#1
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo ich bin neu hier , mein Lebensgefährte hatte vor ca . 2 Wochen einen heftigen Schlaganfall mit knappe 40 Jahre , kein Raucher , Trinker, und sonst sehr sportlich , viel Sauna usw... eigentlich alles was gut ist , trotz alledem hat es Ihn erwischt schlagartige es war kein Sprechen mehr möglich, kein Gehen mehr , habe super schnell gehandelt und den Notarzt gerufen. 

Jetzt nach knapp 2 Wochen ist er in der Reha, bewegung ist schon relativ gut man kann schon mit ihm spazieren gehen , der Arm hat noch nicht so die Kraft und lässt sich nicht so gut steuern ! Der Schlag war auf der linken Seite, er ist rechtshänder . Die Ärzte haben gesagt das Sprachzentrum ist betroffen aber in weit und auch sonst so kann niemand direkt was sagen ! Ich habe das gefühl das er alles so ziehmlich gut versteht , manchmal sagt er automatische  Wörter die er sonst oft gebraucht hat oder auch mal unbewusst einen klaren Satz . Wenn er sich sehr sich sehr bemüht mir was mitzuteilen kommt nur ein kauderwelsch raus sehr flüssig und auch wie er sonst immer gesprochen hat , er merkt es auch dann selbst ! Lesen klappt glaub ich auch nicht so richtig und schreiben ist genau so .... 

Ich glaube das bewegeunstechnische bei Ihm macht mir nicht so Sorgen aber das mit der Sprache ist so schrecklich wenn er sich mitteilen möchten und  es kann keiner verstehen .... :(

 

Hat jemand erfahrungen damit oder auch tipps wie man besser mit ihm umgehen soll ? leider bekommt man ja von den Ärzten usw... nicht so viel unterstützung vielleicht kann ich selbst noch was machen ..

 

``Es sind jetzt mittlerweile 5 Wochen vergangen, es fällt ihm immer noch schwer zu sprechen ... Er weiß alles, lesen klappt nicht so gut , schreiben wird schon besser ! Er versucht dinge nachzusprechen aber manchmal klappt es und dann kurze Zeit später ist es wieder weg, so das nur noch Wortsalat kommt . Er kann manchmal unbewusst wenn es die Situationes hergibt ganze Sätze klar und deutlich sprechen ... Gestern hat er das ABC komplett richtig aufgesagt danach habe ich Ihn daraufhin gewiesen das es richtig war , er war richtig erstaunt und wollte es gleich nochmal versuchen da war alles wieder weg ... Das ist so traurig und verzweifelnd für Ihn das tut mir selber auch so leid !

Ich glaube er muss lernen wie man jeden Buchstaben ausspricht und dann kann man versuchen die einzelen Buchstaben als Wort wieder zu verbinden ... Also wie bei einem Baby oder das sperchen lernen soll ... 

Ich habe im Internet diese Software Revivo gefunden hat da jemand erfahrungen mit ? 

Was kann ich denn überhaupt tun für Ihn, wird es noch besser ? 

 

Würde mich sehr über viele Antworten freuen , ich weiß das es ein lange Weg sein wird !! 

 

Ps: Noch eine kurze Frage , er fühlt sich jeden Tag so schlapp ist das auch normal nach einem Schlaganfall ? Ich denke auch das die Ihn in der Reha ganz schön ran nehmen ...

#2

jup11

Quarnbek, Deutschland

Hallo Alisea,

durch einen SA wird oft der ganze Körper geschwächt und man ist schlapp und müde.

Wahrscheinlich ist bei deinen Lebensgefährten auch das Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigt, bzw die Übertragung vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis.

Wichtig ist für deinen Lebensgefährten, dass er möglichst viel Logopädie Unterricht hat und dabei auch gut mitarbeitet. Spreche mal mit der Logopädin, die haben bestimmt einige Tipps, wie du helfen kannst. Wie sieht es denn aus mit einer Computerbedienung, da gibt es bestimmt einige Übungsprogramme, bzw. Apps?  

Oft wird gesagt, was nach einen halben Jahr nicht wieder geht, das wird nichts mehr. Von den Leuten, die ich so bei der Therapie treffe, trifft das aber auf die Sprache nicht zu, da tut sich später auch noch viel.

So wie "Wer laufen will, muss laufen" kann man auch sagen, "Wer sprechen will, muss sprechen", soll heißen, möglichst viel sprechen, auch wenn es mit der Aussprache nicht so klappt, ja nichts mehr sagen, weil es noch nicht so gut geht.

