#1

Schandrea

München, Deutschland

Op für Achillessehne Verlängerun und für Hand

Hallo Zusammen, 

 

mein Name ist Andrea und ich schreibe wg meiner Freundin.

Sie hatte vor drei Jahren einen Schlaganfall, lag sie drei Monate im Koma und seitdem sind beide Füße und beide Hände gelähmt. Arme und Beine kann sie bewegen, aber eben die Füße und die Hände überhaupt nicht,also die Finger auch nicht. Sie würde jetzt gerne eine Achillessehne Verlängerung OP machen und auch die Hände operieren lassen. Botox hat leider bei ihr nichts genützt deswegen jetzt die Entscheidung für eine OP. Hat jemand schon dieser OP gemacht und könnte mir darüber berichten, wie es nach dieser OP abläuft? Wie lange sie Physiotherapie braucht, wie intensiv und ob überhaupt diese OP bei jemandem schon zu Erfolg geführt hat so dass sie/er wieder gehen kann? 

Danke und viele Grüße

Andrea 

#2

jup11

Quarnbek, Deutschland

Hallo Andrea,

ich werde mal versuchen dir zu antworten.

Ich selbst habe nicht solche OP machen lassen, kenne aber 2 E-Mail Bekannte (beides am Fuß), die so was gemacht haben, ich kann nicht sagen, wie gut es geworden ist. Solche OP's sind nicht ohne Risiko und man wird es erst machen, wenn alles andere nicht hilft. Für die Hand kenne ich solche OP's überhaupt nicht.

Zur Info
16050010_XEOMIN Spastik-Broschüre_27.07.indd (spastikinfo.de)

Jürgen
Drei_Jahre_danach.pdf (schlaganfall-info.de)

 

 

#3

Schandrea

München, Deutschland

Vielen Dank für all die Informationen.  

Bei meiner Freundin hat Botox überhaupt nicht geholfen. Daher große Hoffnung in OP. Beide Füße und beide Hände sind spaßtisch, sie sitzt im Rollstuhl und muss gefüttert werden. So traurig...

VG

Andrea

#4

Heinz

königswinter, Deutschland

Hallo Andrea,

vor 51 Jahren mit 19 hatte ich nach dem Koma, weil dort meine Füße nicht bewegt worden sind, die Achillessehne verkürzt. Gehen war kaum bis gar nicht möglich, weil ich den Fuß der gelähmten Seite nicht richtig auf den Boden aufsetzen konnte. Die Spastik in Arm und Hand haben mich stark behindert. Bei jeder Belastung kam das "Muster". Eine Botox- Behandlung habe ich abgelehnt, weil ich mich nicht alle drei Monate wieder neu behandeln lassen wollte und weil ich keinen Sinn darin sah. Für mich wurde die Frage nicht klar beantwortet; "Wenn die Achillessehne verkürzt ist, hat das doch nichts mit Spastik zu tun?" Das Dransetzen war mir mit 19 zu wage. Die Spastik, die Muskelkrämpfe haben mich beschäftigt. Die verkürzte Achillessehne habe ich mit Dehnübungen versucht so weit zu ignorieren, bis ich wenigstens wieder gehen konnte, hat funktioniert. Hatte auch keine Lust bezüglich einer OP meine Erfahrungen sammeln zu müssen. Die Werbung und Versuchungen waren groß, aber war aus meiner Sicht nichts für mich. War anfangs etwas schmerzhaft, ging aber irgendwie. So konnte ich dann wenigstens wieder selbständig gehen. Anfangs bin ich öfter hingefallen. Rollstuhl habe ich abgelehnt. Das war mir egal. Ich hatte vorher Handball Training und wusste was zu tun ist. Mit den Jahren, jetzt 51 Jahre später rückblickend habe ich wohl etwas zu sehr gedehnt. Hierdurch sind die Bänder im Knie gedehnt, das Knie ist instabil, der Knorpel hat sich vom vielen falschen Gehen aufgelöst. Die Mikro Durchblutung der Haut ist gestört. Orthesen kann ich daher nicht nutzen. Aber mit einem normalen Gehstock gehe ich. Leider gab es damals nicht die Hilfsmittel wie ein dreiräderiges E Bike oder den E Scooter. Damit hätte ich im Beruf längere Strecken ohne Schädigung bewältigen können.

