
Amantadin ist ein Arzneistoff, der zur Behandlung der vom Influenza A Virus ausgelösten Virusgrippe geeignet ist. Amantadin kann in therapeutischer Dosis die Fieberdauer einer Grippeerkrankung des Virus-Typ-A um etwa einen Tag verkürzen. Auf Grund häufig auftretender Nebenwirkungen, wie z. B. Durchfall, Depression, epileptische Anfälle und peripherer Ödeme, wird dieses Medikament nur noch selten angewendet.
Amantadin wird auch in der Parkinson-Therapie eingesetzt. Es wirkt indirekt agonistisch an Dopamin-Rezeptoren im Gehirn (im Striatum) durch gesteigerte Dopaminfreisetzung sowie durch Hemmung der Dopamin-Wiederaufnahme in die präsynaptischen Nervenzellen . Außerdem wirkt es anticholinerg durch eine NMDA-Rezeptor-vermittelte Hemmung der Acetylcholin-Freisetzung. Es stellt sich laut Befürwortern des Mittels als bewegungs- und antriebsfördernd dar und ist nach ihrer Ansicht eine gute Ergänzung zu anderen Pharmaka (insbesondere L-Dopa) in der Behandlung.[1] Es ist das Mittel der Wahl in der sogenannten akinetischen Krise, einem lebensbedrohlichen Zustand mit einer Stunden bis Tage dauernden Bewegungsblockade, hohem Fieber und starkem Schwitzen. Vertreter der evidenzbasierten Medizin halten eine über Placebo hinausgehende, positive Wirkung bei Morbus Parkinson für unzureichend belegt. Meist wird Amantadin in fortgeschrittenen Stadien des Morbus Parkinson eingesetzt. Es sind mittlerweile zahlreiche generische Präparate auf dem Markt.