#1
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Unbekannt

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Hirninfarkt im Stromgebiet der A. c. m. links mit glob. Aphasie

Hallo zusammen. 

Ich habe dieser Tage dieses Forum gefunden und wollte auch ein bisschen über mich berichten. Ich hatte einen Schlaganfall im Januar und erlebte die Aphasie des Sprachverlustes und der Unmöglichkeit irgend einen Satz dazu zu schreiben. Nichts! Was ich am schlimmsten empfand, dass ich nicht erkennen konnte, was mir dabei passiert. In meinem Kopf - ich war in der Klinik in Berlin - und saß, dies muss einfach ein Alptraum sein. Nur er wollte nicht aufhören! Ich wollte nicht weinen, oder traurig sein, nein, vielleicht war ich eher empört, was das in meiner Birne passiert. 

Und so schaute ich fast meistens in meinem Gummibaum im Gang und hoffte, dass ich wieder wach werde. Wie gesagt, das war der Horror. Um man sich das vorstellen kann, ich „war“ Texter, Kommunikationsberater und Illustrator. Ich konnte nicht mehr lesen, ich konnte nicht mehr schreiben und selbst im Gang des Fernsehers konnte ich nicht verstehen. Nix, alles weg! 

Nebenbei, mir geht es nicht darum eine Story zu erzählen, sondern sie für andere Menschen zu helfen, dass es sie hilft, diese Bürde wieder zu tragen ist. Wenn man es überhaupt kann!

Ich bin jeden Tag am kämpfen und hoffe, dass ich mein leben zurück finden möchte. Ich muss jedes mal daran arbeiten und meine Energie zu reaktivieren, denn ich war schon früher ein „fauler Sack“!

Sorry, aber das ist die Wahrheit! 

So, das ist nun kleines Stück meiner Geschichte und falls es jemand hören mag, dann werde ich weiter darüber berichten. 

Bis denne erst mal, Ullrich

#2

jup11

Quarnbek, Deutschland

#3
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Hallo Ullrich,

zunächst ein recht herzliches Willkommen hier im Forum.

Habe soeben Deine treffenden und sehr anschaulichen Anmerkungen in Deiner Homepage gelesen. Ja, urplötzlich ist alles anders. Was früher "festgemauert in der Erde" schien, ist urplötzlich unter den Füßen entglitten. Wahrgenommen hat man selber davon fast nichts. Plötzlich ist es nicht mehr da.......! Weg ist es ! Das Gedankenarchiv ist eingestürzt. Die Aufräumarbeiten sind arg kraft- und mühevoll. Geduld und Zuversicht werden auf eine harte Probe gestellt. Aber irgendwann spürt man peu a peu "da tut sich was"! Es tut sich was im Kopf und Körper . Das Wiedererlangen altgewohnter Fähig- und Fertigkeiten erfodert viel, ja sehr viel Geduld und Zuversicht. Habe meine Geschichte hier in meinem Profil unter "Der Tag X" notiert.

Sicher ist, dass nichts sicher ist. Selbst das nicht. (Ringelnatz)

 

Schönen Gruß in den Rhein- Erft-Kreis. Gruß hotte;)


Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal bearbeitet, zuletzt von »hotte« (29.09.2015, 19:08)
#4
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Unbekannt

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Hallo und vielen Dank!

danke für Antwort. Ich habe auch bei Jupp in seinem Blog auch schon bisschen gelesen. Offenbar gibt es ähnlich Parallelen wie bei uns, oder wie es bei mir zu erkennen ist. Na ja, nun schreibe ich ähnlich in meinem Blog, der ursprünglich meiner Arbeit lag und nun zu meinem Schlaganfall als Thema fand. Was soll ich auch anders tun? Ob ich in meine Arbeit in Zukunft wieder finden werde, weiß ich nicht. Ich sitze dran und schreibe. Dazu dauert es aber noch eine Weile… 

Ich bin jetzt von Berlin umgezogen und finde hoffentlich endlich meine Ruhe hier in der Nähe von Köln, in Hürth. Vorher war alles Stress und dazu verlor ich auch meine Wohnung, meine Praxis und meine Arbeit. Im Augenblick ruderte ich noch mit meinem Leben und soweit ich das erkennen kann, geht es mir mit der Ergo- und der Logotherapie vorwärts. Da jammere ich erst mal nicht. 

Für meine Leser dürfte es eher schwer und anstrengend sein. Wenigstens finden sie dabei ein paar Bilder, sonst ist das ja nur eine einzige Bleiwüste… 😉 :)

Auf jeden Fall wird es in kürze wieder Geschichten geben und ich verspreche, dass es leichter Lesen wird.

http://www.stations-net.com

Bis denne erst mal

Ullrich

 

 

 

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