Jürgen

http://www.schlaganfall-info.de/com/Zwei_Jahre_danach.pdf

 


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »jup11« (24.04.2014, 14:31)
#3
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Gelöscht

Gestern hab ich mit der Logopädin telefoniert die ihn in der Reha behandelt sie sagt mir das er eine schwere Sprachstörung mit einer Apraxie hat ! Ich bin total geschockt hatte damit nicht gerechnet denn ich finde es hat sich ja schon deutlich gebessert und es ist ja auch erst 5 Wochen her nach dem Schlaganfall . Ich bin ganz ehrlich ich hoffe auf ein kleines Wunder ...

Sie hat mir nicht viel Mut gemacht das er irgendwann wieder richtig flüssig sprechen kann :(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(:(

#4
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Unbekannt

Gelöscht

Bitte halte durch!! Ich selber hatte am 23.6.2013 einen SA und danach war meine Sprache komplett weg. Schreiben und sprechen war fast auf NULL zurück gegangen.... der Logopäde in der Reha sagte mir im Sommer, das ich mir einen neuen Job suchen soll, bei dem ich nicht so viel reden brauch(bin Einrichtungsberaterin im Möbelhaus;))....

Aber er hat nicht mit meinem Eifer gerechnet!! Jetzt nach einer zweiten Reha, bei dem gleichen Logopäden ;), befinde ich mich in der Wiedereingliederung. Das dazu, was dir die Logopädin gesagt hat. Natürlich ist es bei jedem anders, ich muss zweimal die Woche noch extra zur Logopädin.

Ich hoffe, dir damit ein bisschen Mut gemacht zu haben.

Ich drücke euch alle Daumen, das ihr es schafft.:)

#5
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Unbekannt

Gelöscht

ich (42) hatte nov. 2013 eine dissektion und das führte zum SA.mit halbseitiger lähmung linke Seite.ich kan  wieder laufen nur der linkearm  da fehlt noch die kraft. meine sprache war nicht so betroffen. ich muss nur lernen lagsamer zu sprechen.das braucht alles zeit und gedud war noch nie meine stärke.

nicht aufgebe:-*:)

 

 


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »inesommsonne71« (27.05.2014, 11:19)
#6
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo ich wollte mal kurz berichten jetzt sind schon einige Wochen vergangen ca 10 Wochen ... seit dem Schlaganfall ...

Mein Freund bekommt jetzt 4 x die Woche Logopädie und 2 x Ergo + 2 x Physiotherapie ... mittlerweile ist das Sprachverständis auch schon besser geworden kann schon teilweise erste Sätze lesen was zawr noch lange dauert aber das war vorher überhaupt nicht möglich ! Allerdings fällt ihm das nachsprechen noch schwer manchmal vergisst er auch einfach Sachen die er gerade sagen wollte ...TV ist auch noch sehr schwierig das versteht er nicht weil das viel zu schnell ist ...

ich hoffe das er mit viel Wille und Ehrgeiz den er hat doch noch auf ein Wunder hoffen kann und irgendwann die möglichkeit besteht wieder einigermaßen normal zu sprechen ...

Die Logopädie arbeitet mit Spat in verbindung mit Modak Therapie, was recht gut bei Ihm funktioniert ! es wurde in der Reha Klinik ein Test gemacht da ist eine globale Aphasie rausgekommen ....

Ich denke er muss sich erstmal bis zum Winter die Zeit geben zwecks des Sprechens ....

Vielleicht gibt es noch irgendwelche Tipps was Ihr zu Hause noch gemacht habt,  die es so ähnliche getroffen hat wie mein Freund  !

Media Infarkt links , kompletter Verschluss der Hauptaterie ... eigentlich ist das schon ein Wunder das er noch da ist ...wenn ich daran denke läuft es mir eiskalt den Rücken runter ...

 

Danke schon mal vorab :-))

#7
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Alisea, 

du hast mein tiefes Mitgefühl. Ich finde es großartig, wenn Nahestehende dem Betroffenden beistehen und so oft sie können für ihn da sind, anstatt sich wegen eigener Trauer und "mit-der-situation-nicht-umgehen-könnens" von ihm abwenden. Denn wir leiden natürlich, aber wir können uns nur vorstellen, wie der Betroffene sich fühlt und was er durchmachen muss.

___

Ich bin Lina, 26, meine Muuter (46) hatte im Januar einen schweren Schlaganfall mit Hirnblutung. Sie ist derzeit in der Rehaklinik und hat auch täglich Therapien. Sprachtherapie, Ergo- und Physiotherapie. Auch Anziehtraining. 

Sie kann ihren rechten Arm garnicht bewegen. Ihr rechtes Bein macht durch die vielen Übungen mittlerweile gut mit. Leider sitzt sie noch im Rollstuhl und ist natürlich auch traurig über ihren (in ihren Augen) langsamen Vortschritt, weil sie sieht, dass andere Patienten, die 20 Jahre älter sind viel schneller voran kommen. Aber jeder Fall ist anders... das muss man leider hinnehmen und das Beste daraus machen! Ich tue mein Bestes um sie zu ermutigen nicht aufzugeben.

