#1
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Hallo,
 
ich hatte in der Vergangenheit schon mehrfach über meine Schwester(49) berichtet. Sie hatte im Juli 07 einen schweren Reitunfall mit schlimmen Folgen ( Hirnblutung, Entdeckelung, Schlaganfall, Halbseitenlähmung)
 
Die Situation war von Anfang an äußerst schwierig, da es vom ersten Tag an Probleme mit ihrem Lebensgefährten gab. Es wurden Vorwürfe geäußert, dass die Tochter Schuld an der ganzen Situation hat. Unsere Besuche, waren nur Pflichtbesuche usw. usw. Die ganze Situation hat meine Schwester die ganze Zeit über sehr belastet, so dass sie uns bei jedem Besuch nach einer Stunde wieder weg geschickt hatte. Wir haben die Besuche auf den Vormittag verlegt, um nicht ihrem Lebenspartner über den Weg zu laufen. Leider wurde auch dies so ausgelegt, dass wir uns nicht den Tag versauen wollten und drum hätten wir so gehandelt.
 
Zwischenzeitlich stand auch das Thema Pflegeheim an. Mein fast Schwager hatte uns dann um einen Kredit gebeten, um die Option offen zu halten, einen Pflegeplatz freizuhalten. Wir hatten einen "Vorschlag" gemacht, ganz in unserer Nähe ein Pflegeheim anzuschauen, wußten jedoch nicht, dass in diesem Heim nur 80 Jährige Demente Menschen untergebracht sind.
Nun wird behauptet, wenn es nach unserer Familie gegangen wäre, hätten wir unsere Schwester dorthin abgeschoben, zu Demenzerkrankten. Ich bin wirklich Fassungslos, was in so einer schwierigen Situation passiert.
 
Nun ist meine Schwester zu Hause und das Ende vom Lied ist, dass ich nicht mehr kommen darf. Ich habe dem Lebensgefährten ein paar Worte zu dieser ganzen Situation gesagt . Leider hatte mein fast Schwager keinen Skrupel und hat meiner Schwester meine Email vorgelegt.Meine Schwester ist nun so beeinflusst von ihrem Lebensgefährten, dass sie mich auch nicht mehr sehen möchte. Wie kann man nur so gemein sein.
 
Ich liebe meine Schwester sehr, doch leider ist die Situation so, dass ich überhaupt keine Möglichkeit habe, die Dinge richtig zu stellen, da ich meine Schwester schonen möchte. Außerdem steht er immer dahinter wie ein Wächter im Gefängnis.
 
Ich habe meine Schwester so oft besucht, wie ich es konnte. Leider konnte ich nicht jeden Tag fahren wie ihr Lebensgefährte, da auch ich eine Verantwortung meiner Familie gegenüber habe. Aber kann man denn an Hand der Besuche die Zuneigung festmachen?
 
Es schmerzt wirklich sehr, was aus dieser schlimmen Situation gemacht wurde? Als würde es keine anderen Probleme geben. Nun grenzt man mich einfach ganz subtil aus.
 
Gruß
 
Sabine
#2
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hallo sabine
habe eben deinen artikel gelesen,bin schockiert.so wie dein fast schwager sich verhält ist doch wohl unnormal.was will er damit bezwecken.vielleicht solltest du doch mal versuchen ,kontakt zu deiner schwester aufzunehmen,wenn er arbeitet oder so.damit du alles klarstellen kannst.ich verstehe dich ,das macht einen total verrückt.
                                                                                       
                                                                       lg jörg
#3
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Hallo Sabine,
 
es ist schon eine verziegte Situation in der Ihr Euch befindet. Viele Möglichkeiten habt die nicht. Ihr könnt versuchen es in einem vernünftigen sachlichem Gespräch aus der Welt zu schaffen. Versucht einen Termin zu machen in der Hoffnung das keine Schmutzige Wäsche gewaschen wird. Dann wirst Du die jenige sein die alles schlucken muss , um die Schwester zu sehen. Da Deine Schwester aber nicht zu Dir hällt wird es schwer werden, eine venünftige Basis zu finden.
 
Das ganze über das Gericht zu machen und das Besuchsrecht dann einzuklagen, macht kein Sinn. Dann ist er erst recht angefressen und wenn Ihr auch gewinnt, wird er versuchen Euch immer wieder daran zu hindern und Euch Steine in den Weg legen. Was sehr einfach ist. Beim dem Weg braucht Ihr gute Nerven und einen guten Anwalt.
 
