#1
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chilli82

Gast

Hallo liebe Forumsmitglieder,

der Neurologe meiner Mutter war zum Hausbesuch und hat mir was zum Thema
Antidepressiva erläutert,was ich so nicht wusste und an dieser Stelle einfach mal weiter
geben möchte.

Es gibt wohl Studien darüber, dass Antidepressiva bei SA Patienten mehr bewirken als nur
eine Depression zu lindern.Sie regen im Hirn bestimmte Regionen an- so ein Effekt ist ja generell schonmal
gut- was den Heilungsprozess nach SA fördert indem Verbindungen von Nervenzellen, die unterbrochen worden sind, neu gebildet werden. Antidepressiva haben für SA Patienten also wohl weitreichendere positive Effekte als allein die  Heilung oder Linderung einer Depression.


lg
vicky
#2
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Gelöscht

Hallo Vicky,
 
ich dachte auch immer, dass Antidepressiva in einer anderen Hirnregion wirken und eben Glückshormone anregen.
Dass sie aber Neuronenbahnen im "geschädigten" Teil des Hirns bilden, oder beschleunigen, ist mir neu. Normalerweise machen das unsere grauen Hirnzellen von alleine und bei jedem Schritt den wir lernen, bilden sich Synapsen, solange bis man wieder gehen, oder was immer, wieder kann!!!
 
Wenn Antidepressiva den Prozess wirklich beschleunigen können, warum setzt man das dann nicht bei allen Patienten ein?
Das wäre eine Frage, die mich interessiert!!!
 
Du musst entschuldigen, ich bin ein Mensch der alles hinterfragt, aber das müsste mir der Neurologe genau erklären, bevor ich eine Chemiebombe schlucke.
 
Lies einmal genau den Beipacktext und frag noch einmal nach.
 
Wäre natürlich schön, wenn das wirklich so wäre.
 
Liebe Grüße Manfred

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal bearbeitet, zuletzt von »Manfred_Mader« (08.03.2008, 04:08)
#3
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo!
 
Unser Neurologe hat uns das auch gesagt.
 
Wir wollten Sie nämlich mal absetzen, aber der Doc meinte, wir sollten bei der kleinsten Dosis bleiben. Die Erfahrungen, die er in der Reha damit macht, wären gut.
 
LG Jutta
#4
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@chilli82
Antidepressiva können wirklich mehr!

Vorbetrachtung:
" Früher glaubte man, dass sich Lerninhalte in Eiweißen verschlüsseln, inzwischen weiß man, dass hierfür die Ausbildung und der Abbau von erregenden und hemmenden Synapsen genutzt wird.
Wesentliche Erkenntnisse stammen dabei aus der Forschung an der Meeresschnecke Aplysia. Der Nobelpreisträger Kendal löste bei der Schnecke immer wieder einen Schutzreflex aus, bis das Tier sich an den Reiz gewöhnt hatte und sein Verhalten änderte. Dieses einfache Lernverhalten des Tieres führte zu Veränderungen an den Synapsen. Wurde das Tier nur oberflächlich gereizt, war lediglich das Kurzzeitgedächtnis betroffen, bei stärkeren Provokationen bildete sich über Wochen eine Art Langzeitgedächtnis. Kandel geht davon aus, dass diese Prozesse auch bei höheren Tieren und im Menschen ablaufen. Zumindest bei Mäusen gelang der Nachweis.
Je mehr Synapsen benutzt werden um so schneller leiten sie die Signale weiter."

"Synaptische Plastizität ist damit die zellbiologische Grundlage von Lernen und Gedächtnis. Lernen wird so zu einer Substanzveränderung. Lernprozesse verstärken oder verdünnen also die synaptischen Kontakte zwischen den Zellen und lassen auf diese Weise bestimmte Netzwerke im Gehirn entstehen. Für die Entstehung einer Form von Kurzzeitgedächtnis spielt die Phosphorylierung in der Synapse eine wichtige Rolle. Für die Entstehung eines Langzeitgedächtnisses ist außerdem die Neubildung von Proteinen erforderlich, die u.a. dazu führen, daß sich Form und Funktion der Synapse ändern. Lernen, Gedächtnis, die Sprache und die Entwicklung der Persönlichkeit, haben eine ständige Neu-Verknüpfung synaptischer Verbindungen zur Grundlage. Die Funktion des Nervensystem wird durch eine komplexe sich ständig verändernde Architektur neuronaler Netzwerke bestimmt. Diese Komplexität entsteht durch die enorme dreidimensionale Verzweigtheit der einzelnen Neurone in der Entwicklung des Gehirns. Entscheidend ist dabei dass die Neurone zur rechten Zeit in die richtige Richtung wachsen und sich dort mit den richtigen zugehörigen Neuronen über Synapsen verbinden können. Es gibt entsprechend je nach Hirnregion ganz unterschiedliche Neurone mit ganz unterschiedlichen Verzweigungen (Dendriten und Axonen).

