#1
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo liebe Foris,

heute melde ich mich einmal wieder denn in der letzte Zeit ist einiges passiert.

Karin hatte eine Reha bekommen, die 3. nach dem SA im Januar 2008.

Sie hatte sich auch sehr darauf gefreut, immer in der Hoffnung das sich ihre globale Aphasie bessert. Anfangs war es auch so und sie machte auch winzige Fortschritte. Es genügte aber um eine Verlängerung zu erhalten.

Bei meinem letzten Besuch mußte ich ihr Bett abziehen was ich natürlich nicht deuten konnte. Dann habe ich jedoch herausbekommen, das sie wieder zurück will und keine Verlängerung möchte. Auch mein Einwand das sie doch Fortschritte in der Logo gemacht hat wurde von ihr abgewiesen. Gegen ihren Willen konnte ich sie nicht dort lassen. Weder dem Arzt noch den Pflegepersonal war diese Reaktion erklärbar.

Dabei habe ich mir soviel davon versprochen auch in der Beweglichkeit. Ich hatte euch ja schon geschrieben, daß sie seit sie die epis hat körperlich sehr abbaut.

Manchmal habe ich das Gefühl, das sie nicht mehr will.

Nun ist sie am Montag aus dem Bett gefallen und hat einen Oberschenkelhalsbruch der operativ behandelt werden konnte, ohne das ein neues Gelenk eingesetzt werden mußte. Nun soll sie mobilisiert werden. Wie das geht ist mir zwar ein Rätsel, da es sich um die gelähmte Seite handelt.

Sie ist auch wieder stark inkontinent, lehnt aber ab das die Pflegekräfte gerufen werden wenn sie die Toilette benutzen muß. Auch Vorlagen  will sie nicht einlegen, so das sie jeden Tag im Bett einnässt oder es auf den Boden laufen lässt.

In den ersten 7 Monaten hatte sie so viele Fortschritte gemacht, sie lief ohne 4-Punktstock und sprach auch einzelne Wörter. Davon ist nichts mehr.

Nun möchte ich den Betroffenen nicht den Mut nehmen, denn das Wichtigste ist meiner meiner nach das eigene Wollen. Davon ist bei ihr leider nichts mehr vorhanden. Als ich heut im KH war hat sie mich angesehen und dann die Augen zugemacht. Auf meine Frage ob ich wieder gehen soll erfolgte nur ein kurzer Augenaufschlag und dann bin ich gegangen.

Es ist schlimm, wenn man zusehen muß wie sich ein Mensch aufgibt, noch dazu wenn er erst 61 Jahre alt ist.

Sie hätte auch die Möglichkeit, das es in betreutes Wohnen umgewandelt wird und sie eine kleine 2-Zimmer-wohnung beziehen könnte.

Aber so wie es jetzt aussieht werde ich eine höhere Pflegestufe beantragen müssen. Sie brauchte auch in der Reha Unterstützung bei der Körperpflege und bei allen anderen Sachen des täglichen Lebens.

Ich hätte euch so gern wieder etwas positives berichtet, so bin ich nur traurig, das sie so wenig an ihrer Gesundung mitarbeitet.

 

Euch Allen einen schönen 4. Advent und für alle Betroffenen sage ich Kopf hoch um die Selbstheilungkräfte des Körpers zu mobilisieren.

 

Liebe Grüße von Brigitte

#2
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Geschätzte Brigitte,

ich selbst kam vor kurzem hier herein und veröffentlichte mein Angebot an jeden Einzelnen.

 Das gesellschaftliche Bild: Hirnschaden? ... ab dafür!!!!

Mit Hilfe der Hypnose war ich bereit es in Fragezu stellen.

Als ich mich entschloß meine Erfahrung noch (viel, viel jüngerer Jahre zum Beruf zu machen, sagte mir mein Ausbilder  seinerzeit": Schlaganfall, Hirnblutung, nicht mit mir!" Die kannst Du alle vergessen! Niemanden traf ich, der sich nicht selbst weg warf!

Alle, die mir bisher begegneten, verdeitigten ihr Hinübersein.

Du, Wolfgang, Du hast noch Dampf und positiven Lebenswillen, komm her.