Die Spastik in der Hand, hierfür fiel mir meine Beobachtung morgens beim Aufstehen auf, dass die Hand, wenn ich mich streckte, öffnete. Das habe ich dann darauffolgend um dies zu trainieren genutzt. Mit der Zeit konnte ich so meine Hand wieder bewusst öffnen und schließen. Mein Problem, links fehlt mir der Tastsinn. daher kann ich die Hand leider nur unterstützend nutzen. Ansonsten fällt mir alles wieder aus der Hand. Aber besser so, als gar nicht.

Zum Botox bei der Hand, hat mir eine Patientin berichtet. Vorher konnte ich mit der gelähmten Hand einen Joghurtbecher festhalten und mit der anderen Hand den Joghurt essen. Danach, ohne Spastik ging gar nichts mehr.

Was die Spastik im Arm angeht, Die hatte ich komplett mittels Feldenkrais Übung einer (Einzelbehandlung als Selbstzahler) Feldenkrais Lehrerin sanft wegbekommen. Das war wie ein Wunder. Leider später in den Beruf zurückgekehrt kam dieser im Arm teilweise zurück. Spätere Feldenkrais Übungen halfen mir leider nicht mehr so gut. Schulmedizinische Therapien halfen leider kaum oder nicht so nachhaltig. Derzeit helfen mir energetische Therapien, die nicht von der GKV unterstützt werden und neurologische und osteopathische Therapien am besten. Die nutze ich auch jetzt nach Jahren noch, damit ich meine weitgehend erreichte Selbständigkeit erhalten kann. 

Macht Euch keine Sorgen, auch Ihr werdet einen Euren Weg finden können, um eine achtsame Selbständigkeit wieder zu erreichen. Setzt Euch Ziele und geht es langsam und nicht verbissen an. Der Körper hilft. "Häufige Pausen erhöhen die Konzentration und Belastbarkeit." (War ein Spruch bei den Schmieder Kliniken, der stimmt.) Pausen heißt jedoch nicht nichts tun, sondern etwas anders tun. Vorschlag, macht die Pausen nicht zu lang.

Viel Erfolg

Liebe Grüße

Heinz

#5

Schandrea

München, Deutschland

Hallo Heinz,

vielen Dank für deine Schilderung. Ich kann es leider nicht so gut beurteilen, wie gut meine Freundin trainiert wird. Umso schlimmer macht die Sachlage, dass sie in der USA lebt. Sie ist in einem Pflegeheim für Neurologischen Krankheiten untergebracht. In Amerika zählt hauptsächlich, was für eine Krankenversicherung man hatte. 

Wir hatten auch schon viele Ideen, wie man die Hand trainieren bzw dehnen könnte z.B Orthese über die Finger oder auch Orthese mit der sie z.B einen Löffel befestigen kann. Leider werden ihr die Sachen nicht genehmigt, mit der Begründung dass keine Betreuungkraft für solche extras gibt....es ist ganz schlimm dort ( duschen 1x in der Woche, Zähneputzen 1x in der Woche !!) Ihr ganze "Rente" geht auf die Pflegeheim drauf. 

Daher die letzte Hoffnung ist die OP. Damit könnte sie wenigstens etwas Eigenständigkeit wieder erlangen. Ob das wirklich so ist, würde ich gerne wissen, deswegen meine Frage. 

Viele Grüße Andrea 

#6

Heinz

königswinter, Deutschland

 

Daher die letzte Hoffnung ist die OP. Damit könnte sie wenigstens etwas Eigenständigkeit wieder erlangen. Ob das wirklich so ist, würde ich gerne wissen, deswegen meine Frage. 

Viele Grüße Andrea 

 

#7

Schandrea

München, Deutschland

Danke! 🌻

#8

Angie

Untermettingen, Deutschland

 Umso schlimmer macht die Sachlage, dass sie in der USA lebt. Sie ist in einem Pflegeheim für Neurologischen Krankheiten untergebracht. In Amerika zählt hauptsächlich, was für eine Krankenversicherung man hatte. 

 

Genau, auf die Versicherung kommt es an. Wenn sie nicht ausreichend versichert ist oder sonstiges Vermögen hat wird man sie aus dem Pflegeheim entfernen. Genauso die OP, es kommt drauf an, wie sie versichert ist. Auch die Prothesen, wäre sie versichert, würden sie springen um egal was für sie zu tun. Es tut mir sehr leid für deine Freundin, aber so ist die Lage. Mein Mann ist Ami, er ist heilfroh um die deutsche Krankenversicherung.

#9

Heinz

königswinter, Deutschland

Liebe Andrea,

was Angie schreibt, zeigt die Brisanz der Situation.

