#1
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo,

mein Vater hatte einen SA und leidet seither an einer Lähmung rechts und Aphasie.

Zur Reha war er in Wangen mit sehr gutem Erfolg. Er kann sich fast selbst versorgen.

Gehen wird langsam besser und sprechen ist schon ganz gut. Lesen kann er garnix.

Meine Mutter kümmert sich sehr gut um ihn und Vormittags schau ich nach ihm.

Leider lässt er sich aber überhaupt nicht motivieren. Zu garnichts! Früher war er sehr aktiv

jetzt liegt er nur noch auf dem Sofa oder in der Badewanne. Nur wenn Besucher kommen

dann taut er etwas auf und nimmt am Leben teil. Zu meiner Mutter, die alles für Ihn tut und

ihn verhätschelt wo es nur geht ist er zeitweise richtig garstig. Ich weiß nicht, wie ich Ihn motivieren

kann! Er zeigt für seine früheren Hobbies kein Interesse mehr. Ich glaube dass bei Ihm die Psyche

das Hauptproblem ist. In der Reha hat er so tolle Fortschritte gemacht und seither tut sich nichts mehr.

Wie hoch sind die Chancen, dass man noch eine weitere Reha genehmigt bekommt?

Viele Grüße

Verwi

#2
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Unbekannt

Gelöscht

moin zusammen,

moin Verwi,

 

naja, es ist halt alles anders als vor dem Schlaganfall. Nichts geht mehr so wie früher.

Stell Deinen Vater bei einem Facharzt für Neurologie vor. Der wird feststellen können ob Dein Vater unter einer Depression leidet. Wenn dem so ist, kann er ihm mit einer geeigneten Medikation helfen.

Du wirst gerade hier viele geteilte Meinungen zum Thema Antidepressiva finden. Meine Meinung (und auch eigene Erfahrung) dazu ist die, dass eine geeignete medikamentöse Therapie dazu beitragen kann, das Leben des Betroffenen und seiner Angehörigen, um einiges leichter zu machen.

Grüsse

Unbekannter


Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal bearbeitet, zuletzt von »Unbekannter« (16.12.2009, 15:28)
#3
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Verwi;)

Willkommen--so viel ich weiß bekommst Du alle 4 Jahre eine Reha oder Kur--ich habe schon 8 Jahre keine Reha mehr bekommen--bin leider schon mit 30 Jahren berrentet worden--Sie lehnten den Antrag auf Reha wie so oft ab und die ganze Zeit habe ich mich auch um nix mehr gekümmert-bekomme auch daheim sämtliche Therapien(KG und Ergo)er kann auch daheim viel Fortschritte machen wenn er will--deine Mutter soll im nicht alles an den Ars.....tragen:)

Wünsche Dir und deiner Familie die bestmöglichen Erfolge zu Hause.

Gruss von Stephan;)auch unter www.stephan-beer.homepage.t-online.de

#4
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Verwi,

deine Mutter meint es mit dem verhätscheln sicher gut, ist aber Grundfalsch. Er soll allein und soviel wie möglich selbstständig erledigen, auch wenn er Hilfe von deiner Mutter fordert. Erst wenn nichts geht sollte sie eingreifen, aber auch nur unterstützend. Seine Fortschritte sollen ja erhalten bleiben und weiter gehen.

Es ist sehr schwer daneben zu stehen und zu zusehen wie sich der Mensch abmüht. Man meint es gut ihm dann Dinge abzunehmen, zu erleichtern, aber es ist für die Selbstständigkeit nicht förderlich. Und in der Reha Erlerntes verschwindet wieder.

#5
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo,

meine Mutter begreift langsam, dass sie Ihn mehr selber machen lassen soll.

Es kommen auch Bekannte, die Ihm helfen wollen aber er kommt sich da irgendwie

vorgeführt vor. Es ist nicht einfach mit ihm weil er sich auch nix sagen lässt.

Es gelingt kaum mit ihm irgendwelche Bewegungsabläufe zu trainieren, weil er nicht

 zuhört und eigenwillige Bewegungen macht. In der Reha ist er immer eigenmächtig

ohne zu klingeln auf die Toilette gegangen, bis das Bettgitter hochgemacht wurde.