So fur ich nach Spanien und ließ mich mit allem dru und dran professionell zum Hypnotiseur ausbilden.

Kurz darauf konfrontierte ich die Schulmedizin mit ihrer eigenen Ohnmacht gegenüber sich selbst gesetzter realitätsloser Grenzen.

Wenn mir Hypnose zu mehr Eigenständigkeit verhalf, ....

Ebenso erfolgreich gab ich mein Können auch schon anderen SA-Patienten weiter.

...nur so nebenbei.

Also dachte ich, vielleicht irren sich die Menschen in ihrem Negatifurteil über SA-Leute, mit Hirnschäden, und so...

Also rief ich auf.

Weniger Brigitte, als Du Fingerchen an den Händen hast, meldeten sich bei mir.

Alle brüllten nur nach dem Geld oder sonstwie öde und leer.

Beschimpften mich hier sehr gestört, riefen mich morgens um 06.00 Uhr an, vergewaltigten die Gästebücher meiner Webseiten!

Mein Lohn, wie ich hier öffentlich bekannt gab, beschränke sich auf ein späteres Zurechtweisen der Schulmedizin: "Schaut her, Egon, Kasimir, und Kunigunde, können sehr wohl wieder sprechen, Heinz kannn Arme und Finger bewegen". Usw.

Wat nun, Häää?

Mal ganz abgesehen, von der allgemeinen Denkhaltung zum Leben (siehe die depressiven Geister hier.)

Bis heute, für die (hiesige Clownerie) beschränkt sich mein "Lohn" für viele Stunden Arbeit noch auf ´n Stück Kuchen, während eines persönlichen Besuches. ´n Leckerer!!!!

Nach meiner eigenen Hirnblutung stellte ich fest, nicht die Lähmung links, oder der Rollstuhl waren das Problem, sondern die davon getragene Sichtfeldeingrenzung und eine Wshrnehmungstörung, die ich selbst nicht wahr nahm= Neglect!

Zwischenzeitlich lernte ich, diese Art Störung in mannigfaltigen Formen gesellschaftlich ebenso etabliert ist, wie das eigene, über den Schlaganfall legetimierte Ausruhen und  Ablehnen von sämtlichen Veränderungen.

Ich für mich baute mir in gesunden Jahren eine starke gesunde Persönlichkeit auf, mit gesundem Selbstbewusstsein.

So lange ich jedoch schon durchs Leben streifte, noch gesund, begegneten mir von 5-10 Tausend höchstens Einer, der mir gegenüber gerade blieb.

Ein kleiner Ratscher und das Gro´heult lautstark und jammert.

Da alles auf der Welt seine Ursache hat, darfst Du neben Hiesigen auch bei Deiner Betroffenen davon ausgehen, dass sie genau das bekam, was sie sich selbst mit großen Anstrengungen auch einst verdient hat.

Soweit zum Status Quo!

...ob sie sich heute auch in ihrer Situation ölt (wozu sie/ jeder Andere das recht hat, keine Frage) das jedoch entscheidet kein Schlaganfall, kein Blutung, oder sonst eine Disharmonie mit irgend welchen Folgen, sondern ausschließlich ein jeder Träger seiner von ihm selbst geschaffenen Persönlichkeit.

Es gilt der plötzlich eigene starke Wille: Sieh mich an, ich bin behindert, mein Weltbild, mein ein und alles ist in A...!

Solange der so vehement am Leben gehalten wird, statt zu verändern,

ist Anderes  nicht viel mehr als faule Ausreden und bequemes Machtgehabe.

oder das Stillen von Aufmerksamkeitsdefiziten, z.b.!!!!!!!!!!!!!

Brigitte, Wie jeder Andere hätte auch ich das Recht gehabt im Rollstuhl sitzen zu bleiben.

Dafür hätte ich "nur" meine Selbstehrlichkeit mit Füßen treten müßen/brauchen.

99% von Hiesigen ist es eine lockere Selbstverständlichkeit, was mir im lächerlichsten Anflug nicht gelang.

Okay, damit sind´se viel besser als ich, schee!

Liebe ist das verbindene Prinzip.

