Hallo!
Ich habe hier ja schon oft von meiner Mutter geschrieben. Fürs Gedächtnis: Sie hatte Ende 2008 einen Darminfarkt, vier Lungenentzündungen, Baufellentzündung, MRSA-Keim, ESBL-Keim und im Juni 2009 dann einen SA in der linken Gehirnhälfte. Der SA war kein leichter.
Auf Drängen der Ärzte habe ich sie schweren Herzens in ein Pflegeheim geben müssen. Allerdings ist das Pflegeheim nur ein paar Häuser weiter. Das hat es mir erleichtert. Ich habe den Eindruck, dass sie gut aufgehoben ist. Es scheint ihr auch zu gefallen. Trotzdem habe ich ein schlechtes Gewissen. Aber was soll ich tun, ich arbeite 34 h die Woche, habe 2 Kinder. Heute Nacht habe ich von ihr geträumt. Es war mein schlechtes Gewissen, was mich quälte. Ich war vor 6 Tagen das letzte Mal bei ihr, weil ich selbst nicht gut zurecht bin. Ich merke, dass ich nach den 1,5 Jahren der Angst und Bange total entkräftet bin. Zuvor kam noch, dass wir 2007 umgebaut haben, 2006 wurde unser jüngster Sohn geboren.
Sie bekommt im Heim Krankengymnastik und Ergotherapie. Bislang erhielt sie noch keine Logopädie, weil der Neurologe noch nicht da war. Ich bin soweit zufrieden. Allerdings hatte ich mir vorgenommen, öfter mit ihr zu trainieren. Ich merke, dass ich das nicht schaffe, zumindest nicht regelmäßig. Hat jemand Erfahrungen mit der weiteren Rehabilitationsphase in Pflegeheimen? ich habe momentan Angst, dass sie für immer im Rollstuhl bleibt. Auf der anderen Seite hat sie schon viel geschafft. Sie ist stabil, ist ihre Keime los. Entgegen der Meinung der Neurologen, die prognostizierten sie würde zu 80 bis 90 % im Bett bleiben, sitzt sie größtenteils im Rollstuhl, hat Anschluss, nimmt an den Gruppenkreisen teil.
Vielleicht brauche ich auch nur eine Gewissensberuhigung.
LG
Hanne