Sie hat keine Zeit, um auf eine schnelle Lösung zu spekulieren.

Jetzt geht es um das selbst machen. Sie darf nicht zurückschauen, sondern jetzt heißt es in den vorhandenen Gegebenheiten klarzukommen. Jetzt müssen Wege gesucht werden, die eine selbständige Zukunft als Ziel haben. Medikamente und Hilfsmittel sind hierbei nicht die Lösung.

Aller Anfang ist schwer. Aber auch wenn man flucht, weil es nicht gelingen will, jetzt ist die Zeit, wie ein kleines Kind " Ich allein!" Hilfe möglichst abzulehnen. Um so seine Erfahrungen zu sammeln. Die Perfektion kommt später.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, Beispiel: Die Zahnpasta auf die Zahnbürste auftragen. Erst als ich versuchte mich auf die Zahnbürste zu setzen und dann das Zahnpasta auftragen konnte, gelang es nach einigen Fehlversuchen. Später nutzte ich die Spastik und auch das gelang. Mit dem Waschlappen war das ähnlich. Einzig das Fingernagelschneiden funktionierte nicht. Erst als ich einen Nagelknipser mit Standfuss fand, war auch das kein Problem mehr. Heute gibt es die auch schon mit automatischem knipsen.

Dann der spastische Fuß, Alle Billigorthesen halfen mir nicht. Erst die teuren orthopädischen Maßschuhe mit Reißverschluss halfen. Das Einhandschnüren habe ich nicht erlernt, weil ich dies für mich nicht akzeptierte. Barfuß geht, ist aber wegen der Stolpergefahr gefährlich.

Rollstuhl habe ich abgelehnt. Ich brauchte allerdings ab und an eine Person, die mich vom Boden aufhob. Als mir das zu blöd war, habe ich mich an mein Falltraining beim Handball erinnert und so lange geübt, bis ich mich fallen lassen konnte, ohne mir wehzutun und sogar wieder das Aufstehen vom Boden gelernt hatte. Danach bin ich nicht mehr gefallen.

Ähnlich war das mit dem Autofahren, erst als mein Vater mir ein Auto mit Automatik und einer Einhandbedienung für den Blinker und das Licht kaufte war ich wieder in Richtung Erwerbsleben unterwegs. Den hierzu erforderlichen Test habe ich dann auch bestanden.

Wiedereinstieg in den Beruf war für alle Institutionen klar unmöglich. Es geht, ist zwar schwierig und man muss wieder von "Unten" mit der "Faust in der Tasche“ anfangen, aber es klappt. Die Mühlen der Bürokratie sind die schwierigsten Hürden.

Mein Tipp: Sag Deiner Freundin, dass Sie die Chance hat wieder ins selbständige Leben zurück zu kommen. Es braucht Zeit, Geduld und Freunde, die einem helfen. Dann funktioniert alles Mögliche, dass man anfangs für unmöglich gehalten hat.

Liebe Grüße

Heinz

#10

michi

Heimbach, Deutschland

Hallo Zusammen, 

 

mein Name ist Andrea und ich schreibe wg meiner Freundin.

Sie hatte vor drei Jahren einen Schlaganfall, lag sie drei Monate im Koma und seitdem sind beide Füße und beide Hände gelähmt. Arme und Beine kann sie bewegen, aber eben die Füße und die Hände überhaupt nicht,also die Finger auch nicht. Sie würde jetzt gerne eine Achillessehne Verlängerung OP machen und auch die Hände operieren lassen. Botox hat leider bei ihr nichts genützt deswegen jetzt die Entscheidung für eine OP. Hat jemand schon dieser OP gemacht und könnte mir darüber berichten, wie es nach dieser OP abläuft? Wie lange sie Physiotherapie braucht, wie intensiv und ob überhaupt diese OP bei jemandem schon zu Erfolg geführt hat so dass sie/er wieder gehen kann? 

Danke und viele Grüße

Andrea 

 Hallo Andrea,

Da würde ich mich an die Schön Klinik in München wenden.

Ich selbst habe die OP dort aber nur am Fuß machen lassen und dabei ist die Achillessehne auch nicht verlängert worden, sondern nur angeritzt worden.

Bei mir ist es sehr gut geworden, ich musste 6 Wochen einen Gisps Tag u. Nacht tragen, er war allerdings abnehmbar und 6 Wochen nur Nachts.

Wenn du Fragen hast, melde dich.

Lg Michaela 

1323 Aufrufe | 18 Beiträge