Lebe ich dieses ohne wenn und aber, ganz offen und ehrlich, dann vermag ich einen Menschen auch los, und ihm seinen Willen lassen! Wir sind alle hier um zu lernen! Ein Step Deiner ist vielleicht los zu lassen.

Sie, vielleichtgestaltet sich gerade, gemäß ihres freien Willens ihre Zukunft.

Vielen selbst mag ein SA, oder oder ´ne Hirn -OP als Ausrede Nicht -weiter -zu lernen/zu entwickeln als oberste Priorität genügen.

Doch, was Du morgen verdient hast, genau das erschaffst Du Dir selbst jedoch heute!

Reflektierend meiner Erfahrung, ist Karin doch schon längst weit weg von Dir, wohlbemerkt willentlich.

Wenn etwas göttlich an uns ist, dann ist es unser freier menschlicher Wille.

Der mag gedehnt werden können und manipuliert.

Zu Zerbrechen ist er nicht!

Schon gar nicht, wenn er vorher nur spartanisch und geizig gelebt wurde!

Denn Gesundheit ist mehr,

als es einigermaßen reibungslos viel Geld verdienend auf die Bahre zugeschafft zu haben.

Ein gesunder Geist ist ein Mensch der seinen Willen gesund lebt   ....bis an seine Grenzen!

Nun schau Dich um und betrachte gesund und weise kritisch.

Mit weihnachtslichtem Gruß,

Wolfgang

 

 


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »schmari« (17.12.2010, 02:54)
#3
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Brigitte,

manche Menschen geben sich auch einfach auf, sie wollen nicht mehr.

Der Sturz wird sie noch weiter runtergezogen haben.

Ich bin auch 61 und kann das nachempfinden, wie das ist, wenn nichts mehr geht.

Ich habe Glück gehabt und bin wieder aus dem Rollstuhl rausgekommen, dafür bin ich dankbar.

Mein Wunsch und Ziel war immer meine Selbständigkeit wieder zu erlangen.

Früher war ich immer die, die alles geregelt und gemacht hat.

Ich wollte nicht zum Opfer werden, nie!

Allerdings kann man das nicht nur mit eisernem Willen erreichen, der Körper muß auch dazu imstande sein.

Im übrigen glaube ich nicht, daß jeder bekommt was er verdient, dann würde auf der Welt anders aussehen.

Liebe Grüsse Marion

#4
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Hallo Brigitte,

ich kann gut nachvollziehen, daß deine Schwester ab und an in ein tiefes Loch fällt, was der Sturz und der damit verbundene Oberschenkelhalsbruch sicherlich noch gefördert hat. Trotzdem, zeigt ihr, daß ihr immer für sie da seid, ermutigt sie, nicht aufzugeben, besucht sie, sprecht mit ihr.

Auch ist es vielleicht das bevorstehende Weihnachtsfest, das viele von uns in ein seelisches Tief versetzt. Der Gedanke, wie schön es mal war und das Wissen um die eigene Schwäche, daß es nie mehr so sein wird, wie es mal war.

Ich wünsche euch allen viel Kraft, einen schönen, verschneiten 4. Advent und ein geruhsames Weihnachtsfest.

#5
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Liebe Brigitte,

ich kann Deine Schwester wie auch Dich sehr gut verstehen. Man darf nicht vergessen, dass SA Patienten in den meisten Fällen sozusagen in ihrem Körper feststecken aber geistig alles genau mitbekommen. Ich habe auch Phasen gehabt, in denen ich mich aufgab. Man kann nicht immer weiter kämpfen und auch die Psyche benötigt zeit, viel zeit. Das Selbstwertgefühl ist verletzt, kaputt nicht mehr da. Der Respekt vor sich selber geht verloren. Man verabscheut sich selbst. Für kleine Taten oder Bitten, für Geräussche die man unweigerlich macht, für eklige Körperflüssigkeiten und für die Tatsache, dass man das Leben aller radikal verändert hat und der Auslöser ist für Leid und Demut und für finanzielle Existenznot. Alle diese Dinge machen einen gesunden Menschen schon sprachlos und traurig, bei einem Kranken machen sie Übelkeit und Angst und undefinierbare Gefühle. Ich hatte sehr lange wirkliche Panikzustände deshalb. Wenn sich Karin derzeit aufgibt, dann gib ihr Zeit, viel Zeit. Zeige ihr Verständnis und sage ihr, dass sie sich ruhig aufgeben darf, wenn sie nicht mehr kann, dass ihr das aber niemals tun werdet. Und dass wenn sie zurück ist aus dieser Phase ihr jederzeit da steht um weiter mit ihr zu kämpfen. Übrigens an Wolfgang: Niemand auf Erden bekommt was er verdient. Wenn jemand so stark ist wie Du sollte er glücklich sein über die Möglichkeiten die gott ihm schenkt, aber niemanden verurteilen, das steht auch Dir nicht zu.