Mit dem Erfolg, dass er darübergeklettert ist und zum klo gekrabbelt weil sie seinen

Rollstuhl weggestellt hatten. Antidepressiva bekommt er citalopram schon von anfang an.

Ich möcht nicht wissen wie es ohne wäre!

Gruß

Verwi

#6
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Unbekannt

Gelöscht

Hi Verwi,

die Selbstständigkeit nach einem SA zu verlieren ist schrecklich. Auch ich habe in der Reha versucht, so schnell wie möglich den Toilettengang wieder selbstständig zu erledigen. Auf das Personal zu warten, das mir nachts die Hilfe, zur Toilette zu gehen verweigerte, war demütigend. Wenn man, wie Dein Vater dann unfähig ist sich zu artikulieren, muss das die Hölle sein.

 Nehmt ihn doch immer mal wieder auf einen kleinen Autoausflug mit, um seinen Horizont zu erweitern. Bekommt er denn keine ambulante Therapie?

Lobt ihn, wenn etwas klappt! Versucht es mal mit Musik und sprecht mit ihm nie ,wie mit einem Kind. Das ist verletzend. Gebt ihn nicht auf, zeigt ihm, dass ihr an ihn glaubt.

Gruß und beste Erfolgswünsche für 2010

gelikan

#7
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Unbekannt

Gelöscht

hallo verwi,

eine gute therapie ist darauf abgezielt alles selbst machen zu können,
das nicht irgendwie sondern in physiologisch richtigen bewegungsabläufen.
also ist umgekehrt die selbstbetätigung die beste therapie.
ich selbst habe in der reha so gut wie keine fortschritte gemacht.
erst zuhause nach weit über einem jahr ging es vorwärts
man muß mit den therapeuten viel reden und einiges hinterfragen,
ineurem falle ist es sinnvoll sich hausaufgaben geben zu lassen-
und deine mutter sollte sich zwingen ihn selbst machen zu lassen und erst eizugreifen wenn es wirklich nicht geht.
auch solltet ihr versuchen seinen ehrgeiz anzustacheln..

auserhalb der reha gehen die fortschritte meistens langsamer weil
erstens unmittelbar nach einem sa die meisten veränderungen gehen
und zweitens weil in der tagesablaufroutine die oben aufgezählten probleme von haus aus berücksichtigt sind,
wobei zuhause sich erst alles einlaufen muß.
zum dritten ist alles keine sache von monatensondern von jahren.

ich denke eine weitere reha ist gar nicht nötig wenn ihr das hinkriegt

kraft und gedult wünsch ich

l.g.margy.

#8
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Unbekannt

Gelöscht

Vielen Dank!

Du hast vollkommen recht!

#9
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Unbekannt

Gelöscht

Hallo Verwi,

dein Vater schämt sich sicherlich auch für seine Behinderung.

Kurz nach meinem SA, war das bei mir auch so.

Man fühlt sich beobachtet und wird dadurch noch unsicherer.

Es dauert seine Zeit, bis man damit umgehen kann.

Ich denke auch, daß ihr euren Vater nicht so "verwöhnen" sollt.

Man hat diese Durchhänger und die Antriebslosigkeit, da müßt ihr gegensteuern.

Er ist behindert und seine Psyche hat sich verändert, aber er  kann noch einiges wieder erlernen.

Er muß üben und wieder üben, von nichts kommt nichts.

Ich gehe nach 5 Jahren jede Woche zwei Mal zur KG.

Andere hier im Forum haben mehr als fünf Termine in der Woche.

Man kann auch daheim üben und am Ball bleiben, sonst liegt er irgendwann nur noch im Bett.

Ihr müßt ihn echt drängen, von selbst kommt da nichts.

Wenn er deine Mutter böse anmacht, soll sie einfach für eine Zeit aus dem Zimmer gehen.

Wenn er sich wie ein Kind benimmt,

müßt ihr ihn auch so behandeln.

Wie gesagt, ich bin Betroffene, saß im Rollstuhl, ich weiß, wovon ich spreche.

Ich war von Apri l2005 bis November 2005 in verschiedenen Rehas.

Man kann viel erreichen, aber man muß schwer dafür arbeiten, leider.

Liebe Grüße Marion

 

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