Die Vorsorgevollmacht habe ich bereits durch das Krankenhaus da er operiert werden musste und nun einen Stent im M1 sitzen hat. Allerdings ohne den Vermögensteil (wollte ich zum damaligen Zeitpunkt nicht - werde ich, wenn sich das so weiter entwickelt aber wohl beantragen müssen).
Tja, da mein Mann keinen "typischen" Schlaganfallverlauf hatte, stellt sich jetzt erst so langsam heraus wo, neben einer schweren Aphasie und einer leichten Lähmung von rechtem Bein und Arm/Hand sowie leichten Schluckbeschwerden weitere Probleme lauern. Die Lähmungserscheinungen und Schluckbeschwerden sind rückläufig - da mache ich mir weniger Sorgen. Die Sprachbereitschaft schwankt stark und inzwischen bin ich mir auch sicher, dass er nicht lesen kann und er erkennt auf Fotos auch keine Familie. wie "gut" Sprache und Verstehen funktioniert ist m.E. abhängig vom Müdigkeitsgrad - es schwankt stark. Hinzu kommt dann noch eine Schwerhörigkeit auf einem Ohr die nur bedingt mit Hilfe eines Hörgerätes in den Griff zu bekommen ist. Damit versteht er noch schlechter die Anweisungen der Therapeuten und das zusammen hat auch die behandelnden Ärzte nach sage und schreibe 3 Tagen Therapie zur Aussage verleitet, dass mein Mann ein "schwerer Pflegefall" wird. (Freitag kam er in der Reha an, Sa+So passierte nichts, Montag war der erste Theratag bis Mittwoch, Donnerstag war dann die Teambesprechung und Freitag bekam ich zu hören, dass er ein "Fall für ein Pflegeheim sein wird". Ich habe erst einmal heftig geschluckt und bin nun alles andere als entspannt. Mir ist bewusst, dass ich alleine keinen Mann pflegen/versorgen kann der mentale Aussetzer hat. Drückt uns die Daumen, dass sich das einigermaßen gibt (an alles muss man sich ja nicht erinnern)
Beim Kurzzeitgedächtnis tippe ich übrigens auch auf Probleme.
Nachdem ich 2 Therapeutinnen bei der Arbeit erlebt habe, denke ich, dass es hilfreich ist, wenn ich zumindest in der aktuellen Phase, sofern mir möglich, mit dabei bin. Klar, es gibt auch sehr gute, ruhige und einfühlsame Therapeuten (und auch bei ihnen hat er Probleme immer die Anweisungen zu verstehen - der Geist schweift ab), aber auch solche, die gar nicht verstehen was ein Mensch für Probleme hat wenn er auf einem Ohr schlecht hört (räumliches hören) und dann noch einfach einen langsam arbeitenden Kopf hat.
Eigentlich hatte ich gehofft, so wie Du schreibst, nur Freitag bis Montag dort sein zu müssen um die therapiefreie Zeit sinnvoll zu überbrücken. Im Moment bin ich aber unsicher ob das für meinen Mann hilfreich ist. Ich versuche nun heraus zu bekommen wo er gut aufgehoben ist und die Tage mit den guten Therapeuten oder "dem geringsten Übel" zu Hause zu bleiben. Jedenfalls ist das das Ziel.
Ich weiss, das liest sich irgendwie alles "schräg".
Die gute Nachricht .. B12 + D3 (hatte ich noch zu Hause) macht meinen Mann doch munterer. Am Sonntag war er relativ lange sehr interessiert an seiner Umwelt (begeisterte sogar den Logopäden), heute leider weniger und er wirkte erschöpfter. Allerdings war selbst der Tag heute besser als noch vor der Vitamineinnahme. Ich bleibe da dran, denn von er Klinik wird derlei nicht verabreicht.