Wie auch bei deinem Freund macht ihr die Sprache schwer zu schaffen. Sie ist ebenfalls Aphasikerin (auch globale Aphasie). Sie ist sehr redselig und ist so bemüht sich mitzuteilen, aber oft bricht sie die Sätze ab, weil sie auch merkt, dass die Worte, die sie ausspricht, nicht die sind, die sie im Kopf hat. Das ist das eigentliche Problem und die Scheisse des Ganzen. Sie möchte etwas sagen, spricht aber letzendlich etwas anderes aus. Sie merkt es und bricht ab. Und das frustriert und deprimiert. 

Ich hab ihr vor 3 Wo. gezeigt wie ihr Handy funktioniert. Jetzt ruft sie mich sogar an und wir reden auch am Tefefon. (Das ist natürlich schwieriger als von Angesicht zu Angesicht, weil ich ihre Mimik nicht sehe, aber es geht wirklich ganz gut)

Sie redet nicht in vollen Sätzen. Nur vereinzelt. Sie hat sogar schon gesagt "Ich will essen!" Das ist ein super super Vortschritt.

Da ich so oft bei ihr bin und sie so gut kenne, weiß ich meistens, was sie meint und spreche das auch aus, was sie meinen könne, was ich denke, dass sie zu sagen versucht. Dann irgendwann bejaht oder verneint sie Dinge. Das bringt den Dialog voran.

Sie ist in der Phase, in der sie sich immer mehr an Dinge erinnert. Stellt deshalb auch viele Fragen und versucht Zusammenhänge zu schließen, wenn ich sie dann in diesen Situationen nicht verstehe, dann bricht es mir immer das Herz ihr das sagen zu müssen und sie zu motivieren nicht aufzuhören. 

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GESPRÄCH AUFRECHT ERHALTEN

!!! Ich habe gelesen, es ist ganz wichtig, dass Aphasiker ihre Sätze nicht abbrechen. Wir als Angehöreige müssen immer versuchen das Gespräch aufecht zu erhalten. Egal wie. 

FRAGEN STELLEN

Wir müssen Fragen stellen, die sie mit JA oder NEIN beantworten können. 

ZUSAMMENHÄNGE ERSCHLIESSEN

Wir müssen versuchen Zusammenhänge zu gemeinsamen Erfahrungen und Erlebnissen zu schließen und auf ihre aktuellen Erfharungen (in der Rehaklinik) eingehen.

ZEIT FÜR ANTWORTEN GEBEN

Wichitg ist Ihnen viel Zeit für die Antwort zu geben und nicht hektisch zu werden. Dann (so habe ich es bei meiner Mama beobachten können) kommen sie durcheinander und brechen das Gespräch wieder schnell ab, weil es zu anstrengend wird. Aber wenn man ruhig bleibt und Zeit lässt, kann das Gespräch wachsen.

ZETTEL + STIFT FÜR SKIZZEN

Viele Ratgeber sagen auch man soll immer Zettel und Stift bereit halten, damit man vielleicht etwas aufmalen kann und so auch ohne Worte miteinander kommuniziert. Das finde ich ist gerade in Der Frührehabilitation recht schwierig, weil durch den Schlaganfall auch die Feinmotorik stark betroffen ist. Aber es ist immer einen Versuch wert - auf jeden Fall. 

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Ich hoffe meine kleinen Tipps bringen euch was.

Ich wünsche euch für die Zukunft viel viel Kraft. Haltet zusammen auch wenn der Weg schwer ist. Er ist immer noch dieselbe Person, auch wenn er nicht mehr so reden kann wie früher. Viele Menschen aus meiner Familie denken, meine Mutter hätte sich auch vom Wesen her stark verändert und wäre auch geistig behindert. Das ist sie nicht!!! Viele machen den Fehler und schließen von der Sprachbehinderung auf die Persönlichkeit. Das ist ein sehr sehr großer Fehler! Die Persönlichkeit ist viel mehr als nur die Sprache! Bitte denk immer daran. 

Ich würde mich freuen mich mit dir auch weiterhin austauschen zu können.

Habe mich heute erst angemeldet. Es hat lange gedauert, bis ich den Schritt gewagt habe. Ich dachte ich kriegs so hin. Ich habe durch meine Freund die beste Unterstützung, die ich mir wünschen kann, aber sich mit Betroffenen auszutauschen ist doch etwas anderes. Ihr fühlt ähnlich wie ich. 

Alles Liebe.

Lina. 

 

 

 

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