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Unbekannt

Gelöscht

hallo,

ein schlaganfall, oder schlimmer eine hirnblutung kann menschen jedes alters treffen. und eins muss man sich vor augen halten, kein schlaganfall ist wie der andere. man darf die hoffnung nie aufgeben. mich hat es mit zweiundvierzig jahren erwischt und das so, dass es mit deiner oma nicht zu vergleichen ist. ich musste mein leben total umstellen und doch geht es irgendwie weiter. du und jeder der angehöriger eines betroffenen ist können jetzt erst mal positiv auf den betroffenen einwirken. lebensmut geben.
man muss den ärzten verrtauen. wenn ein logopäde dazugezogen ist kann sich deine  oma ja äussern.
der betroffene hat meiner meinung nach weniger probleme mit der krankheit. wenn ihr was weh tut oder wenn sie irgendwo kein gefühl hat kann sie  rs ja äussern. zumindestens laute kannn sie geben. sei dir sicher, deine oma bekommt mer miit als es den anschein hat.
ich wünsche viel glüch, duurchhaltewillen undfür die zukunft allus gute.

margy hat seine geschichte und mehr unter www.margy-plauen.de
#4
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo,
meine Oma hatte auch einen schlaganfall (72 jahre alt).Sie verhält sich ähnlich wie deine Oma nur das Sie spricht.Wie ist das mit dem Gedächtniss bei deiner Oma?Spricht sie wieder, kann sie sich an vergangenes erinnern?
Gruß tiegerjuel
#5
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Marko,
 
Du machst das schon richtig, nicht aufgeben und das mit der Bildertafel finde ich gut oder Ihr stellt nur geschlossene >Fragen auf die Sie mit ja und nein antworten kan, ja heißt einmal mit der linken Hand drücken Nein zweimal. Wird schon wieder, Deine Oma kann viel wieder lernen, ich selber habe mit 30 nochmal das laufen lernnen müssen, wenn es muß dann geht auch dieses. Versuche insbesondere mit Deiner Oma Sachen zu machen, die sie früher auch gerne gemacht hat,bloß abgeändert an Ihre Situation angepasst, dass Sie sieht auch jetzt ist das Leben lebenswert
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