#1
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Unbekannt

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Hallo alle zusammen, :)
 
mein letzter Besuch im Forum ist schon etwas länger her. Seitdem war nicht wirklich viel passiert. ;(
Mein Vater ist auch ein wenig die Motivation ausgegangen, auch wenn wir ihn jedes mal anspurnen.
 
Das einizige was er will ist nach Hause zu kommen. Das wäre ja sowieso demnächst geschehen. Doch auf sein Drängen kommt er jetzt schon am Dienstag heim.
 
Der Transfer klappt ja schon ganz gut mit unsrer Hilfe. Wir erhalten zum Glück jetzt noch einen Drehteller, der das ganze noch erleichtert.
Des weiteren erhalten wir ein elektronisches Bett, einen Rollstuhl und ein Motomed. Haben wir noch was wichtiges oder hilfreiches vergessen?
 
Bzgl. seines Zustandes: Seit dem er besser sprechen kann habe ich vermehrt gemerkt, dass er einges nicht mehr weiß. Er wollte mir sagen, ich solle mich fürs Abitur vorbereiten. Das jedoch hatte ich schon 2 Monate vor seiner Hirnblutung. Als ich ihm erzählt hab, dass ich ab Oktober studiere hat er große Augen gemacht und konnte es nicht fassen.
Wie sieht es bei Amnesie aus? Kann man die Erinnung wieder ganz oder zum Teil erhalten? Könnte es sein, dass er die Erinnunerung hat und diese einfach nicht abrufen, dies aber wieder erlernen kann?
 
Ich habe sowieso das Gefühl, dass er er starke Konzentrationschwierigkeiten und auch Denkblockaden hat und dass er nur möglichst simpel denken kann. War es bei jemandem von euch ähnlich?
Früher, als er mir über die Wirtschaft und Politik erzählte, hatte ich Verständnissschwierigkeiten, nun habe ich das Gefühl, es ist genau umgedreht, obwohl wir wirklich keine hohe Kost von uns geben. ;(
 
 
 
Ich hoffe, dass es, wenn er zu Hause ist, einen kleinen Schub gibt. Dann sieht er endlich mal wieder die gewohnte Umgebung. Manchmal glaube ich nämlich er lebt in der Vergangenheit. Denn er redet nach wie vor von DM. So lange kann das Durchgangssyndrom (wenn er überhaupt eins hatte) nun auch nicht andauerern. :(
 
Können Videos aus vergangen Tagen helfen, die Erinnerung aufzufrischen und seine eigen Art vor dem Unfall wieder kennzulernen?
  
 
Zuletzt wollte ich noch fragen, ob wir zu Hause mit ihm auch das Urineren üben können. Im KH wurde ja nix derartiges gemacht. Einmal habe sies probiert. Sie haben einen Ultraschall gemacht und stellten fest, dass noch  ein paar Reste drin sind. Ich denke aber, dass das doch normal ist, oder? Dafür ist doch das Trainieren da. Was bringt es schon, wenn man nur einmal ausprobiert.
Wenn der Blasenkatheder erst mal draußen ist, wäre es für ihn eine riesen Erleichterung, da er dort ständig Schmerzen hat. Die Magensonde lasse wir sofort entfernen, sobald er zu Hause ist , da er seit Wochen genug dringt, sodass diese überflüssig ist.
 
 
Jetzt wurde es doch wieder ziemlich viel Text :O
 
Die wichtigen Fragen hab ich unterstrichen! :)
 
 
 
Danke für eure Hilfe,
 
und noch ein schönes Wochenende!!!
 
 
LG
Tobustus
#2
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Unbekannt

Gelöscht

hallo tobustus,

schön wieder von dir zu hören.
die magensonde haben sie bei mir im krankenhaus b.z.w. zur zweiten reha rausgemcht.
das habe ich am besten empfunden, weil der verband noch ein paar mal gewechselt werden musste.
entwöhnen vom blasenkatheder geht am besten mit einem urinalkondom.
was das erinnerungsvermögen betrifft, kann ich mich an sachen erinnern, die 40 jahre her sind,
bei sachen, die fünf jare her sind sieht es schon schwieriger aus-
das verändert sich aber .
was zum beispiel politik betrifft habe ich eine vorlesung von prof. elmar altvater aufgezeichnet, deren inhalt ich zwar gedanklich nachvollziehen kann, aber mit dem wiedergeben sieht es schon  schwieriger aus.
ich hatte die hirnblutung vor vier jahren.
es kann sein, dass der zugriff zu verschiedenen bereichen des erinnerungsspeichers versperrt ist.
dass er wieder die art annehmen kann wie vordem vorfall glaube ich nicht.
wesensänderungen gehören dazu, denke ich. daran ändern auch videos nichts.
was mich betrifft, sehe ich ein bilddokumen twie ein bild von einem anderen menschen an.
das warst du also früher einmal gewesen...
es kann aber trotzdem sein, dass es bei deinem vater anders ist, ist möglich.

margy

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal bearbeitet, zuletzt von »margy« (23.08.2008, 17:04)
#3
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Tobustus,
 
Konzentratinsschwierigkeiten sind völlig normal und auch das kann trainiert werden mit diversen Dingen wie z.B. Memory  Spielen, Zahlen ausstreichen - das gehört auch zu den Therapien in der Klinik, könnt ihr Zuhause aber selbst tun.
Das wird dann im Regelfall auch wieder besser, bei manchen dauert es länger, bei manchen geht es schneller. Kommt eben ganz darauf an, wo die Blutung war.
 