Oder Du nimmst es an wie es ist und wartest ab, was die Zeit bringt. In der Hoffnung das irgendwann die Vernunft siegt.
 
Viel Kraft !
 
Liebe Grüße von Rüdi
 
#4
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Hallo Sabine,
 
ich kenne deine Geschichte und du kennst meine Meinung.
Konntest du am Vormittag nicht klären, was dein fast Schwager vor hat?
 
In dieser Situation bleibt dir wahrscheinlich nichts anderes übrig, als dich zu distanzieren. Ich meine die Kraft die du dafür aufwendest, ist bei deiner Familie besser investiert.
 
Liebe Grüße Manfred
#5
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Hallo Sabine,
 
es ist schade, dass offensichtlich Verbitterung zu solch destruktiver Energie führt, statt diese dafür anzuwenden, gemeinsam an einem Strang zu ziehen.
 
An Deiner Stelle würde ich folgendes tun:
zum jetzigen Zeitpunkt kann man nichts erzwingen. Ich würde für mich selbst die Dinge schriftlich dokumentieren, noch mal reflektieren, was wann passiert ist und vielleicht auch warum. Dabei würde ich parallel überlegen, was Dein Fast-Schwager dazu bewegt, derartige Vorwürfe gegen Dich zu erheben und diese dann entsprechend relativieren. So ein Schriftstück könnte auch mal die Basis für einen Brief an Deine Schwester sein, die ihr vielleicht jemand Drittes übergibt, ohne dass ER danebensteht.
 
Als zweites würde ich mir überlegen, ob es Kontaktpersonen gibt, gemeinsame Bekannte. Diese beiläufig zum Gespräch bitten, ohne sie offensichtlich in einen Konflikt hineinzuziehen. Es kann manchmal schon helfen, wenn diese Leute bei einem Besuch bei Deiner Schwester sagen "Weißt Du, das hier ist für alle eine absolute Ausnahmesituation. Keiner hat im Vorfeld gelernt, damit umzugehen. Da kann es eben zu Mißverständnissen kommen. Wenn Du Deiner Schwester egal wärst, hätte sie sich direkt zurückgezogen und gar nichts gemacht. Wer aktiv ist, dem können auch vielleicht Fehler unterlaufen (unabhängig davon, ob Fehler gemacht wurden, aber manchmal muss man da halt Kreide fressen, wenn man zum Ziel kommen möchte). Aber es wäre doch schade, wenn ihr nicht versucht, aus der Zeit, die wir hier auf Erden noch haben, das Beste zu machen. Gegenseitige Schuldzuweisungen bringen Euch doch kein Stück weiter, im Gegenteil. Wir sind heute im Hier und Jetzt und müssen damit leben." So oder ähnlich könnte ich mir vorstellen, dass eine vernünftige dritte Person sprechen könnte.
 
Ich persönlich würde mich auch an den Hausarzt Deiner Schwester wenden, und wenn ich mir dort selbst einen Termin wegen allgemeiner Erschöpfung oder ähnliches geben lassen würde.... Dort würde ich nochmal kurz die Situation darstellen. Es gibt ja durchaus noch Mediziner, die sich auch für die psychosozialen Belange ihrer Patienten sorgen und kümmern. Zumindest kann es nichts schaden, wenn der betreuende Arzt die Verhältnisse kennt und ggf. auch mal einen beiläufigen Satz dazu sagt.
 
Wenn solche Versuche nicht fruchten, wirst Du ein wenig loslassen müssen. Zumindest brauchst Du Dir selbst dann nicht den Vorwurf zu machen, Dich nicht bemüht zu haben. Manchmal bringen solche Extrem-Ereignisse ganz eigene Dynamiken zu Tage, deren Entwicklung wir nicht immer aufhalten können.
 
Auf jeden Fall wünsche ich Dir, dass Du das nicht zu sehr an Dich herankommen läßt, es nützt niemandem, wenn es Dir auch noch schlecht geht!
 
In diesem Sinne sonnige Grüße von Kate 
#6
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Hallo Ihr Lieben,
 
ich danke euch für euren Zuspruch, was würde ich  nur ohne dieses Forum anfangen?
Wahrscheinlich, würde ich meinen Mann fast zu Tode quatschen....
 
