#1
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Liebe Forumsmitglieder,

ich bin neu hier, und habe dieses Forum auf der Suche nach Infos zur Aphasie gefunden.

Meine Schwiegermutter (80 Jahre) hatte am 10. August 11 einen medialen Schlaganfall. Die Diagnose lautet auf globale Aphasie  und Apraxie. Sie hat nun  fünf Wochen in der Reha-Klinik verbracht, und ist sich ihrer Erkrankung wahrscheinlich noch immer nicht bewusst.

 Sie spricht wie ein Wasserfall, aber bis auf ein paar Redewendungen, mal einen Satzanfang, einige Namen, ist rein gar nichts zu verstehen. Erschwerend kommt hinzu, dass sie zweisprachig ist, mal hört man Bruchstücke der einen, mal der anderen Sprache. Sie macht nur widerwillig bei den Therapien mit, weil sie diese nicht für nötig hält.

Das Sprachverständnis ist nicht sehr groß, sie  versteht  vieles nicht, auch lesen und schreiben geht nur minimal. Sie kann mit Symbolen ebenso wenig wie mit Zahlen etwas anfangen, auch die Uhr sagt ihr nichts. Die Verständigung ist sehr schwierig, vor allem weil sie wohl der Ansicht ist, wir würden sie absichtlich nicht verstehen wollen. Sie fühlt sich ständig bevormundet und wird schon mal aggressiv um ihren Willen durchzusetzen.

Wir wissen, dass es sehr schwer für sie ist, aber wir fühlen uns im Moment restlos überfordert.

Bislang lebte sie allein und sehr selbständig in ihrer Wohnung. Wir wohnen 200 km entfernt von ihr und sind beide berufstätig. Unseren Vorschlag in betreutes Wohnen zu ziehen hat sie vor ihrem Schlaganfall immer vehement abgelehnt.

Nun wurde sie vor zwei Tagen nach Hause entlassen. Die Neuropsychologin der Rehaklinik empfahl eine ständige „ Begleitung“  für meine Schwiegermutter, da sie ja eigentlich (obwohl sie das nicht einsieht) oft Unterstützung, bzw. einfach Hilfe braucht. (Einkaufen, Arztbesuche, Haushalt, Kochen …)

Die letzten Tage waren wir vor Ort und haben nun für die nächsten Wochen eine Rundumpflege vom Pflegedienst engagiert. Diese Rundumpflege ist allerdings sehr teuer, wird also nicht so ohne weiteres fortgeführt werden können.

Nun erfahren wir heute telefonisch, dass meine Schwiegermutter sich sehr ablehnend und aggressiv gegenüber der Pflegedame verhält, (die auf uns einen sehr netten, geduldigen Eindruck gemacht hat)

Wie soll es bloß weitergehen? Altenheim, Pflegeheim, betreutes Wohnen wird sie wohl alles ablehnen, wenn sie denn verstehen wird, um was es geht.

 

Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht, wer hat Tipps in dieser Situation, wir sind für jeden Ratschlag dankbar.

 

Entschuldigt bitte den langen Text, aber ich wollte die Situation möglichst präzise beschreiben.

 

Vielen Dank

Grüße

Britte

 

 

#2
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hallo britta,

da einr apraxie unbewusste bewegungen beinhaltet
wird man ausser therapien zu befolgen nichts machen können.
auserdem gilt dass eine besserung ein langer prozess ist.

l.g.margy

#3
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Hallo Britte, so ein SA hat viele Formen. Deine Schwiegermutter spricht wie ein Wasserfall. Das könnte die schwerere Aphasieform eine Wernickeaphasie sein. Sie wird da auch nicht viel verstehen können, da eine Kommunikation kaum möglich ist. Für eine Pflegerin muß es sehr schwer sein, sich verständlich zu machen. Die Schwiegermutter wird leicht böse, weil man Sie nicht versteht. Bei der Apraxie gibt es auch verschiedene Formen. Mein Mann hat zum Glück nur eine Sprechapraxie, dadurch  das er alles versteht, hat er nur große Probleme ein Wort das in seinem Kopf da ist, in die Sprache um zusetzen. Ich hab mir mal einen einfachen Test sagen lassen, wie man schon selber eine allgemeine Apraxie testen kann. Kann Deine Schwiegermutter einen Schlüssel ins Schlüsselloch stecken und die Tür auch auf schliesen. Es wird sicher ein langer Weg für Euch und die Schwiegermutter wird viel Therapie brauchen.

Alles Gute Ingrid


Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal bearbeitet, zuletzt von »Ingrid« (02.10.2011, 10:23)
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