Das Urinieren Zuhause könnt ihr trainieren. Zuerst besorg die Urinalkondome, kann eine Weile dauern, bis man die richtigen findet die auch halten. Dann beobachtet die Zeiträume in denen er uriniert, schreibt diese auf und dann findet ihr bald eine Regelmässigkeit und durch das einen Punkt, wo ihr ihn auch kontrolliert fragen könnt, ob er muss. Wenn er urinieren muss fragt ihn dann immer ob er das bemerkt hat. So mache ich das übrigens auch mit dem Stuhlgang, damit ich meinen Mann an die Pfanne gewöhnen kann, bzw. an einen Toillettenstuhl, da es doch schöner ist, als in die Windel zu machen.  Im Bett habe ich das Kondom nicht immer an, da lege ich nur die Flasche an. Mein Mann kann diese allerdings immer wenn er muss mit dem rechten Arm auch zu sich drücken. So übt er gleich den Umgang mit der Flasche. Wenn dein Vater die Arme bewegen kann? Wäre diese Variante des Trainings dann wenn es ein wenig klappt auch ganz gut, so kann er auch gleich den Arm mittrainieren und wird stolz sein, dass er nicht immer jemanden zu holen braucht. Ich muss immer lächeln, wenn ich meinen Mann anrufe, er dann sagt moment, ich muss pieseln, ich lege dich mal Beiseite 😉
 
Beim Restharn ist es so, dass ihr das schon durch Ultraschall kontrollieren lassen solltet, denn wenn  es zuviel ist, bekommt er Blaseninfektionen, im Restharn sammeln sich die Bakterien. Dann müsst ihr durch einen Einmalkatheter - das könnt ihr euch zeigen lassen und es dann selbst tun, den Restharn holen.Auch das wurde bei meinem Mann immer weniger, er bekam aber vom Urologen ein Medikament, was die Blasenöffnung erweitert und somit der Restharn auch weniger wurde. Das Medikament heisst Tamsulosin. Das würde ich mit dem Urologen abklären.
 
Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen ...
 
LG und weiterhin gute Besserung
Denise
 
 
 P.S. noch ein Nachtrag zu den Videos aus vergangen Tagen. Sie können helfen, können aber auch zur Depression führen, da manche Patienten der unbeschwerten Vergangenheit nachtrauern. Da würde ich abwägen. Bei deinem Vater, der eh schon sehr traurig ist, würde ich das eher auf Erzählungen begrenzen. Das ist aber nur meine Meinung - kein Wissen, nur ein Gefühl.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Peanut« (23.08.2008, 21:45)
#4
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Unbekannt

Gelöscht

ICH NOCH MAL,

es hört sich makaber an, dass ich nicht auf die konzentrationsschwächen eingegangen bin, liegt an den konzentrationsschwächen, oder ich hab es einfach vergessen.
konzentrationsschwächen hab ich ganz schlimm.
manchen satz muss ich mir schon vergrössert mehrmals durchlesen, weil er zu lang ist um ihn ganz zu kapieren.
darum kopiere ich mir grössere texte, also länger als ein absatz erst mal aus einer seite im internet raus und verhrössere das.

margy
#5
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Gelöscht

Hallo, :)
  
danke für eure Erfahrungskommentare!! :)
Jetzt können wir zu Hause schön trainieren. Nur so schaffen wir Fortschritte, wenn man bedenkt, dass die Therapie nun um einiges abnimmt, obwohl sie jetzt mehr denn je gebraucht wird. ;(
  
Jetzt wo ich ihn von morgens bis abends sehe, kann ich auch noch mehr beobachten und seine Verhalten besser unter die Lupe nehmen.
Er ist immer noch ziemlich durcheinander, obwohl bereits Monate vergangen sind. ;(
Er ist sehr passiv. Am ersten Tag, an dem er zu Hause war, legten wir ihn ins Bett, weil er gesagt hat, er sei müde. Nach Stunden ist einer von uns an seinem Fenster vorbei gelaufen. Da hat er den Vorhang auf gemacht und gewunken – er war also die ganze Zeit wach. ;(
Wir könnten ihn glaube ich den ganzen Tag ins Bett legen, wo er überhaupt keine Beschäftigung hat, und ihm wäre es egal. Vielleicht will er uns nicht zur Last fallen. Oder er freut sich, dass er Ruhe hat und seine neuen Erfahrungen und Gedanken erst mal ordnen kann.
  
Eine weitere Sache, die mich beunruhigt, ist, dass er, sobald er im Rollstuhl sitzt, alle paar Minuten, Schmerzen im Unterleib hat, und dabei stöhnt vor Schmerzen. Wenn wir ihn fragen, wo die Schmerzen sind und ob wir was tun können, winkt er ab und meint es geht schon. :( Jetzt hat er vom Arzt ein starkes Schmerzmittel erhalten. Das Blöde ist auch, dass wir nicht genau wissen woher es kommt. Meine Mutter meint, es könnte sich eine weitere Blasenentzündung anbahnen. Jedenfalls bekommt er vorsichtshalber auch Antibiotika. Irgendwie ist ihm alles egal. Früher hatte er bei allem seine eigene Meinung und wollte seinen Dickkopf durchsetzen.
Beim Sprechen ist es so, dass er fast immer ja sagt, wenn wir einen Vorschlag haben, was er sagen wollte, wir es aber nicht verstanden haben. Allerdings bin ich mir sicher, dass er größtenteils was anderes meinte. ;(
  
Erst am Montag kann der Arzt kommen, und erst dann kann er sich um Logo, Ergo, KG etc. kümmern. :(
 
Mal sehen, was sich alles in nächster Zeit positiv verändern wird. 
Mein größter Wunsch wäre, wenn er endlich wieder klare Gedanken hätte. I)
  
  
Beste Grüße :)
  
Tobustus
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