Ich danke euch von Herzen für eure Antworten!
Meine Mutter sollte diese Woch in die Kurzzeitpflege. Leider hat sich eine Komplikation ergeben. An der Schädeldecke, die wieder angebracht wurde, hat man Eiter festgestellt. Nun hat man die Schädeldecke wieder entfernt und sie wird einige Wochen mit Antibiotika behandelt. Wenn die Entzündung weg ist, werden sie eine künstl Schädeldecke anbringen.
Ich habe das Gefühl, es wird nie aufhören. Es ist wirklich schrecklich. All diese Op`s, Eingriffe usw.
Sie wurde letzte Woche aus der Frühreha entlassen und nach Fulda verlegt. Eigentlich sollte nur die Öffnung, wo sie die Kanüle hatte, zugenäht werden. Dabei haben sie die eitrige Entzündung entdeckt.
Ich versuche stark zu bleiben und weiter zu hoffen, aber ich weiss garnicht, wie lange ich das noch durchstehe. Wir haben uns mit vielem abgefunden und uns gesagt, ok, die Situation jetzt ist nicht rosig, aber wir werden uns jetzt auf ihre Genesung konzentrieren uns sie mit aller Macht unterstützen. Nur leider kommen wir nicht dazu.
Der MDK sollte in der Kurzzeitpflege, wo wir sie unterbringen wollten, die Pflegestufe feststellen. Leider verschiebt sich das alles nun.
Was wir nach der Kurzzeitpflege machen sollen, wissen wir nicht. Das Problem ist, dass mein Bruder und ich in Frankfurt leben. Meine Eltern aber von hier 160 km wohnen. Mein Vater kann sich nicht - auch nicht mit Hilfe des Pflegedienstes - um meine Mutter kümmern. Wir hatten überlegt, ob wir eine Pflegekraft aus Polen oder anderswo holen, nur leider wird das finanziell in Kombination mit dem Pflegedienst nicht klappen. Sie auf Dauer im Pflegeheim lassen ist eigentlich keine Alternative für sie. Natürlich würde sie sich zuhause wohler fühlen.
Ich habe überlegt, ob ich sie hier nach Frankfurt hole. Aber ich bin berufstätig und bräuchte Hilfe.
Was ich überhaupt nicht verstehen kann ist, dass der Oberarzt in der Akutklinik in Fulda nach 3 Wochen sagte, dass meine Mutter gute Chancen hat, dass nur geringe Behinderungen bleiben. Wir dürften jetzt nur nicht in Tagen oder Wochen denken, sondern sollten in Monaten denken. Nach 2 Wochen Frühreha sagte der Chefarzt im Rhönklinikum, dass das nichts wird mit meiner Mutter. Wie können diese Aussagen so dermaßen unterschiedlich sein?
Die letzte Aussage von dem Oberarzt in der Frühreha nach 2 Monaten war, dass wir uns keine Hoffnung machen sollen. Das einzige, was wir für meine Mutter tun könnten, wäre sie zu pflegen. (Dieser Arzt sagte auch, dass die Plastizität des Gehirn Quatsch und Schwachsinn wäre)
Der Stationsarzt widerum sagte, dass sie in einer anderen Umgebung nach einigen Monaten doch noch Fortschritte machen kann. Ich verstehe das wirklich überhaupt nicht?!
Ich habe natürlich keinerlei Fachwissen auf dem neurologischen Gebiet, aber ich kenne meine Mutter und ich sehe, dass sie immer noch zu schwach ist. Ich sehe, dass sie will, aber noch nicht kann. Wie gesagt, meine Mutter ist eine Kämpferin. Deswegen wollen wir nicht aufgeben! Aber diese Ärzte machen einen wahnsinnig. Man schwankt tag für tag zwischen dem Vertrauen in ihre Willensstärke und der Hoffnungslosigkeit, die uns die Ärzte vermitteln.
Ich habe den Hausarzt meiner Mutter kontaktiert und ihm mitgeteilt, dass wir nicht damit einverstanden sind, dass meine Mutter keine weitere Reha erhält. Er hat gesagt, er wird einen neuen Antrag bei der KK stellen, was er auch getan hat. Jetzt warten wir natürlich ungeduldig auf die Antwort der KK. Die KK hatte vor einigen Wochen gemeint, dass wenn die Ärzte für eine weitere Reha wären, sie uns keine Steine in den Weg legen würde. Da die Neurologen der Frühreha aber nicht weiter machen wollen, weiss ich nicht, wie sie den Antrag des Hausarztes bewerten werden. Der Hausarzt wird auch andere Kliniken vorschlagen, weil wir nicht wollen, dass sie im Rhönklinikum weiterbehandelt wrird.
Ich bin dankbar, dass ich diese Seite gefunden habe und für meine geduldigen Leser! Ich wünsche diese Erfahrung niemandem, aber ehrlich gesagt, tut es auch gut, zu wissen, dass es Menschen gibt, die wissen, wie es in einem vorgeht.
LG
Didem