Und im übrigen wird es für Euch dann auch ein wenig einfacher, wenn ihr ihr das Aufgeben für eine gewisse Phase zugesteht, dann könnt ihr Euch umso mehr freuen, wenn sie anfängt sich aus ihrem Schneckenhaus befreien zu wollen. Ich habe mir immer nur gewünscht, so gelibet zu werden wie ich bin. Und das in den Augen meiner Mitmenschen zu sehen, was ich vorher auch gesehen habe, wenn sie mich besuchten. leider ist das im Alltag oft anders, aber die Liebe und Eure Fürsorge ist die Grundlage für jede Genesung. Wenn Karin sich aufgibt, braucht sie Menschen, die um so mehr an sie glauben. Und ich bin sicher sie wird wieder leben wollen.

Herzliche Grüsse und viel Kraft für Euch und Karin

Fienchen

#6
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Liebe Foris, danke das Ihr mir geantwortet habt.

Karin ist nun wieder im Pflegeheim. Die Fäden wurden entfernt und sie wollte wieder zurück. Der behandelnde Arzt hat sie jedoch nur verlegt weil sie ihm versprochen hat wieder zu essen.

Jetzt ist sie froh dort zu sein. Sie isst, wenn auch nur süß, aber es ist ja Weihnachten und da darf man alles.

Sie ist auch psychisch wieder besser drauf. Sie hat ein paar Worte mit mir gesprochen, die auch sehr deutlich waren.

Als ich ihr sagte, sie solle doch versuchen ihre körpereigenen Kräfte zu mobilisieren, damit es besser wird. Über meinen Einwand das ich dies jeden Tag mache sonst würde ich auch schon im Rollstuhl sitzen, hat sie herzlich gelacht. Vielleicht hat sie sich vorgestellt, wir beide im Rollstuhl und das wäre für sie zu lustig. Nur mit dem Unterschied, das ich dabei Wahnsinns-Schmerzen hätte und sie nur jetzt durch den Bruch.

Es macht mich froh, daß sie das Pflegeheim als ihr zu Hause akzeptiert hat. Sie hat ja auch ein schönes App. mit ihren eigenen Möbeln.

Nun denke ich es geht wieder vorwärts. Ich erzähle ihr auch , daß ich ein Forum gefunden habe wo man sich mit Betroffenen und Angehörigen austauschen kann. Sie hört dann sehr interessiert zu.

Ich bin ganz zuversichtlich, daß es noch besser wird, wenn auch die Ärzte sagen, dass es kaum noch Fortschritte geben wird. Man sieht doch, daß ihr Sprechen besser wird.

Wenn der Bruch verheilt ist wird sie auch wieder mit ihrem 4-Punkt-Stock laufen. Was ich tun kann, ist sie immer wieder neu aufbauen.

 

Ich wünsche Euch noch einen schönen 2. Weihnachtfeiertag und ein gesundes neues Jahr.

 

Liebe Grüße von Brigitte

#7
Avatar

Unbekannt

Gelöscht

Liebe Brigitte

lasst sie essen, was ihr schmeckt. Bekanntlich haben Süssigkeiten ja viele Kalorien und sie kommt dadurch zu Kräften. Deine Worte sind sehr zuversichtlich und passen gut zum Weihnachtsfest. Daß Ärzte bekanntermaßen sich mit postiven Prognosen bedeckt halten, das wissen wir ja nur zu gut.

Ich wünsche dir und deiner Schwester noch einen schönen Weihnachtstag und ein glückliches Neues Jahr. 

3937 Aufrufe | 7 Beiträge