@ Lieber Jörg,
ja du hast vollkommen recht, Momentan könnte ich wirklich fast verrückt werden, da meine Schwester nur knapp 20 Minuten  entfernt ist. Es ist wirklich zu weinen. Das habe ich heute und gestern ausgiebig gemacht. Die letzten Wochen konnte ich schon gar nicht mehr weinen, da war ich wie versteinert.
Ich hoffe mir geht es morgen wieder besser.
 
@ Lieber Cavemann
das Gespräch habe ich schon des öfteren gesucht. Ich habe so oft an seine Vernunft appeliert. Anfangs richtete sich seine Wut gegen die Tochter. Ich habe immer versucht zu vermitteln, evtl war das der Fehler(obwohl ich dies jederzeit wieder machen würde). Die Tochter meiner Schwester liegt mir auch sehr am Herzen.
 
Ich werde wohl wirklich abwarten müssen und darauf vertrauen, dass die Zeit es bringen wird.
 
@Lieber Manfred
ja wir kennen uns wirklich schon etwas länger. Wahnsinn wie die Zeit vergeht. Du warst mein erster " Strohhalm". Ich habe dein Buch gelesen und bekam wieder Hoffnung. Übrigens hat dein Buch , meine ganze Familie gelesen. Ich muss mich einfach mal bedanken, dass du immer wieder ausdauernd auf meine Problemchen eingehst. Natürlich auch einen Riesen Dank an alle hier die sich im Forum beteiligen. Dieses Forum war und ist sehr wichtig für mich.Auch wenn ich manchmal nur stiller Teilnehmer bin.
 
Manfred ich habe versucht die Dinge vormittags zu klären. Meine Schwester konnte oder wollte nicht folgen. Ich kann es leider nicht genau sagen. Oftmals hat sie uns ja wieder nach einer Stunde Heim geschickt. Der letzte Besuch war 10 Minuten lang, dann durften wir wieder gehen. Leider vergisst sie auch noch sehr viel.
 
@ Liebe Kate
 
als ich deine Zeilen las, musste ich ersteinmal richtig schluchzen. Deine Worte haben mich sehr berührt. Wahrscheinlich habe  ich im Moment sehr Nah am Wasser gebaut. Ich vermisse meine Schwester so sehr.
Ich werde deinen Rat befolgen. Gott sei dank, habe ich mir nach jedem Besuch Notizen gemacht, als hätte ich es geahnt. Ich werde anfangen, für meine Schwester ein Tagebuch zu schreiben.
 
Es ist schon etwas Licht am  Ende des Tunnels. Die Tochter meiner Schwester hat gestern von dem Lebensgefährten meiner Schwester einen Anruf bekommen. Meine Schwester hat wohl viel geweint und darauf gedrängt ihre Tochter anzurufen. Sie durfte heute sogar zu Besuch kommen. Meine Nichte war ganz glücklich, denn auch sie hat sehr sehr unter diesen Anschuldigungen gelitten, so dass sie sich schlußendlich überhaupt nicht mehr zu ihrer Mutter traute. Der erste Stein ist weg und darüber bin ich sehr glücklich. Man kann nur hoffen, dass es nun wirklich die Vernunft war, die meinen Fast Schwager dazu bewegt hat einen Schritt vor zu gehen.
 
Ich schicke euch einen ganz lieben Gruß
 
Sabine
 
 
 
 
 
 
#7
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Hallo Sabine,
 
es war sicher ein Fehler, ein Heim vorzuschlagen, ohne es vorher anzugucken (es gibt schließlich richtig miese Heime). Den Fehler würde ich auch zugeben gegenüber deiner Schwester, sobald du die Gelegenheit dazu hast, und auch gegenüber gemeinsamen Bekannten usw.
Zum Thema gemeinsame Bekannte hatte Kate ja viele gute Vorschläge.
 
Viel Erfolg wünsche ich dir!

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Marie2« (05.05.2008, 21:34)
#8
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hallo sabine,

wer hat bestimmt, dass du nicht mehr kommen darFst?

WAR ES ALLEIN DEIN FAST SCHWAGER? hat er rechtliche befugnisse dazu?

ist er der vom gericht bestellte betreuer?

SDK

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Zebin« (05.05.2008, 22:58)
#9
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Gelöscht

Hallo Marie,
 
der Heimvorschlag, war einer von vielen, da wir erstmal Adressen in unserer Umgebung rausgesucht haben.
Es war nie die Rede davon, dass es ausgerechnet dieses Heim sein sollte. Gemein ist natürlich, dass es nun so dargestellt wird, als wollte ich meine Schwester dort unter bringen.
 
