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Gewissensfrage oder Vernunft? Ich weiss einfach nicht was richtig ist . . .

Hallo,

ich weiss gar nicht, wie ich anfangen soll. Bin Luziel, hab mich hier gerad angemeldet, weil ich hoffe, Gedankenanstösse zu erhalten, ich weiss nicht, was ich machen soll.

Meine Mama 77 hatte am 2. März einen schweren Schlaganfall, kam dann ins Krankenhaus, hat die Lebensgefahr überstanden, und ist nun in der Reha. Es wurde auch nochmal bis Ende April verlängert, und vielleicht auch nochmal bis Mitte Mai.

Der Stand ist folgender. Meine Mama ist links ganz seitig gelähmt. Sie kann sich nicht allein in den Stuhl setzen, sich waschen oder Toilettengänge absolvieren, hat auch noch Katheder. Damit sie nicht so zusammensackt , wenn sie in ihrem Rollstuhl gesetzt wird, hat sie zur Sicherheit einen mit Tisch. Geistig ist sie voll da, auch sprechen funktioniert einwandfrei.  Essen macht sie allein, wenn es ihr hingestellt wird. Sie ist auch so bemüht, bewegt mit dem rechten Fuss den Rollstuhl fort, und möchte auch gern mehr schaffen. Viel Hoffnung machen uns die Ärzte nicht, wenn wir Glück haben, kommt noch etwas in das linke Bein zurück.

Kurzzeitpflege und anschliessend stationäre, sowie Pflegestufe sind bereits beantrag. 

Im Gegensatz zu meiner Familie kann ich mich noch nicht mit einer stationären Pflege arrangieren. Mama würde es gern erstmal zu Haus probieren, was in ihrer Wohnung jedoch unmöglich ist. Ich erkundige mich schon nach einer anderen Wohnung sowie ambulanter Pflege, auch ob wir es überhaupt finanzieren können.

Ich persönlich meine, es wäre vielleicht besser für sie, aber anderseits wäre sie auch viel allein, ich hab Angst, dass sie das wiederum runterzieht. Meine Geschwister sind der Meinung mit diesem Zustaand, wo rund um die Uhr Pflege nötig ist, geht es einfach nicht, es könnte was passieren, es sei unverantwortlich. Ich selbst schwanke.

Ich habe mir etliche Heime angesehen, manche katastrophal, manche machen aber einen gute Eindruck. Aber es wird soviel negatives über Heime berichtet, zwar nach aussen schön, aber das ändert nichts an den Bedingungen. Ich hab solche Angst, dass meine Mama kaputt geht, sie war bis Dato absolut agil, absolut selbstständig, absolut interessiert, und alles ohne fremde Hilfe. 

Ich will es mir nicht leicht machen, einfach die Verantwortung abgeben, aber anderseits weiss ich auch nicht, ob eine ambulante Hilfe objektiv gesehen wirklich hilfreich wäre. Anderseits hab ich ein so schlechtes Gewissen, es tut mir so unsagbar leid, komme mit dem Gedanken so gar nicht klar, ich kann das nicht so gut erklären.

Vielleicht kann mir ja jemand aus seiner Erfahrung berichten.

Liebe Grüße Luziel


Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal bearbeitet, zuletzt von »Luziel« (10.04.2015, 21:13)
#2
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Hallo,

das Thema ist zwar schon alt aber ich stand gerade vor dem gleichen Problem. Mutter hatte mit 69 schweren Schlaganfall. Sie war in der Reha danach zwei Wochen Kurzzeitpflege. Ich habe sie nach Hause geholt. Hier war alles vorbereitet. Aber....

Bereits am nächsten Tag hab ich einen Pflegeheimplatz gesucht. Warum? Meine Mum wiegt 130kg, für mich war es unmöglich sie zu lagern. Bereits nach einer Nacht hatte sie eine Blase an der Pobacke. Sie hat sich jedesmal gegen das lagern gewehrt. Daher war es fast unmöglich sie zu drehen. Sie ist rechtsseitig gelähmt, sprechen geht gar nicht. Ich bin nur am heulen. Im Pflegeheim ist sie wieder ganz normal. Daheim hat sie nur geschrien. Ich wusste nicht ob ihr was weh tut oder sie was braucht. Hatte auch null Informationen vom Rehazentrum bzw. der Kurzzeitpflegestelle erhalten. Stand dann da und wusste nicht wie es geht.

Naja nun zweifel ich ob das richtig war. Aber ich werde erst mal abwarten. Wohnung auflösen kann ich immer noch. Daher schaue ich mir das ganze erst mal an und hoffe das sie das mit dem lagern vielleicht wieder selber lernt und mir da helfen kann. Dann mach ich noch einen Versuch sie selber zu pflegen. Ob es wird kann ich nicht sagen.

 

viele Grüße Temlin

#3
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Auch wenn das Thema alt ist, ich steh auch vor der Entscheidung. Mein Vater wird mit großer Wahrscheinlichkeit ein schwerer Pflegefall bleiben. Er hat immer gesagt, er will nie ins Pflegeheim. Es tut mir in der Seele weh.

Allein aus orthopädischen Gründen bin ich selbst eingeschränkt, hab 3 Kinder, das 4. kommt im Oktober, und Ende nächsten Jahres geh ich wieder arbeiten. 

Alles nicht so einfach 😞

#4

jup11

Quarnbek, Deutschland

#5
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Ich denke, auch wenn eine Reha sinnvoll ist - muss man sich damit auseinandersetzen, was ist wenn der Vater wirklich ein schwerer Pflegefall bleibt. Dann gibt es kaum andere Alternative als das Pflegeheim, auch wenn es einem das Herz bricht als Tochter.

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