Neue Studien zeigen, dass exogen zugeführte Neurotrophine einen Antidepressiva- ähnlichen Effekt haben., Die Neurotrophinausschüttung ist umgekehrt unter der Gabe von Antidepressiva erhöht. Neurotrophine könnten so über Antidepressiva die Bildung und Stabilisierung von synaptischen Verbindungen bewirken.

Über diesen Mechanismus könnten Neurotrophine für den depressionslösenden und stimmungstabilisierenden Effekt der Medikamente verantwortlich sein. T. Saarelainen, P. Hendolin, G. Lucas, E. Koponen, M. Sairanen, E. MacDonald, K. Agerman, A. Haapasalo, H. Nawa, R. Aloyz, P. Ernfors, and E. Castren, Activation of the TrkB Neurotrophin Receptor Is Induced by Antidepressant Drugs and Is Required for Antidepressant-Induced Behavioral Effects, J. Neurosci., January 1, 2003; 23(1): 349 - 357. [Abstract] [Full Text] [PDF]

zum Artikel:
http://www.neuro24.de/synapse.htm

Dieser Beitrag wurde bereits 7 mal bearbeitet, zuletzt von »Tillman« (09.03.2008, 13:17)
#5
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Tillmann,
 
Danke für deine ausführliche Recherche über das interessante Thema.
 
Trotzdem, meine Frage, warum wird das nicht bei allen angewandt?
 
Liebe Grüße Manfred

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Manfred_Mader« (09.03.2008, 16:35)
#6
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Gelöscht

@Manfred
Lass mich mit einer Frage antworten.
Warum heilt sich ein Körper nicht selbst, obwohl er danach verlangt?
Warum sind Ärzte zum Heilen verpflichtet, aber tun es nicht?
Warum glauben nicht alle Menschen an ein Leben nach dem Tod?
Warum entscheidet ein Arzt so, ein anderer so, obwohl sie alle die gleiche Medizin studierten?
Warum ist das Stophantin in seiner Anwendung verboten, obwohl es so heilsam ist?
Warum tragen nicht alle einen Schal bei kaltem Wetter?
Warum gibt es Fragen, obwohl es keine Antwort darauf gibt?

Nun sind es doch ein paar mehr Fragen geworden, sorry.

http://www.svenlange.com/stuecke%20pdf/Mein%20Pate,%20der%20Tod.pdf



Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal bearbeitet, zuletzt von »Tillman« (09.03.2008, 19:04)
#7
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Unbekannt

Gelöscht

@Tillman
 
Stophantin dafür brauchst Du keinen Artzt, das kannst Du selbst anwenden. Wenn Dir die Ärtzte das verschreiben würden hätten wir mehr Arbeitslose. Es wird empfohlen in Verbindung mit den vorhandenen Medikamenten zu nehmen.
 
Muß Dir aber erlich sagen hatte auch denn Mut nicht es bisher anzuwenden. Habe das aber im KH mal denn Stationsarzt gefragt was denkst Du hat er geantwortet ???
 
Dir auf die anderen Fragen eine Anwort zu geben, da müßte ich jetzt nachdenken. :):):)
 
 
LG Rüdi
#8
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Gelöscht

hallo ihr, auch meine neurologen in der ersten reha haben gemeint, dass oft auch schom die motorik sich durch antidepressiva verbessert hat, nur deswegen habe ichmichbereiterklät welche zu nehmen, ob sich meine motorik dadurch verbessert hat oder durch die therapien, wer weiss das schon.
#9
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Gelöscht

@Hexe
 
meine Meinung ist, es sollte jeder selber für sich entscheiden ob es Ihm etwas gebracht hat oder nicht. Wenn ich ein Problem dem Artzt schildere was in die Richtung geht, bekomme ich es verschrieben. Wie viele Packungen wollt Ihr haben ist doch einfach so. Aber Nachschauen ob es andere Alternativen gibt macht keiner
es läuft ja die Zeit.
 
LG Rüdi
#10
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Gelöscht

Behandlung von Depressionen: Johanniskraut (Hypericum perforatum) hat sich in einer an der Universität Berlin durchgeführten Studie als zumindest gleichwertig mit einem viel verordneten Antidepressivum aus der Gruppe der Serotonin Wiederaufnahmehemmer erwiesen. An der im British Medical Journal publizierten Studie nahmen 251 Patienten teil, die unter leichten bis mittelschweren Depressionen litten.
Nach einer Einnahmedauer von sechs Wochen gaben rund 50% der Patienten die Johannikrautextrakt eingenommen hatten eine Besserung ihrer Depression zu Protokoll.
Bei dem synthetischen Medikament waren es nur rund 30%. Neben der besseren Wirkung zeigte sich beim Johanniskraut auch eine deutlich geringere Belastung der Patienten durch Nebenwirkungen. In der Vergangenheit hatte es Hinweise darauf gegeben, daß die zur Gruppe der Serotonin Wiederaufnahmehemmer gehörenden Stimmungsaufheller bei Kindern und Jugendlichen das Selbstmordrisiko erhöhen.
 
LG
 
Rüdi
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