Wie gesagt, es war erstmal nur ein Adressenvorschlag ohne jegliche Information.
Gemein ist auch, dass es nun so dargestellt wird, als hätte der LG meiner Schwester nie daran gedacht sie in ein Heim unterzubringen.
 
Nun ja, die Zeit wird es hoffentlich bringen und die Gerechtigkeit wird siegen.
Ich übe mich in Geduld, wie die letzten 10 Monate auch.
 
Liebe Grüße
 
Sabine
 
Hallo Zebin,
 
die Befugnis hat mein Fast Schwager. Er ist der Betreuer meiner Schwester. Ich hatte in der Vergangenheit an das zuständige Gericht geschrieben und die Problematik ehrlich dargestellt. Ich hatte dies dem LG mitgeteilt und wir hatten ein (damals dachte ich) klärendes Gespräch. Mir wurde zugesichert, dass ich immer meine Schwester besuchen könnte.
 Daraufhin habe ich wieder zum Gericht geschrieben und dem zuständigen Richter mitgeteilt, dass wir uns geeinigt haben. Ich hoffte, das nun alles im Lot ist.
 
Nun hat der LG einen anderen Weg gefunden und hat meine Schwester so bearbeitet, dass sie so reagiert. Man kann sie leider in ihrer jetzigen Situation sehr beeinflussen. Ich mache meiner Schwester keinen Vorwurf, da sie ja hoffnungslos auf ihn angewiesen ist.
 
Ich glaube mir bleibt nur eins ABWARTEN!!!
 
Es schmerzt aber einen anderen Weg weis ich nicht.
 
Gruß
 
Sabine

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Sonne1970« (06.05.2008, 09:13)
#10
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Hallo Sabine,
 
das mit dem Tagebuch ist eine sehr gute Idee. Es wird Dir auch helfen, Dir alles von der Seele zu schreiben und ist gleichzeitig ein wichtiges Dokument, denn vieles vergißt man (manchmal auch zum Glück) mit der Zeit.
 
Wenn ich richtig verstehe, wird der Tochter Deiner Schwester vorgeworfen, dass ihre Mutter "nur durch die Reit-Leidenschaft der Tochter" den folgenschweren Unfall hatte!???!?? Ich bin schockiert über die mangende emotionale Intelligenz dieses Lebensgefährten......Damit schädigt man m.E. das Kind nachhaltig: sie wird sich selbst schon schreckliche Vorwürfe machen. Dass ein Erwachsener dann noch draufhält bei einer Sache, die nicht mehr zu ändern ist, ist wirklich destruktiv. Natürich kann man mal solche Gedanken haben und auch Wut deshalb empfinden, aber man sollte das Kind eher trösten statt zu verurteilen...solltest Du das Kind entsprechend verteidigt haben, gratuliere ich Dir! Damit hast Du absolut recht getan.
 
Unter diesen Umständen freut es mich, dass es eine Annäherung Mutter/Tochter gegeben hat. Ich kann die Tochter gut verstehen, dass sie womöglich gar nicht mehr dort hin will, denn der Zustand der Mutter wird jedesmal traumatische Wirkung auf sie haben.
 
Sie es mal so: Das Kind hat Deinen Schutz ebenfalls stark verdient. Wenn Deine Schwester sich derzeit abwendet, heißt das ja nicht, dass das so bleibt. Vielleicht kann sie vieles gerade auch nicht emotional richtig einschätzen. Muss sicher ja auch sehr sehr viel verarbeiten. Vielleicht kannst Du Dich ja mit der Tochter kurzschließen, denn ihr Beide habt ja momentan dieses zwischenmenschliche Problem mit ihm und letztenendes auch mit Deiner Schwester. Gebt Euch gegenseitig etwas Kraft und Verständnis, wenn Deine Nichte das befürwortet.
 
Für Euch alle sind schlimme Wochen vergangen. Euer Gefüge ist durcheinander gekommen. Natürlich auch die Welt des Lebensgefährten ist zusammengebrochen. Er erscheint mir wie ein angeschossenes Tier, das jetzt jeden, der sich ihm nähert, angreift. Vermutlich muss dieser Mann erst einmal lernen, das Schicksal zu akzeptieren, bevor er damit aufhört.
 
Du hast also recht: erst einmal Zeit verstreichen lassen. Ich wünsche Euch, dass sich alles wieder einrenkt.
 
Bis dann, LG von Kate
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